Was kann Mark Zuckerberg mit 45 Mrd. Dollar wirklich bewirken?

Wenn Mark Zuckerberg jetzt 99% seiner Facebook-Anteile spenden bzw. in Großprojekte zur Förderung von Gesundheit, Bildung usw. investieren will, was kann er damit wirklich bewegen? Wie weit kann man mit 45 Mrd. kommen? Heilmittel für Krankheiten, wie Krebs oder AIDS finden? Neue Energiequelllen erschließen, die unsere Umwelt nicht schädigen? Bildung für alle zugänglich machen? Ausreichende Ernährung für alle Menschen sichern?

Ich stelle es mir wahnsinnig schwer vor zu bestimmen, wo man anfangen soll. Was ist das dringendste Problem und was ist der größte Hebel?

Er kann in der Liste der Wohltäter Bill Gates überholen und dem eine lange Nase zeigen.

Sehr treffend analysiert! Genau das ist es.

Ob man nun 45 Milliarden besitzt oder nur 450 Millionen, ist nur mathematisch ein Unterschied. In der Realität ist es gleich reich.

45 milliarden sind gerade mal soviel, wie uns in D in 4 jahren durchschlupfen, weil friseure, dönerbuden und apotheker meinen, sie müssten nicht alle einnahmen in die kasse tippen.

global ein mückenschiss

gruß inder

Du hast wohl keine Ahnung davon, wie wenig weit man in der Welt mit 450 Mill. springen kann. Allein schon das passende Penthouse in NY kann ihn locker 50 Mill. kosten. Ein eigenes Großraumflugzeug nochmals 100. Die Liste lässt sich problemlos fortsetzen. Es macht einen erheblichen Unterschied. Lediglich nicht in unserer Einkommens-/Vermögensgruppe :grin:.

Gruß
vdmaster

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Vor allem die Friseure! Aus Protest dagegen lasse ich mir jetzt schon ein halbes Jahr die Haare wachsen!

ja, ich auch. aber jetzt in paar minuten gehe ich hin.

Du kennst doch meine Einkommensgruppe nicht.

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Hallo,

Dir ist aber schon klar, dass da jetzt nicht 45Mrd ausgegeben werden? Wenn da jährlich 190Mio(*) bei rauskommen, dann wäre das sehr viel. Momentan ist die Dividende (und nur um die geht es praktisch) … äh… weniger.

(*) Das ist wohl in etwa der Betrag, den Deutsche jährlich nur an SOS-Kinderdörfer spenden. Und für die Kinderdörfer war kein Stab an Finanzgenies oder IT-Nerds nötig, sondern ein einfacher Mann mit einer Mission (würde man heute mit Willen, Elan, Aufgabe, Anliegen, Ausdauer, Harnäckigkeit etc. übersezten).

Er sollte mit dem Geld dieses Forum hier kaufen und den Zustand der 90er wiederherstellen… als noch alles funktioniert hat und geordnet war und nicht so schrottig ist wie fast 20 Jahre spaeter.

Ok, zur Frage: Man kann einiges veraendern wenn man es schlau macht. Wenn man in Bildung, Impfungen, gesunde Ernaehrung, Verhuetungsmittel usw. investiert sinken die Geburtenraten - und dass Ueberbevoelkerung zu Problemen (und zu noch hoeheren Geburtenraten) fuehrt, ist bekannt.

Hallo,

Immerhin werden so etliche Steuern nicht gezahlt und nicht für Militärgerät und Auslandseinsätze zur Sicherung der etablierten Wirtschaft verwendet.
Solange Zuckerberg keine Armeen unterstützt, dürfte er mit seinen Spenden Besseres bewirken.

Letztlich muss man abwarten, was er tatsächlich macht.
Die derzeitige Kritik bezieht doch hauptsächlich auf die „gespahrten Steuern“, also das Geld, dass den Staaten entgeht.
Aber was machen die Staaten damit? Was hat interntationale Entwicklungshilfe in 40 / 50 Jahren denn gebracht? Das meiste Geld landet bei den Firmen der Geberländer, nicht bei denen, denen offiziell geholfen werden soll.
Könnte mir schon vorstellen, das Zuckerbergs Spende für etliche arme Menschen mehr bringt.

Gruß, Paran

stimmt natürlich. aber welcher hungerleider mit nur diesen lumpigen paar 100 millionen kröten unterm kopfkissen würde denn überhaupt über statussymbole wie privatjet oder NY-appartments nachdenken? jedenfalls keiner ohne rechenschwäche.

ich selbst spiele in dieser vermögensliga. seit ich meine restmilliarden ebenfalls spendete - und zwar ohne dieses zuckerberg’sche medientheater - flieg ich eben holzklasse und wohne statt in NY wieder in deadwood. geht auch und geht gut.

die glückliche familie zuckerberg wird irgendwie über die runden kommen. deshalb stimme ich der aussage zu, dass 45 milliarden weniger keinen unterschied bei der täglichen haushaltsplanung und -finanzierung machen.

Hallo,

mein zutiefst empfundes Bedauern über Deinen Absturz an den sozialen Abgrund :wink:.

Bei der ganzen Betrachtung der „Spende“, die eigentlich eine Stiftungsgründung ankündigt, wurde hier im Thread noch gar nicht berücksichtig, dass Familie Zuckerberg 99% im Laufe ihres Lebens einzahlen wollen. Da die Masse des Vermögens aber in Aktien besteht, unterliegt eine Veräußerung (durch Firmen[mit]eigentümer) gewissen Börsenregeln. Sie muss weit vorher angekündigt werden. IMHO hat MZ nur die Veräußerung von Aktien im heutigen Wert von 2 Milliarden bei der zuständigen Börsenstelle bekanntgegeben.

