Was könnte "Kümmel" in diesem Zusammenhang bedeuten?

Hallo

ich weiß, was „Kümmel“ ist. Aber das Wort passt nicht in diesen Zusammenhang.

„Marie vernahm einen langen Fluch, in dem es um Türken, Kümmel und die heiligen Sakramente ging“
Anne Jacobs Roman Tuchvilla

ChatGPTs Antwort ist auch nicht zufriedenstellend. Es müsste doch irgendwie zu „Türken“ passen

In dem Satz „Marie vernahm einen langen Fluch, in dem es um Türken, Kümmel und die heiligen Sakramente ging“ könnte „Kümmel“ mehrere Bedeutungen haben, abhängig vom Kontext und der Intention des Autors:

  1. Gewürz : Kümmel ist ein bekanntes Gewürz, das oft in der Küche verwendet wird. Im historischen oder kulturellen Kontext könnte Kümmel symbolisch oder abwertend erwähnt werden, möglicherweise in Bezug auf bestimmte Stereotypen oder Vorurteile.
  2. Getränk : Kümmel ist auch ein Begriff für einen Kümmel-Schnaps, ein alkoholisches Getränk, das aus Kümmel hergestellt wird. Der Fluch könnte sich also auf den Konsum von Alkohol und damit verbundene Verhaltensweisen beziehen.
  3. Metaphorisch oder abwertend : Kümmel könnte in einem abwertenden oder metaphorischen Sinne verwendet werden, um etwas Banales, Alltägliches oder als vermeintlich typisch für eine bestimmte Gruppe oder Kultur darzustellen.

Ohne zusätzlichen Kontext ist es schwierig, die genaue Bedeutung festzustellen. Es könnte auch eine bewusste Kombination von kulturellen oder religiösen Elementen sein, um den Fluch besonders derb oder blasphemisch wirken zu lassen.

Hallo,

Ich diesem langen Fluch dürfte das Wort „Kümmeltürke“ vorgekommen sein.

Grüße
Pierre

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Servus,

es gibt bzw gab mal den Begriff „Kümmeltürke“, wobei mir die Verwendung als Bezeichnung für einen Studenten bis gerade eben unbekannt war. In den 60ern wurde das Wort gern für Gastarbeiter benutzt, allerdings nicht boshaft gemeint, sondern eher wegen den beiden Üs. Lautmalerei ist ja durchaus beliebt; etwa 1980 kamen 2 Werkstudenten zu uns, die Herren Büchsenschütz und Hülsdünker - da jubelte der Kollege, der unser Firmentelefonbuch (30.000 Einträge) betreute: „Namen mit zwei Ü hatte ich noch nie, und jetzt gleich zwei davon!“

Gruß
Ralf

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ps: Solche Flüche fand man früher oft als Aufkleber an WG-Türen:

HimmelHerrgottSackzefixScheißGlumpvarecktsKreizKruziTürkennoamolvaschteeschhôschgheert!

Gruß
Ralf

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Hallo Ralf,

anscheinend viele spezifisch bayerische Ausdrücke

Interpretation

  1. HimmelHerrgott
  • Bedeutung : „Himmel“ (Himmel) und „Herrgott“ (Herr Gott).
  • Interpretation : Ein Ausruf, der sich auf den Himmel und Gott bezieht, oft als Ausdruck von Überraschung oder Ärger.
  1. Sackzefix
  • Bedeutung : Eine derbe Fluchformel, zusammengesetzt aus „Sack“ und „zefix“ (von „verflucht“ oder „verflixt“).
  • Interpretation : Ein starker Ausdruck von Frustration oder Wut.
  1. Scheiß
  • Bedeutung : Ein vulgäres Wort für Exkremente.
  • Interpretation : Wird oft verwendet, um etwas als schlecht oder wertlos zu bezeichnen.
  1. Glump
  • Bedeutung : Süddeutscher Ausdruck für wertlosen Kram oder Gerümpel.
  • Interpretation : Bezeichnet etwas, das als nutzlos oder minderwertig empfunden wird.
  1. Vareckts (auch „verrecktes“)
  • Bedeutung : Von „verrecken“, was sterben oder kaputtgehen bedeutet.
  • Interpretation : Verwendet, um etwas als verflucht oder verdammt zu bezeichnen.
  1. Kreiz
  • Bedeutung : Kurzform von „Kreuz“.
  • Interpretation : Religiöser Ausruf, oft in Flüchen verwendet, um Ärger auszudrücken.
  1. Kruzi (auch „Kruzifix“)
  • Bedeutung : Eine Abkürzung von „Kruzifix“, dem christlichen Kreuz.
  • Interpretation : Ein weiterer religiöser Ausruf, der in Flüchen verwendet wird.
  1. Türken
  • Bedeutung : Bezieht sich auf das türkische Volk.
  • Interpretation : In diesem Zusammenhang wahrscheinlich abwertend oder als Stereotyp verwendet, möglicherweise um zusätzliche Frustration auszudrücken.
  1. Noamol
  • Bedeutung : Bayerisch für „noch einmal“ oder „wieder“.
  • Interpretation : Ausdruck von Wiederholung oder erneuter Ärgernis.
  1. Vaschtee (auch „versteh“)
  • Bedeutung : Bayerisch für „verstehen“.
  • Interpretation : Aufforderung oder Ausdruck von Unglauben, oft in Fragesätzen verwendet („Verstehst du?“).
  1. Schhôsch (auch „scho“ oder „schon“)
  • Bedeutung : Bayerisch für „schon“.
  • Interpretation : Betont die Aussage oder dient der Bekräftigung.
  1. Gheert (auch „gehört“)
  • Bedeutung : Bayerisch für „gehört“.
  • Interpretation : Wird oft in rhetorischen Fragen verwendet („Hast du gehört?“).

Daran sieht man, was keine KI kann: Zählen.

Sackzefix: Aus Sakrament und Kruzifix.

Bairisch-schwäbisch:
Vaschtteesch für Verstehst du
Hosch für Hast du

Gruß
Ralf

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Davon gibt es mehrere, bedingt durch die Fortsetzungen. Der genauere Buchtitel -zwecks Kontext- könnte (auch) hilfreich sein

Ich kann leider nicht erkennen, welcher Band das ist. Eine Nummerierung sehe ich leider nicht auf dem Cover. „Augsburg, 1913“?

Also das erste Buch: https://www.thalia.de/suche?ssermv=Die%20Tuchvilla-Saga&stype=serieName&sa=Anne%20Jacobs (–> Beschreibung )

Das ist korrekt

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