Was kann ich gegen meine schweren Depressionen tun

ich leide seit 2 1/2 Jahren unter schweren langen Depressionen. Bin auch in Behandlung, aber egal welches Medikament ich nehme, es wirkt nicht und ich bin sehr verzweifelt. Auf 2-6 Wochen die einigermaßen gehen kommen 12-20 Wochen die sehr sehr schlecht sind. Ich bin dann zu gar nichts in der Lage.

Im Moment geht es mir einigermaßen gut, aber die Stimmung ist schon wieder am kippen, ich habe Angst.

Statt „Behandlung“ (nur) mit Medikamenten (Schulmedizinischer Ansatz…) intensive Psychotherapie (ev. sogar stationär, aber nicht in psychiatrischer Klinik, sondern in spezialisierter Therapie-Institution) und Sport www.therapiedschungel.ch/content/Sport_und_Bewegung_…

Hallo Doc.Hollyday,

leider gibt es kein Patentrezept.
Wichtig ist deine Behandlung fortzusetzen und dem Arzt deine Probleme zu schildern. Falls du Dich bei deinem Arzt nicht weiter kommst bzw. dich nicht wohl fühlst, such einen anderen Facharzt auch (Neurologe, Psychiater). Evtl. lasse Dir einen Termin in der psychiatrischen Ambulanz einer Uniklinik geben, da man sich hier aus meiner eigenen Erfahrung etwas mehr Zeit nimmt.
Wichtig ist auch eine psychotherapeutische Behandlung und Entspannungsmethoden.
Ich hoffe ich konnte dir damit helfen und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

chartmix

Hallo und guten Tag!

Es tut mir leid, dass du dich so quälen musst.

Es ist, als hättest du meine Situation beschrieben.
Ich habe seit dem Sommer eine sehr schlechte Phase.

Mein Psychiater hat mir heute eine Einweisung für eine Klinik geschrieben.
Ich habe viel Angst, was mich da erwartet.
Ich habe auch viele unterschiedliche Medikamente ausprobiert, bis jetzt hat nichts für längere Zeit geholfen.

Aber ich will die Hoffnung nicht aufgeben.

Ich wünsche auch dir Geduld und dass du die Hoffnung auf Besserung nicht aufgibst.

Vielleicht bringt mir der Ortswechsel etwas Erleichterung.

Es grüßt dich Induk

Hallo,
hast Du schon mal versucht, viel Sport zu machen?
Es wird behauptet, dass - wenn man sich richtig auspowert - das eine deutliche Besserung bringen würde.

Wahrscheinlich fällt es Dir schwer Dich aufzuraffen - aber einen Versuch wäre das schon wert.

Bin gespannt, ob es Dir was bringt.
Marik

Liebe® Doc.Hollyday,
Ihre Schilderung passt auf die sogenannte endogene Form der Depression, die in erster Linie biologische Ursachen auf der körperlichen Ebene des Nervensystems (im Zusammenspiel der Hormone) hat. Diese rezidivierenden - also regelmäßig wiederkehrenden - Depressionen verlangen den Einsatz von Lithium zusammen mit einem - oder manchmal 2 - antidepressiven Med. In Fällen von wirklicher Therapieresistenz auf Medikamente wird mit Erfolg die Elektrokrampftherapie eingesetzt. Ich sage „wirkliche“ Therapieresistenz, weil meist die medikamentösen Möglichkeiten nicht konsequent (ausreichend hoch dosiert, ausreichend lange gegeben, sinnvolle Kombinationen) genutzt worden sind. Wurden Sie bereits stationär behandelt? Wenn ja: auch in einer Uni-Klinik, die u.a. Elektrokrampftherapie (EKT) anbietet? Eine solche Depression kann man nicht mit einem Standard-Medikament erfolgreich behandeln. Leider wird Lithium viel zu selten eingesetzt. Wenn die bisherige med. Behandlung nicht erfolgreich war und Ihrem jetzigen Behandler nichts anderes mehr einfällt, dann wechseln Sie zu einem anderem Arzt. Es gibt z.B. Ambulanzen an den psychiatrischen Universitätskliniken, und Sie sollten bei entsprechendem Rat auch eine stationäre Therapie nicht scheuen. Es geht schliesslich um etwas sehr Wertvolles: die Gesundheit und Lebensqualität Ihrer Zukunft.
Alles Gute und die richtige Mischung aus Entschlossenheit und Geduld wünscht Ihnen Dr. U

Hallo Dr. U,

ja, die Diagnose endogene Depression habe ich auch schon mal gehört, ebenso „Double Depressionen“.

Ich bekomme seit Oktober 2012 Lithium (Quilonum 900 mg) und seit März 2013 bekomme ich Clomaparmin 175 mg. Das ist jetzt das 8. Medikament was bei mir ausprobiert wird, davor hatte ich Amitriptelin, Mirtazapin, Cymbalta, Cipralex, Venlafaxin, und Fluoxetin 2x.