Er hat also noch einen sehr, sehr langen Weg in Richtung „Armut“ vor sich. Bis dahin wird sein Vermögen vielleicht sogar eher zu- als abnehmen.

Gruß
vdmaster

Sorry, Ergänzung nötig: 2 Milliarden Aktienwert in den nächsten zwei Jahren.

Hallo,

ich halte nichts von facebook aber es ist unglaublich, auf welches Niveau dieses Forum gesunken ist. Zuckerberg muss sich wohl noch bei all den Losern entschuldigen, die an seiner Spende rummäkeln und sogar dumm genug sind, diese als Steuersparinstrument für facebook darzustellen.

Nur zu gerne wüßte ich, was diese Kritiker für die Gesellschaft tun, außer ihr auf der Tasche zu liegen. Ich habe nämlich den Eindruck, diese Misanthropen bestreiten alles, außer ihrem Lebensunterhalt.

Schönes Wochenende, Hans-Jürgen Schneider

die kritik ist zumindest fundiert:

in den USA wird auf charity gemacht und damit verlässt sich die gesellschaft auch in gewisser weise darauf und der staat kommt seinen eigentlichen pflichten nicht mehr in dem maße nach.

ferner sind solche stiftungen auch immer sehr speziell orientiert und gehen selten mit der gießkanne vor.

zuckerberg spart mit dieser stiftung ca. 15 milliarden an steuer, entzieht dieses geld der gemeinschaft und maßt sich in gewisser weise auch an, besser zu wissen, wo es gebraucht wird.

das kann man schon auch differenziert sehen ohne hier das halbe forum zu beleidigen.

ferner zahlt facebook in D gerade mal soviel steuern wie eine kleine bäckereikette.

das nur am rande.

gruß inder

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Schon klar, aber ich fänd’s auch bei nur 100 Milliönchen eine spannende Frage, wie man das Geld am besten einsetzt und was man damit bewirken kann.

Deshalb das Beispiel mit den SOS-Kinderdörfern. Ein riesiges Projekt, weltweit, mit großen Erfolgen, und trotzdem nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. So sarkastisch es klingt: Langfristig Erfolg hat nur das, was die Reproduktionsrate je Frau global auf <2 senkt, um die Ressourcen der Erde länger verfügbar zu machen. Alles andere (Bildung, Gesundheit, selbst ein Sieg über jeden Krebs), bringt keinen nachhaltigen Gewinn, da die Ziele (= Grenzen, Hoffnungen, Ansprüche) gleich hoch bleiben und es immer weiter aufwärts geht bzw. gehen muss. Wann hast Du das letzte Mal gedacht, dass Du die minimale Gefahr von Krebs gerne auf Dich nimmst, weil Typhus oder Schwindsucht ja besiegt wurden? Es bleibt daher praktisch nur ein heres Ziel: Die Beseitigung von Ungleichheit. Also nicht bessere Medikamente (Bildung, Mitsprache, Teilhabe, Zugriff auf Geld, Güter, Erziehung, …), sondern für alle.

Hallo!

Es geht um die Verwendung der Rendite, die ein Unternehmen erwirtschaftet, bzw. um die Verwendung der Dividende aus Unternehmensanteilen. Dabei kann es sich alljährlich um namhafte Beträge handeln, aber nicht um die Größenordnung des Börsenwerts des Unternehmens.

Nicht nur Herr Zuckerberg, auch hierzulande machen sich manche Leute Gedanken, was mit den von ihrem Unternehmen erwirtschafteten Mitteln geschieht. Was man an Steuern zahlt, ist der eigenen Kontrolle entzogen und ob Erben nicht nur auf die Rendite greifen, sondern die Substanz des Unternehmens verjubeln, kann niemand genau wissen. Deshalb kommen manche Leute auf die Idee, für ihr Vermögen, manchmal auch für ihr gesamtes Unternehmen, eine Stiftung zu gründen, die Geld nur für bestimmte Zwecke ausgeben darf. Dann können Erben nicht in Champagner baden und auch der Fiskus geht leer aus.

Gruß
Wolfgang

Servus,

das ist genau das Problem!

Herr Zuckerberg weiß es nämlich auch nicht, meint aber das zu tun.

Mit jeder Milliarde, die Herr Zuckerberg so großzügig spendet, entgehen dem US-Staat Steuereinnahmen von 330 Millionen!

Mit anderen Worten: Fast 15 Mrd. Dollar Steuern werden dem Staat vorenthalten. Steuern, die in Schulen, Krankenhäuser oder den Straßenbau fließen könnten.

Somit setzt Mark Zuckerberg den bedenklichen Trend von Bill Gates, Warren Buffett und Co. fort, nämlich lieber in eigene mehr oder weniger sinnvolle Hilfsprojekte und Stiftungen zu investieren, als der Regierung die gerechte Verteilung des Geldes zu überlassen (zugegeben, auch hier gibt es Planlosigkeit und Steuerverschwendung, aber immerhin sind die Volksvertreter demokratisch gewählt).

So „entdemokratisiert“ man die gerechte Verteilung des Geldes und lässt sich auch noch dafür als Philanthrop feiern.

Besten Gruß,
Sax