Was läuft da bei AstraZeneca?

Ok, soooo dumm scheint er aber dann doch nicht gewesen zu sein:

Wie kann bitte bei einer Impfung gegen eine Krankheit, deren Todesopfer zu fast 90% über 70 Jahre alt waren, so eine lächerlich kleine Testgruppe im relevanten Alter heranziehen?

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Naja, die Aussage ist ja weiterhin nicht richtig. Er hat halt eine Information falsch interpretiert und daraus eine Aussage gemacht, die so nicht stimmt („wirkt bei über 65 Jahre alten Impflingen nur zu 8%“) und auch nicht stimmen kann. Die Impfung wirkt bei einem Menschen von 65 Jahren und zwei Monaten oder 66 Jahren usw. nicht anders und schon gar nicht so deutlich schlechter als bei jemandem mit 64 J und 11 Monaten. Es hätte einfach auffallen müssen, daß diese Aussage nicht haltbar und auch nicht logisch ist.

Eine berechtigte Frage. Die Antwort kenne ich auch nicht. Ich weiß auch nicht, wieso man nur die beiden Altersgruppen betrachtet hat. Die erste Altersklasse scheint mir etwas groß. Zwischen 18 und 64 Jahren passiert ja das ein oder andere - auch, aber nicht nur im Hinblick auf das Risiko für einen schweren Verlauf. Hätte man die Gruppe 55-64 (z.B.) auch separat beleuchtet, hätte man für 65+ zumindest einen Hinweis, wie es da - trotz der geringen Zahl - aussehen könnte.

Das wird auch keiner gedacht haben. Trotzdem macht es Sinn, sich die Alterskohorten getrennt anzusehen, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.

Die anderen machen es ähnlich.

Moderna: http://prntscr.com/xrzvu4

Biontech: https://prnt.sc/xrzxjk

Ich fürchte doch! Meine Menschenkenntnis sagt mir, dass erstaunlich viele Menschen im Moment denken, 64jährige werden perfekt geschützt, aber ab ihrem 65. Geburtstag wird der Impfstoff wirkungslos!

Karl

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Ok, du hast Recht. Das sind die gleichen Leute, die glauben, Milch ist am Tag nach dem MHD tödlich und Knoppers darf man nur morgens um halb 10 essen.

Ich halte aber die meisten User bei w-w-w (und besonders C_Punkt) für schlau genug, dass man diesen Punkt nicht extra betonen muss.

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Hallo,
nur noch einmal zur Erinnerung.
Anfang Januar schon wurde berichtet, und die Formulierung in der von mir erwähnten Tageszeitung war eindeutig, dass dieser Impfstoff nicht an über 65jährige verimpft würde und da war auch von Lieferengpässen usw. noch keine Rede.
Da muss man sich doch wirklich ernsthaft fragen, warum nun alle so total überrascht sind.
Gruss
Czauderna

Wie gesagt, ich habe bis zum Artikel vom Handelsblatt nie etwas darüber gelesen und selbst da wurde ja schnell relativiert.

Das bei AstraZeneca nicht alles rund läuft, wissen wir aber schon seit mindestens zwei Monaten: https://www.dw.com/de/astrazeneca-selbstdemontage-eines-hoffnungsträgers-gegen-das-coronavirus/a-55775433

Eigentlich ist der Corona-Impfstoff von AstraZeneca ein vielversprechender Kandidat. Aber durch eine katastrophale Kommunikation bei der Vorstellung und Ungereimtheiten bei der Studie ist das Mittel in Verruf geraten.
[…]
Zunächst stellte es AstraZeneca so dar, ab wäre die unterschiedliche Dosierung absichtlich gewählt worden. Dann musste der Konzern einräumen, dass die unterschiedliche Dosierung durch eine Panne zustande kam: Durch einen Produktionsfehler waren die Impfstofffläschchen zunächst nur halb gefüllt, deshalb bekam die Studiengruppe im Vereinigten Königreich zunächst eine niedrigere Dosis und erst einen Monat später noch einmal die volle Dosis.
Mehr noch: Das Unternehmen schloss die Teilnehmer mit der halben Dosis nicht von der Studie aus, sondern passte stattdessen lieber den kompletten Aufbau der Studie an.
Das aber ist ein schwerer Verstoß gegen die gängige Praxis, denn bei einer Studie müssen sich die Forschenden an das zu Beginn festgeschrieben Protokoll halten. Nur so kann sichergestellt werden, dass bei der Studie nicht getrickst wird und etwa Studienergebnisse so interpretiert werden, wie es gerade am besten passt.

