Hi,
man kann die Herausbildung des materialistischen Verstandes in
der abendländischen Geschichte nachvollziehen und sagen, dass
mit Descartes das Mechanikdenken endgültig seinen Siegeszug
nahm.
Nun kann man ja nicht glauben, dies sei der Höhepunkt der
menschlichen Verstandesentwicklung …
Hm, kann es nicht glauben oder will man es nur nicht?
Wenn man zwei Fähigkeiten hat, aber nur eine nutzt, so ist dies sozusagen vergeudetes Potential, oder?
Wenn Menschen die Fähigkeit besitzen, sich mithilfe ihrer Phantasie neue Entwicklungen auszumalen, sich sogar vorstellen können, dass die Welt der Gedanken nichts anderes als ein Computerprogramm sei oder alles Leben, das wir hier kennen, aus einer Explosion hervorging… wenn Menschen fähig sind, sich Kraft ihres Geistes selbst zu heilen, wenn sie fähig sind, durch ihre Willenskraft Tausende anderer in kurzer Zeit zu ermorden (Kriegsmaschinen, Holocaust, Atombomben)… wenn Menschen imstande sind, sich durch Meditation/ Trance in bestimmte Bewusstseinszustände zu bringen, wenn sie sie wundervollste Musik und die genialste Lyrik schaffen, ihre Leben einer bedrohten Art widmen oder gar dafür sterben… wieso sollte dann NUR der Mechanikverstand das Höchste der Entwicklung sein?
Das wäre doch ungeheuerlich traurig und auch dumm, zu glauben, das sei wirklich ALLES, was Menschen mit ihrem Geist anfangen sollten… und wieso gibt es dann Individualität? Wieso gibt es Subjektivität und Psychologie, Bewusstseinsforschung?
Wenn doch eigentlich das Ziel schon da ist und wir nichts anderes benötigen, um hier ein schönes, bequemes und möglichst langes Leben zu habe?
Warum lieben Menschen dann? Wieso trauern sie? Wenn sie doch im Grunde mit dem Mechanikverstand DAS Mittel besitzen, das sie zu den höchstentwickelsten Kreaturen erhebt?
Viele wollen auch nicht glauben, dass der Tod nicht das Ende
ihrer selbst ist
Hier muss ich leider einwenden, dass dies aber auch etwas mit Erfahrung zu tun hat; ich bin nicht der Meinung, dass man alles, was die Kirchen vereinnahmten und in ihr Herrschaftsystem - passend gemacht - einbauten, darum schon verwerfen sollte, weil es einem angeblich antagoinistischen Religionsaspekt entspräche… ich denke, dass man viele Erfahrungen, die Menschen mit der Natur machten, verschüttet und auch systematisch bekämpft hat… ich grenze dies ab von Glauben!
Wenn ich z.B. immer wieder erlebe, dass Menschen sich mir im Traum anvertrauen… wenn sie mir berichten von Krankheiten, wie Krebs, von Traumatisierungen, von ihrem baldigen Tod… dann kann dies kein Mechanikverstand jemals verstehen - nur erklären, und zwar als Zufall oder als über die körperlichen Sinne vor dem Traum bereits Wahrgenommenes. Dies mag dem Mechaniker reichen, aber derjenige, der immer wieder diese Erfahrung macht, der wird eines Tages logisch denken: Es kann nun kein Zufall mehr sein.
Wie man nun damit umgeht, das ist eine ethische Frage!
Ich würde darum nicht losgehen und nun den Leuten verkaufen, ich könne bei ihnen Krankheiten erkennen, alte seelische Wunden heilen oder gar ihren Tod verhindern! Wer das macht, der hat das Wichtigste an der Sache nicht verstanden… er ist nicht besser as einer, der nur seine Pillen verkauft, obwohl er weiß, dass diese langfristig krankmachende Effekte haben.
Vllt ist das, was wir
erreicht haben tatsächlich das Ende.
Ja, wir haben das Ende der Unersättlichkeit erreicht, finde ich!
Aber es wird flott weiter ausgebeutet, das ÖL abgeschöpft… wieder sind gerade Millionen Liter irgendwo in die Umwelt gelaufen.
Zudem sollte an sihc vor auen halten, dass ein mechanistisches
Weltbild nicht bedeutet, dass alles unbelebt ist. Man
beschreibt die Natur nur eben so. und das Gegenteil davon
bedeutet auch nicht, das nun in jedem Fitzel Stoff Leben und
Bewusstsein steckt.
Ja, da stimme ich Dir zu.
Die mögliche Weiterentwicklung des mech. weltbildes wäre die
Definition eines „Wesens“ oder von „Bewusstsein“, das man
integrieren könnte.
Ja, das finde ich auch… man könnte sich von dem „Wesen“ vielleicht verabschieden und anerkennen, dass das, was lebt, auch ein Bewusstsein hat, so wie wir auch - und wir sind doch nicht getrennt, nicht autark von dem, was uns hervorgebracht hat?! Ich nenne es „Natur“, und ohne sie zu einem Wesen zu ernennen, ohne nun den „Vatergott“ durch eine MutterErde zu ersetzen, meine ich, dass es uns allen nützen könnte, wenn wir mehr Respekt und Zuneigung zu diesem Lebendigen haben würden.
Dass muss nicht heissen, dass man eine
Valenzstrichfolrmel für Denken findet, aber dass man Konzept
ersinnt auf das man mech. Weltbild-Prinzipien anpassen und
anwenden kann um es greifbar und erforschbar zu machen.
Das wäre spannend und würde der Welt m.E. sicher nicht schaden.
Gruß
Istiden