Was kann und darf eine Personalberatung über den Bewerber recherchieren nachprüfen?

Nach dem Bewerbungsgespräch bei einer führenden deutschen Personalberatung(Headhunter) hat mein Sohn das Gefühl gehabt, dass seine Angaben „überprüft“ werden (ohne sein Einverständnis). Was kann und was darf ein Arbeitgeber oder in diesem Fall die Personalberatung (Headhunter) aufgrund der Bewerbung nachprüfen (recherchieren)? Kann er einfach bei ehemaligen Arbeitgebern nachfragen (aufgrund der Zeugnisse)? Kann/darf er die alten Schulen (Abitur) befragen oder recherchieren? Jeweils OHNE Einwilligung des Bewerbers? Dankeschön für die Antwort der Experten.

Hallo Axel,
was nicht verboten ist, ist automatisch erlaubt. Es ist inzwischen keine Seltenheit, dass zukünftige Arbeitgeber sich nach einem Bewerbungsgespräch beim ehemaligen Arbeitgeber informieren. Das dürfen sie. Aber nicht jeder ehemalige Arbeitgeber darf Informationen über ehemalige Mitarbeiter weitergeben. Bei vielen gibt es im Arbeitsvertrag eine Verschwiegenheitsklausel. Diese ist sowohl vom AG wie auch vom AN einzuhalten. Der zukünftige AG kann aber, um die Bewerbungsunterlagen zu prüfen, die Einsicht in Originalzeugnisse verlangen. Ich hoffe, ich konnte helfen. Viele Grüße nitsrek

Danke Kerstin
perfekt. Das hilft mir schon.
Kommt es in der Regel wirklich vor, dass „Einsicht“ in die Zeugnisse genommen wird? Was ist denn das für eine „Vertrauensbasis“?? Und können sich die Headhunter so einfach mal in der Schule nach seinem Abitur erkundigen? Wo bleibt denn da der Datenschutz…Kann sich doch jeder als ein solcher ausgeben mit einem Briefkopf…
Herzlichen Dank und viele Grüße Axel

Ich bin da nicht ganz sicher, es kommt u.a. Darauf an auf was für eine Stelle er sich bewerben will. Außerdem dürfen die Befragten die Daten nicht ohne weiteres herausgeben. Woher stammt denn der Eindruck dass Erkundigungen eingezogen wurden?

alles Gute

Danke Bettina,
mein Sohn hat vor 2 Jahren sein Abitur gemacht und in dieser Zeit und zuvor diverse Praktika absolviert. Das Gespräch bei einem Headhunter (er macht nächstes Jahr seinen Bachelor) lief nach seinen Schilderungen mir gegenüber sehr befremdlich. Es soll von „Misstrauen“ und komischen nachfragen geprägt gewesen sein…was ich nicht nachvollziehen kann…Er überlegt nun, ob er grundsätzlich dort seine Bewerbung zurückziehen soll. Er sieht es nicht ein, dass seine Angaben (100% korrekt) angezweifelt und seine ehemaligen Praktika-Stellen einbezogen werden in diese Misstrauens-Situation…
Viele Grüße
Axel

Okay, dann würde ich aber wirklich raten, sich dort nicht weiter zu bewerben - oder sollte das evtl. sowas wie ein Stresstest sein? Man weiß ja nie - aber ich finde, da muss man auf sein „Bauchgefühl“ hören und wenn er sich nicht wohlgefühlt hat…

alles Gute

Hallo Axel, ja es kommt sehr oft vor, sich die Originale vorzeigen zu lassen. Meist passiert das direkt beim Abschluss des Arbeitsvertrages. Die eingereichten Bewerbungsunterlagen werden dann mit den Originalen verglichen. Ist leider inzwischen nötig, da viele Bewerber falsche Unterlagen einreichen. Dank der heutigen Technik für viele Leute eine Kleinigkeit. Aber die Schule darf z.B. keine Auskunft über das abgelegte Abitur erteilen. Weder telefonisch noch schriftlich. Sie müssen auf den Datenschutz verweisen. Freut mich, wenn ich helfen konnte. nitsrek

ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht…die Arbeitgeber informieren sich immer erst im „Netz“ was ich an deren Stelle auch machen würde…