Was kosten uns die Kredite und Anleihenkäufe zugunsten Griechenlands?

Guten Morgen!

Dieses Thema ist im Forum hin und wieder leidenschaftlich dikutiert worden. „Alles von unserem Geld“, so tönten die Chöre, insbesondere aus der rechten Ecke.

Und jetzt das:

„Kredite und Anleihenkäufe zugunsten Griechenlands haben einem Pressebericht zufolge Deutschland Gewinne in Höhe von etwa 1,34 Milliarden Euro eingebracht. Das gehe aus Antworten des Bundesfinanzministeriums auf Fragen der Grünen im Bundestag hervor, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochausgabe) vorab.“

Mein Beileid für alle „Alternativen“! Hans-Jürgen Schneider

Da stellt sich dir Frage ob Nominal oder Real, was ist mit dem Vergleich alternativer „Anlagen“ wie wäre da die Verzinsung ( die Zinshöhe wird interessanter weise nicht genannt). Die Nackte Summe sagt also recht wenig aus.

Gab es da nicht mal eine Artikel wie viel Griechenland durch die Schulden verdient?

Hallo,

Laut Finanzministerium führte ein Darlehen der staatlichen Förderbank KfW zu Zinsgewinnen in Höhe von 393 Millionen Euro. Der deutsche Gewinnanteil aus einem Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank habe sich seit 2015 auf 952 Millionen Euro summiert.

Bitte lies mal den ganzen Artikel,vielleicht weißt Du dann mehr.

„Die nackte Summe“ wäre ein schöner Titel für einen Fiskalporno.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Habe ich. Und ich bleibe Dabei abgerechnet wird immer erst am Schluss der Laufzeit und vollständiger Tilgung.

Hallo,
was ksoten uns … bisher … spaeter … gesamt?
Da sind noch Betraege offen, Stichwort Target Salden.

Ich halte das für ähnlich kreativ berechnet, wie die „schwarze Null“.Schliesslich sind bald Wahlen.

Hallo,

was Sie betreiben ist die versuchte, vorsätzliche Verdummung der Mitleser.

Griechenland hat keinen einzigen Cent an Zinsen BEZAHLT! Es gab Umbuchungen von einem (deutschen) Kreditgeber zum anderen (deutschen) Kreditgeber.

Die Forderungen einiger „Linker“ diese „Gewinne“ jetzt gefälligst den Griechen zurückzugeben, ist eigentlich nur noch mit ideologischer Verblendung erklärbar.

Beim kommenden Schuldenschnitt werden Experten wie Sie uns dann sicherlich erklären, dass „wir“ auf gar nichts verzichtet haben, da eigentlich nur Zinsen erlassen wurden.

Gruß
Tycoon

Aus dem gleichen Link

Die Grünen verlangen, dass die Zinsgewinne an Griechenland ausgezahlt werden. „Es mag zwar legal sein, dass Deutschland an der Krise in Griechenland verdient. Legitim im moralischen Sinne der Solidarität ist es nicht“, zitierte das Blatt den Grünen-Haushaltsexperten Sven-Christian Kindler.

Da lachen ja die Hühner. Griechenland erhält ansonsten keine Kredite mehr auf dem freien Markt. Die Zinsen für die fraglichen Kredite sind sehr weit unterhalb dessen, was marktgerecht wäre. Und bislang hangelt sich GR nur von Kredit zu Kredit ohne überhaupt etwas zu tilgen.

Man könnte auch völlig solidarisch einem anderen das Geld zu deutlich höheren Zinsen anbieten. Incl. fristgerechter Tilgung und Zinszahlung, ohne dass man immer wieder nachschiessen muss.

Die jetzigen „Gewinne“ müssen wohl mit dem immensen Risiko gegengerechnet werden. Ausserdem mit dem um ein Vielfaches höheren Verlusten durch bereits erfolgten Schuldenschnitt. Da bleibt unterm Strich nämlich kein Gewinn, sondern Minus. Eines, das noch deutlich grösser werden könnte. Aber das erleben wir u.U. nicht mehr.

Guten Morgen Hans-Jürgen,

weil du ja offensichtlich die Kredite und Anleihenkäufe für ein gutes Geschäft für Deutschland hältst und du als Experte für solche, zu einigem Wohlstand gelangt bist, möchte ich dazu beitragen, diesen zu mehren, in dem du mir eine größere Summe zu Griechenland-Konditionen leihen darfst.
Bei der Bonitätsprüfung wirst du feststellen, dass ich mindestens so kreditwürdig bin, wie Griechenland .
Wenn dir moralische Bedenken wegen der Zinsen kommen sollten , könntest du diese auch an mich zurück überweisen.
Regelmäßige Zinszahlungen kann ich garantieren, so lange du bereit bist, mir ggf. weitere Kredite zu gewähren.
Ob ich die Kredite zurückzahlen kann, ist aber ungewiß.

In der Hoffnung, dir etwas Gutes tun zu dürfen, grüßt dich

Pontius

Hier übrigens genauer http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-deutschland-macht-mit-hilfen-fuer-griechenland-milliardengewinn-1.3582710

Aus dem von Dir verlinkten Artikel: Unterschiedliche Risiken bei der Rückzahlung werden dabei allerdings ausgeblendet.
Davon abgesehen bilanziert der Bund ja nicht, sondern betreibt vereinfacht eine simple Kassenbuchführung. An Griechenland gewährte Kredite gelten da nicht etwa in Form einer Forderung als Vermögenswert, sondern sind schlicht eine Ausgabe. Da also keine Forderung bilanziert wird, entfällt schon die theoretische Bewertung dieser Forderung, was zu ganz erheblichen Abschreibungen führen müsste, die in keiner Weise durch die gezahlten Zinsen aufgewogen würden.
Nochmals davon abgesehen, macht Griechenland die deutlich höheren Gewinne, weil es eben bei diesen Krediten (und sonstigen Hilfen, die netterweise in diese „Berechnung“ einfließen sollten) einen Bruchteil von dem an Zinsen zahlt, dies es am markt zahlen müsste.

Diese Darstellung in der SZ oder FAZ erinnert mich ein wenig an solche Politiker, die Netto nicht von Brutto oder Umsatz nicht von Gewinn unterscheiden können.
Genausogut könnte ich sagen, dass Unternehmen X je Arbeitnehmer 100.000€ Gewinn macht, und es daher unfair sei, wenn der nur 45.000€ Gehalt bekommt.
Dass aber diese 45.000€ den Gewinn schonmal um eben diesen Betrag senken und mit der Herstellung der Leistung, mit der 100.000€ erlöst werden, noch ein paar mehr Ausgaben verbunden sind, ignoriere ich einfach. Ich picke mir nur den Verkaufserlös aus der Gesamtrechnung raus und spiele den ganz dolle Empörten und mache Forderungen auf.

Hallo,

wisch mal erst den Schaum vor dem Mund ab.

Ich habe hier nur auf Artikel in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ aufmerksam gemacht.

Dass Griechenland Zinsen bezahlt hätte, habe ich nicht behauptet.

So what? HJS

Hallo Pontius,

sehr anschaulich erklärt!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Danke an alle, die hier geantwortet haben. Es sind wirklich sehr gute Erklärungen darunter.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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