Ich war in den letzten 2 1/2 Jahren insgesamt 8x stationär untergebracht für insgesamt 54 Wochen, außerdem war ich noch 6 Wochen in der Tageklinik und 4 Wochen in einer psychosomatischen Klinik zur Reha.

Nach einem Selbstmordversuch vor 4 Wochen habe ich meinen Artz in der Klinik angesprochen ob ich nicht vielleicht EKT machen kann, doch die haben sich dagegen gesträubt, meinten mir geht es im Moment gut und das reicht.

Ich gehe alle 2 Wochen zur Therapie (Tiefenpsychologisch) alle 2 Wochen zur Selbsthilfegruppe, jede Woche zur Kunsttherapie, ich versuche alle 2 Tage auf mein Ergometer zu gehen, mache im Moment wieder Autogenes Training.

Suche einen Therapeuten in der Psychotherapie auf. Der hilft Dir.

oder schaue hier unter Hilfen bei Foren

http://seelenfrieden.bplaced.net/

Hallo

Also :
hast Du schon mal den Arzt gewechselt? Nach 2 1/2 J.
hätte der Arzt eine Möglichkeit finden müssen.
Wenn nicht medikamentös, dann durch Therapie.
Was hast Du genommen oder welche Therapie wurde „ausgeführt“?
Lena

Guten Tag,

Hier aus der Ferne eine hilfreiche Antwort zu geben, ist schwer, dazu fehlen mir zu viele Informationen.

Wie hat alles bei Dir angefangen und warum?

Herzliche Grüsse

Eketopa

Hallo Doc.Hollyday,
das ist allerdings ein sehr schwieriger Verlauf. EKT wird leider nur von weniger Kliniken in Deutschland angewandt, in USA ist das ein viel häufiger und auch oft hilfreich eingesetztes Mittel. Sie können sicher im Internet eine Liste von Kliniken finden, die EKT anbieten und dort einen ambulanten Beratungstermin ausmachen. Ich weiss vom Krankenhaus in Wilhelmshaven und von der Uni Heidelberg. Lithium und Medikamente braucht man aber trotzdem, weil auch die Wirkung der EKT nicht lange anhält. Aber es ist oft das wirksamste Mittel, den Schub zu beenden. Darüberhinaus gibt es positive Ergebnisse mit Lamotrigin (auch in Kombination mit Lithium) als Stimmungsstabilisierer und mit atypischen Neuroleptika als Zusatz zur antidepressiven Therapie. Auch Schilddrüsenhormon als Zusatz hilft bei manchen Patienten. Bei einer so ausgeprägten rez. Depression gibt es aber kein Patentrezept. Viel mehr als die vielen guten Dinge, die Sie schon tun, fällt mir auch nicht ein. Die spirituelle oder Sinn-Ebene wird oft vergessen. Haben Sie mal das Buch von Viktor E. Frankl: …trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. Kösel, München 2009, (3. Auflage 2012) gelesen? Er ist ein Psychiater und Psychotherapeut, der aufgrund seiner Erfahrungen unter den extremen Bedingungen des KZ die sogenannte Logotherapie entwickelt hat, die sich in besonderem Masse auf die Sinnebene des Lebens bezieht, die von der damals vorherrschenden Psychoanalyse nicht thematisiert wurde.
Ich hoffe, es läßt sich in der Kombination der verschiedenen Behandlungswege eine Besserung des Verlaufs für Sie erreichen. Alles Gute wünscht Ihnen Dr. U

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Sie schreiben leider nicht in welcher Behandlung sie sind. Ich nehme an, dass Sie Antidepressiva nehmen und keine Alternativpräparate, die helfen nämlich nicht. Es ist leider nicht immer leicht, das richtige Präparat zu finden, da die Auslöser für eine Depression nicht bei allen Menschen gleich sind. Normalerweiser erhöht man zuerst die Dosis bei mangelhafter Wirkung und dann wechselt man das Präparat. Es kann eine langwierige Prozedur sein, aber Sie sollten nicht aufgeben. Eine begleitende Gesprächstherapie wäre eine gute Ergänzung.
Verlieren Sie nicht den Mut. Ich kenne keine depressive Person, die nicht früher oder später das richtige Medikament gefunden hätte.
Alles Gute

Ich empfehle dir,
wenn es dir wieder schlechter geht, in eine Psychosomatische Klinik zu gehen. Dort kann man dir bestimmt helfen.
Wenn es dir ganz krass geht besser in eine psychiatrische Klinik.

LG Johnny

Hallo,

deine Angst und Verzweiflung kann ich gut verstehen. Manchmal reicht eine ambulante Behandlung nicht aus, und dann wäre es sinnvoll sich in stationäre Behandlung zu begeben. Da gibt es die Möglichkeit mit einer Akut-Einweisung, die normalerweise der Psychiater macht, in eine Akut-Klinik zu gehen. Das hat es je nach Schweregrad der Depression keine langen Wartezeiten. Wenn es planbar ist, dann kannst du es über die Rentenversicherung beantragen (sofern du berufstätig bist) oder über die Krankenversicherung. In beiden Fällen muß der Aufenthalt zuvor bei der jeweiligen Versicherung bewilligt werden.
Der Vorteil einer Akut-Einweisung ist also, daß eine Einweisung ohne vorherige Prüfung, ausreicht.