Und jetzt dieser ominöse Lieferausfall, für den es afaik bis heute keine Erklärung gibt. Ich persönlich traue AstraZeneca mittlerweile nicht mehr und hätte ich die Wahl, würde ich deren Impfstoff auf jeden Fall ablehnen.

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Schön, dass Du wieder nur auf einen Teil meiner Argumentation eingehst und den Rest unter den Tisch fallen läßt.

Wobei bin ich zurückgerudert?

Ob es angesichts einer akuten Pandemie sinnvoll ist, die aktuelle Produktion zu drosseln um später mehr produzieren zu können ist fraglich. Ob die Entscheidung sinnvoll war läßt sich natürlich erst im nachhinein beurteilen.

Kuschelstimmung! Da freuen sich jetzt alle ganz doll - und besonders C.

P.S.: Mußt nicht extra erwähnen, dass Du mich und alle anderen die Dir nicht immer zustimmen nicht meinst.

Deine Strohmannargumente werden natürlich ignoriert. Was dachtest du denn? :face_with_raised_eyebrow:

So ziemlich allem, was du hier anfangs behauptet hast. Um davon abzulenken, kommst du dann mit immer neuen Themen, die noch weniger mit dem OP zu tun haben. In Fachkreisen nennt man das einen ‚klassischen Desperado‘.

Ja, puh, ich weiß auch nicht. Einerseits kürzt Pfizer die Liefermenge für 2-3 Wochen und gleicht das dann bis zum Ende des Quartals wieder aus. Andererseits können sie dann pro Jahr 700 Millionen mehr Dosen liefern. Hat mal jemand einen Abakus bei der Hand?!?!

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Ja, sollte man meinen. Aber selbst die Tagesschau leitete 26.1. damit ein, daß es jetzt Diskussionen über die Wirksamkeit gebe, „die nach Berichten womöglich nicht quer durch alle Altersgruppen gegeben ist. Dem widersprach der schwedisch-britische Konzern mit Hinweis auf neue Daten.“

Das ist schon inhaltlich falsch, denn AZ berief sich ja nicht auf neue Daten, sondern auf die bei der EMA eingereichten Unterlagen, aus die das Handelsblatt die Fehlinterpretation ableitete. Auch im Umgang mit der Geschichte haben sich Medien wieder mal nicht mit Ruhm bekleckert.

Was hab ich denn anfangs behauptet von dem ich jetzt angeblich nichts mehr wissen will? Was sind für Dich Strohmannargumente die ich angeblich gebraucht haben soll?

Bis jetzt fasse ich Deine Antwort mal zusammen mit: Ich weiß nicht weiter, deshalb disqualifiziere ich einmal pauschal alles was Du schreibst.

Die Rechnung ist tatsächlich kompliziert und kann nur im nachhinein und mit geschätzten Zahlen durchgeführt werden. Man nehme die Anzahl der Personen aus der Risikogruppe die erst später geimpft werden können, daraus errechnt man die wahrscheinlichen zusätzlichen Toten. Das wären die menschlichen Kosten der Maßnahme. Was der menschliche Profit der künftigen Mehrproduktion sein wird hängt vom künftigen Infektionsgeschehen ab und ist noch nicht abschätzbar.

Die Impfhersteller entscheiden sich natürlich für die betriebswirtschaftlich profitabelste und nicht unbedingt für die menschlich profitabelste Option. Das zeigt einmal mehr, dass Gesundheit und Privatwirtschaft keine gute Kombination sind.

