Ich habe zuerst eingeheiratet, dann haben wir geerbt. Wir sind inzwischen über 15 Jahre in dem Haus aktiv, und sind handwerklich ganz gut drauf, machen also gerne und viel selber. Der inzwischen angeschaffte Maschinen- und Werkzeugpark macht einem Handwerksunternehmen alle Ehre. Allein da hinein sind über die Jahre „nebenbei“ diverse Tausender geflossen.
Von Verschleißteilen und Verbrauchsmaterial ganz abgesehen, investieren immer noch Jahr um Jahr größere Summen. Es vergeht kaum eine Woche, in der wir keinen dreistelligen Betrag im Baumarkt lassen. Größere Projekte, die wir extern vergeben haben, hat es fast jedes Jahr gegeben. Erst so langsam ist ein Ende absehbar. Dabei sprechen wir hier nicht ansatzweise von einer vollkommenen Bruchbude, sondern einfach nur von einem großen alten Haus mit 20-30 Jahren Sanierungsstau und gewissen Altlasten/Komfort-Defiziten. Klar, unser Anspruch ist hoch, und man hätte sich sicherlich diverse Sachen sparen können, wenn man es sich finanziell nicht hätte leisten können. Aber einen Vergleich zu einem Neubau zieht man besser nicht.
Mit zwei sehr guten Gehältern ist so etwas über eine gewisse Zeit und bei ausreichendem eigenen Arbeitseinsatz machbar, ohne sich ansonsten einzuschränken. Aber es wundert mich immer wieder, wie naiv Menschen mit eher unterdurchschnittlicher wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit meinen, sich unbedingt den Traum der eigenen Immobilie mit einem Altbau „günstig“ verwirklichen zu müssen. Da reicht es für das vom Bauträger schon 100% auf Kante kalkulierte 100 m² Reihenhaus mit Mantagarten nicht, und dann wird stattdessen eine baufällige 200 m² Hütte für € 20.000,-- weniger erworben, die man mit „Eigenleistung problemlos“ sanieren kann. Nur halt blöd, dass die Eigenleistung nichts an den Kosten für den neuen Heizkessel, … ändert, und dessen Einbau auch überdurchschnittlich engagierte Heimwerker überfordern dürfte.