Am besten du sprichst mal mit deinem Psychiater oder Hausarzt darüber, was für Möglichkeiten er sieht.

Falls Du weitere Fragen haben solltest, nur zu…

Ich wünsche Dir baldige Hilfe und daß Du aus diesem Tal wieder einen Weg rausfindest!!!

Viele Grüße
Petra

Hallo, nach meinen Erfahrungen geht es nur in sehr kleinen Schritten voran. Schwere Rückschlänge sind dabei immer zu erwarten. Dein Psychotherapeut kann dich unterstützen und mit dir die einzelnen Schritte entwickeln. Bei mir waren Entscheidungen zu treffen und ich musste mein Leben umkrempeln. Das war dehr schmerzhaft aber auch erleichternd. Ich hatte plötzlich morgens nicht mehr das tonnenschwere Gewicht auf den Schultern. Wenn du jetzt Angst hast, rufe jemanden an, dem du vertrauen kannst. Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg. Liebe Grüße Tatjana Lausch

Hallo,Ich kenne das. Habe keine Lust vielzuschreiben, mir gehts zu schlecht. Pass auf, daß dir kein Neuroleptika untergejubelt wird, davon wirds schlimmer. Ich werde Gott um Hilfe für dich bitten.
Alles Gute
Anna

Hallo Doc.Hollyday,
eine Depression ist ein psychisches Geschehen und deshalb können meines Erachtens Medikamente immer nur eine unterstützende Funktion haben (eine Krücke um wieder laufen lernen zu können). Sie sollten sich unbedingt psychotherapeutische Hilfe suchen. Wenn Sie noch konkretere Fragen haben, bin ich zu einem Austausch gerne bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kühn

Hallo Thomas Kühn,

ich bin seit Januar 2011 in Tiefenpsychologischer Behandlung, leider nur alle 2 Wochen.

Außerdem war ich mehrmals stationär in der Psychiatrie, insgesamt 8x in 54 Wochen.

LG Doc.Hollyday

hallo Doc.Hollyday!
ich weiß nicht wo deine depression her kommen, aber könnte es vielleicht sein das dir jemand in deinem bekanntenkreis vielleicht nicht gut tut? am besten mal drauf acht geben was zu deinen depressionen führt, es kann so viel sein.
ich hatte nur eine leichte depression bekommen und der auslöser war mangelte liebe von meinem damaligen partner und er hat mir mein selsbtvertrauen genommen ohne das ich es merkte,nur damit ich nie von ihm gehe und schön abhängig werde von ihm, emotional und beruflich. ich merkte irgendwann nach jahren da stimmt was nicht…bis ich raus fand das meine depression durch ihm kam, weil ich mich nur ihm anpasste und meine bedürfnisse und was mir wichtig war, meine wertigkeiten aufgab.
ich habe es wieder in den griff bekomen, als ich mich trennte und ich an fing mir selbst wichtig zu werden, nicht wie sonst immer erst an die anderen und dann ich. nein erst ich dann die anderen. denn ich musste begreifen das wenn ich mir nichts wert bin, wie soll ich jemals wieder lächeln können.
wenn du nichts mehr hin bekommst, dann bist du vielleicht einfach überfordert, das du zu viel auf mal machen möchtest oder dic selbst mit ich muss dies und das machen unter druck setzt, so war es bei mir.
ich habe alles was mit meinen gefühlen zu tun hatte, alles nach gegoogle und mich mit mir selbst auseinander gesetzt, um das zu verstehen, was mit mir war und kraft habe ich immer aus den wunderschönen naturwundern (z.b. sonnenuntergang)bekommen und mich für diesen augenblick, diesen anblick bedankt und das hat mir kraft gegben und mein leben lebenswert gemacht, weil ich immer gesagt habe genau für diesen kleinen augenblick lebe ich
ich weiß nicht wie weit du schon rausgefunden hast wo es her kommt…
ich hoffe das es dir einwenig weiter hilft
wenn nicht schreib mich einfach noch mal an…

ich leide seit 2 1/2 Jahren unter schweren langen
Depressionen. Bin auch in Behandlung, aber egal welches
Medikament ich nehme, es wirkt nicht und ich bin sehr
verzweifelt. Auf 2-6 Wochen die einigermaßen gehen kommen
12-20 Wochen die sehr sehr schlecht sind. Ich bin dann zu gar
nichts in der Lage.

Im Moment geht es mir einigermaßen gut, aber die Stimmung ist
schon wieder am kippen, ich habe Angst.

Kann dir nur raten in eine selbsthilfegruppe zu gehen und dort weiter rat suchen.
mike