Zum Beispiel die absolut lächerliche Behauptung, es hätte in den letzten Jahrzehnten keine Innovationen von privaten Unternehmen gegeben. Selbst wenn das stimmen würde (Spoiler: es stimmt nicht), hätte das null Aussagekraft darüber, ob in der aktuellen Situation staatliche Pharmakonzerne bessere Ergebnisse liefern würden (was deine ursprüngliche Behauptung war) als Pfizer und Co.

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Die Behauptung, dass @C_Punkt mir immer zustimmen würde, ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Aber wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, weiß ich zumindest, wie er zu seiner gekommen ist, da er sie immer mit Belegen untermauert. Die mögen wir unterschiedlich interpretieren, aber zumindest ist da was da, das man interpretieren könnte.

Bei dir kommt in der Regel nichts und wenn, steht da gerne mal was anderes, als du behauptet hast. :man_shrugging:

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Ich hab mir das Video jetzt angeschaut und dazu Folgendes gefunden:

Dazu kommen Zweifel an der Wirksamkeit des AstraZeneca-Vakzins bei den über 65-Jährigen. AstraZeneca kann sie nicht restlos zerstreuen. „Bei den Studien, die durchgeführt worden sind, gab es nur sehr, sehr wenige ältere Menschen, die teilgenommen haben“, konstatiert die Direktorin der Europäischen Arzneimittelagentur EMA, Emer Cooke. AstraZeneca sei dabei, immer noch neue Daten an die Genehmigungsbehörde zu liefern.

Scheint so, als würde man hier Cooke zitieren die bestätigt, dass AZ weiterhin neue Daten schickt.

Das ist alles richtig, nur ist die Aussage der Tagesschau falsch, daß AZ auf neue Daten verwies, um den Vorwurf zu entkräften, und die Suggestion, daß es Probleme mit der Wirksamkeit gibt, ist auch nicht hilfreich.

Die richtige Aussage wäre gewesen „Nachrichten, nach denen die Wirksamkeit bei den über 65 Jahre alten Personen deutlich reduziert ist, sind nicht korrekt. Vielmehr ist der Anteil der Älteren an den bisher Tests so gering, daß die Wirksamkeit für diese Altersgruppe nicht genau ermittelt werden kann. Es ist davon auszugehen, daß diese aber nicht niedriger ist als für für jüngere Personen. Da mit dem Impfstoff bereits seit 4. Januar in den GB geimpft wird, ist davon auszugehen, daß AZ kurzfristig Daten vorlegen kann, die dies belegen.“

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Sehe ich nicht so. Offensichtlich liefert AZ Daten zu den über 65jährigen nach und die Sprecherin sagt wörtlich, die Wirksamkeit wäre ‚nach Berichten womöglich‘ nicht gegeben. Beides ist faktisch korrekt und imho ist es nicht Aufgabe der Tagesschau, eine Bewertung abzugeben.

Die von mir markierten Teile hier waren Stand 26.01. reine Spekulation und haben in einer Nachrichtensendung absolut nichts zu suchen.

Die Formulierung lautete „dem widersprach (…) mit dem Hinweis auf neue Daten.“ Es gab aber weder an dem Tag noch seitdem neue Daten. Die ursprüngliche Testgruppe umfasst nur 319 Personen über 65 und aus der Kontrollgruppe erkrankte nur einer. Damit läßt sich statistisch nichts anfangen, was auch schon vor Wochen mal angemerkt wurde. Insofern ist die Erkenntnis, daß die Gruppe der über 65 Jahre bei den Tests sehr klein war, weder neu noch wurden zwischenzeitlich anderweitige Daten geliefert. Kernproblem bleibt, daß das HB aus dem Umstand, daß nur 8% über 65 unter den Testkandidaten waren, machte, daß die Wirksamkeit bei über 65 Jahre alten Personen liegt. Das ist falsch und das ist auch zum Zeitpunkt der Sendung bekannt gewesen. Das war auch schon bekannt, als sämtliche WDR-Sender vormittags in den Nachrichten ähnliche Meldungen rausbliesen.

Doch, das war bekannt. Es war bekannt, daß die 8% sich nicht auf die Wirksamkeit bezogen, sondern auf den Anteil der Teilnehmer aus dieser Alterskohorte.

