Aus dem von Dir verlinkten Artikel: Unterschiedliche Risiken bei der Rückzahlung werden dabei allerdings ausgeblendet.
Davon abgesehen bilanziert der Bund ja nicht, sondern betreibt vereinfacht eine simple Kassenbuchführung. An Griechenland gewährte Kredite gelten da nicht etwa in Form einer Forderung als Vermögenswert, sondern sind schlicht eine Ausgabe. Da also keine Forderung bilanziert wird, entfällt schon die theoretische Bewertung dieser Forderung, was zu ganz erheblichen Abschreibungen führen müsste, die in keiner Weise durch die gezahlten Zinsen aufgewogen würden.
Nochmals davon abgesehen, macht Griechenland die deutlich höheren Gewinne, weil es eben bei diesen Krediten (und sonstigen Hilfen, die netterweise in diese „Berechnung“ einfließen sollten) einen Bruchteil von dem an Zinsen zahlt, dies es am markt zahlen müsste.
Diese Darstellung in der SZ oder FAZ erinnert mich ein wenig an solche Politiker, die Netto nicht von Brutto oder Umsatz nicht von Gewinn unterscheiden können.
Genausogut könnte ich sagen, dass Unternehmen X je Arbeitnehmer 100.000€ Gewinn macht, und es daher unfair sei, wenn der nur 45.000€ Gehalt bekommt.
Dass aber diese 45.000€ den Gewinn schonmal um eben diesen Betrag senken und mit der Herstellung der Leistung, mit der 100.000€ erlöst werden, noch ein paar mehr Ausgaben verbunden sind, ignoriere ich einfach. Ich picke mir nur den Verkaufserlös aus der Gesamtrechnung raus und spiele den ganz dolle Empörten und mache Forderungen auf.