Hi,
man kann die Herausbildung des materialistischen Verstandes in
der abendländischen Geschichte nachvollziehen und sagen, dass
mit Descartes das Mechanikdenken endgültig seinen Siegeszug
nahm.
Nun kann man ja nicht glauben, dies sei der Höhepunkt der
menschlichen Verstandesentwicklung …
Hm, kann es nicht glauben oder will man es nur nicht?
Wenn man zwei Fähigkeiten hat, aber nur eine nutzt, so ist
dies sozusagen vergeudetes Potential, oder?
Heri geht es aber nicht um 2 Fähigkeiten, sondern darum, ob man etwas einfach nicht glauben will. Genauso ist die Astrophysik immer noch bemüht herauszufinden, ob das Universum einfach irgendwann in sich zusammenfällt und quasi nichts übrigbleibt oder ob es doch einen Fortbestand gibt. In beiden Fällen weiß man nichts definitives, aber man ist stark davon beseelt, dass es irgendwie weitergeht / -gehen muss.
Wenn […]…
wieso sollte dann NUR der Mechanikverstand das Höchste der
Entwicklung sein?
Das eine schließt das andere nicht aus. Kreativität hat mit Mechvestand erstmal nichts zu tun.
Das wäre doch ungeheuerlich traurig und auch dumm, zu glauben,
das sei wirklich ALLES, was Menschen mit ihrem Geist anfangen
sollten… und wieso gibt es dann Individualität?
Irgendwann muss man den realtäten ins Auge sehen. Aber ob es so ist, kann man jetzt noch nicht sagen. Man kann sich aber schon mit dem Gedanken vertraut machen, dass es evtl so sein könnte. Was ja aber nicht bedeutet, dass man die Grenze nicht versuchen kann hinauszuschieben.
Wieso gibt
es Subjektivität und Psychologie, Bewusstseinsforschung?
Wenn doch eigentlich das Ziel schon da ist und wir nichts
anderes benötigen, um hier ein schönes, bequemes und möglichst
langes Leben zu habe?
Warum lieben Menschen dann? Wieso trauern sie? Wenn sie doch
im Grunde mit dem Mechanikverstand DAS Mittel besitzen, das
sie zu den höchstentwickelsten Kreaturen erhebt?
Wie gesagt, Mechverstand besagt nicht per se, dass etwas leblos ist. Es wird nur zum Zwecke der Untersuchung derart instrumentalisiert.
Viele wollen auch nicht glauben, dass der Tod nicht das Ende
ihrer selbst ist
Hier muss ich leider einwenden, dass dies aber auch etwas mit
Erfahrung zu tun hat; ich bin nicht der Meinung, dass man
alles, was die Kirchen vereinnahmten und in ihr
Herrschaftsystem - passend gemacht - einbauten, darum schon
verwerfen sollte, weil es einem angeblich antagoinistischen
Religionsaspekt entspräche… ich denke, dass man viele
Erfahrungen, die Menschen mit der Natur machten, verschüttet
und auch systematisch bekämpft hat… ich grenze dies ab von
Glauben!
Äh, was wolltest du jetzt sagen - ausser dass die Kirche das leben nach dem Tod nur irgendwie vermarktet hat?
Wenn ich z.B. immer wieder erlebe, dass Menschen sich mir im
Traum anvertrauen… wenn sie mir berichten von Krankheiten,
wie Krebs, von Traumatisierungen, von ihrem baldigen Tod…
dann kann dies kein Mechanikverstand jemals verstehen - nur
erklären, und zwar als Zufall oder als über die körperlichen
Sinne vor dem Traum bereits Wahrgenommenes. Dies mag dem
Mechaniker reichen, aber derjenige, der immer wieder diese
Erfahrung macht, der wird eines Tages logisch denken: Es kann
nun kein Zufall mehr sein.
wobei hier die positiven Erfahrung zu stark gweichtet werden. Derartige Erfahrungen verleten schnell zu solchen aussagen, aber unsere Erfahrung trügt uns da ganz gewaltig.
Wie man nun damit umgeht, das ist eine ethische Frage!
Ich würde darum nicht losgehen und nun den Leuten verkaufen,
ich könne bei ihnen Krankheiten erkennen, alte seelische
Wunden heilen oder gar ihren Tod verhindern!
Nun, dann ist deine Erfahrung die du eben beschrieben hast aber doch nur Zufall ohne tieferes System. Ganz davon ab, hast du aber mit den ethischen Pflichten recht.
Wer das macht,
der hat das Wichtigste an der Sache nicht verstanden… er ist
nicht besser as einer, der nur seine Pillen verkauft, obwohl
er weiß, dass diese langfristig krankmachende Effekte haben.
Gesetzt aber den Fall, er könnte tatsächlich Krankheiten erkennen, dann wäre es auf der anderen Seite seine ethische Pflicht darauf hinzuweisen, wenn ihn jemand darum fragt.
Vllt ist das, was wir
erreicht haben tatsächlich das Ende.
Ja, wir haben das Ende der Unersättlichkeit erreicht, finde
ich!
Das fände ich auch, aber ich fürchte es ist nicht so.
Die mögliche Weiterentwicklung des mech. weltbildes wäre die
Definition eines „Wesens“ oder von „Bewusstsein“, das man
integrieren könnte.
Ja, das finde ich auch… man könnte sich von dem „Wesen“
vielleicht verabschieden und anerkennen, dass das, was lebt,
auch ein Bewusstsein hat, so wie wir auch
wobei es Hin weise gibt, dass wir eigentlich auch gar kein Bewusstsein haben … ausserdem müsste man den Begriff „Leben“ und essen Definition mal wieder auf den Prüfstand stellen.
- und wir sind doch
nicht getrennt, nicht autark von dem, was uns hervorgebracht
hat?! Ich nenne es „Natur“, und ohne sie zu einem Wesen zu
ernennen, ohne nun den „Vatergott“ durch eine MutterErde zu
ersetzen, meine ich, dass es uns allen nützen könnte, wenn wir
mehr Respekt und Zuneigung zu diesem Lebendigen haben würden.
Sicher. wir haben uns aber schon einen zu großen schritt in Richtung Ausbeutung vorgewagt als dass man jetzt schnell einen Rückzieher machen könne. Dennoch stimmt die Idee als „Endziel“. Und ich finde die Bemühungen von entsprechenden Organisationen, anreize zum sparen und so weiter absolut lobenswert. aber - und da kommt dann eben die Kehrseite von dieser Medaille - hier treten dann Eso-Jünger auf den Plan, die einem den letzten Müll andrehen wollen. Womit ich ausdrücken will, dass auch hier nicht alles nur Friede und Liebe und Leben ist, sondern eben auch wieder 2 Seiten hat.
Dass muss nicht heissen, dass man eine
Valenzstrichfolrmel für Denken findet, aber dass man Konzept
ersinnt auf das man mech. Weltbild-Prinzipien anpassen und
anwenden kann um es greifbar und erforschbar zu machen.
Das wäre spannend und würde der Welt m.E. sicher nicht
schaden.
du bist doch geisteswissenschaftler. Wäre das dann nichts für dich?
Viele Grüße,
JPL