Was die Wirksamkeit angeht: a) Es ist vollkommen unlogisch, daß eine Wirksamkeit bis 64 von um 90% angegeben wird und die Wirksamkeit auf einmal einbricht. b) Die Briten impfen seit 4.1. mit dem AZ-Impfstoff. Man darf am Geisteszustand einiger Briten durchaus zweifeln, aber so insgesamt sind die da nicht so blöd, einen Impfstoff mit einer angeblichen Wirksamkeit von 8% bei Personen über 65 seit Wochen vor allem an Personen zu verimpfen, die nicht nur 65, sondern zum großen Teil oftmals noch viel älter sind.

Daher meine wesentliche Kritik: beim HB hätten diese Ungereimtheiten auffallen müssen und bei der Tagesschau erst recht. Das ist Teil meines Vorwurfs an die Medien, daß nämlich einige Wissenschaftsjournalisten sehr gute Arbeit leisten, aber die „normalen“ Journalisten im Tagesgeschäft zum Teil eher unterirdisches. Daß Medien wie Handelsblatt und Tagesschau versagt haben, unsere popelige und regelmäßig durch echt schlechte Recherche und Berichterstattung auffallende Rheinische Post aber durchaus im Stande war, den Fehler des HB zu erkennen und in der eigenen Berichterstattung zu korrigieren bzw. auf den Fehler hinzuweisen.

Meine Kritik geht aber noch weiter. So ist es unerklärlich, warum Leuten wie Wodarf, Bhakdi & Co. immer noch ein Podium geboten wird. Die haben nicht andere Meinungen, die man auch zu Wort kommen lassen sollte, sondern die verbreiten allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechendes dummes Zeug. Dadurch, daß die gleichberechtigt in Talkrunden sitzen, entsteht bei einigen der Eindruck, daß die auch eine gleichberechtigte Meinung vertreten. Das ist nicht der Fall. Und für Streeck gilt das inzwischen auch, wenngleich in einem geringeren Maße. Er hat aber inzwischen so viel dummes Zeug und falsche Prognosen/Einschätzungen rausgehauen, daß ich mich frage, warum man sich den überhaupt noch als Experten in die Sendung holt. Das schadet doch der eigenen Glaubwürdigkeit.

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Darum geht es aber nicht. Mit der aktuellen Datenlage ist es einfach nicht möglich, seriöse Aussagen über die Wirksamkeit zu tätigen und dass AZ bald neue Daten vorlegen könne, ist sowieso reine Spekulation von dir.

Die Tagesschau hat ganz klar gesagt, dass die Berichte unbestätigt sind und einfach nur den Stand der Dinge wiedergegeben. Klar hätten sie auf die mangelnde Datenlage hinweisen können, das macht aber das, was sie gesagt haben, nicht falscher.

Dass das HB einen Bock geschossen hat, ist ja eher unstrittig.

Na hier wirst du von mir keinen Widerspruch hören :smiley:

Du solltest das deutlich als Meinung, Deine persönliche, kennzeichnen!
Es ist das gleiche, wie damals mit Kekule.
Es ist absurd, wenn ein Wirtschaftswissenschaftler sich im Ernst anmaßt, über den Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn so zu urteilen, ich denke, Du übernimmst Dich da.

Ich höre mir sehr genau das Meiste an, was er so sagt und äussert und es ist regelhaft höchst differenzierter, als wie es dann dargestellt wird.
Zudem fällt auf das Maß seiner Entspanntheit, die echt wirkt, wenn er mit einem Lauterbach diskutiert, wie neulich in einer der Talkshows.
Dort wurden die zwei Positionen direkt nebeneinander gestellt und in Austausch gebracht, so wie es sich für Medien auch gehört.
Wissenschaftliche Ansätze sollten immer im Gespräch bleiben.
Mir wird zunehmend unwohl bei der angstgetriebenen Einseitigkeit, die sich inzwischen an einigen Orten entwickelt hat und wenn Du als Laie forderst, dass Leute einer Position wie Streek nicht mehr zu Wort kommen sollten, dann empfinde ich das als sich langsam verirrend in Richtung einer gewünschten Diktatur.

Was an dieser Stelle das überhaupt zu suchen hat, ist aber sowieso die Frage.