Was mache ich, wenn mir mein Studium doch nicht gefällt?

Hallo liebe Leser,

ich bin zurzeit echt total aufgeschmissen, ich habe mich monatelang auf den Beginn meines Studiums gefreut. Und nun das. Die letzten 2 Wochen haben mir leider die Augen geöffnet. Ich bin überhaupt nicht glücklich mit meinem Studium und leider auch nicht mit den gewählten Fächern. Momentan bin ich total am verzweifeln und weiß einfach nicht was ich machen soll. Meine Eltern trichtern mir ein, dass ich mein ganzes Leben das Klo runterspüle, wenn ich mein Studium abbreche. Auch wenn ich weiß, dass das mit 20 Jahren nicht der Fall ist, spüre ich trotzdem, wie es alles andere als förderlich für den Lebenslauf ist so kurz nach Studienbeginn alles hinzuschmeißen.

Jedoch weiß ich einfach nicht mehr weiter. Ich stehe morgens mit Herzrasen auf und leide Nachts unter Schlafstörungen. Ich hab einfach panische Angst.

Hat irgendjemand von euch die Erfahrung schon einmal gemacht und kann mir Tipps geben, wie ich aus dieser Hölle wieder rauskomme? Auch Ideen und Anregungen, ob Ihr denkt, dass ich besser eine Ausbildung machen sollte sind hilfreich.

Vielen Dank für eure Zeit und Aufmerksamkeit.

Abbrechen. Verlierst Zeit die du anders anwenden kannst.
Überlege genau was du gerne machts und investiere in eine für dich geeignete Beruf. Allerdings wenn du eine zweitemal abbricht, dann sieht die Sache anders aus und du kein ausreden mehr hast.

Gruss.

Hi.

Ja, ich denke auch das du das Studium abbrechen solltest.
Ich für meinen Teil habe seinerzeit (mehr oder weniger gezwungen) 6 Semester Maschinenbau studiert. Erst danach eine Lehre begonnen.

In dem Beruf arbeite ich bis heute und stehe morgens mit Freude auf. Was soll denn auch verwerflich sein, wenn du einen handwerklichen Beruf erlernst?

Guter Verdienst und Möglichkeiten zum Aufstieg (Weiterbildung ggf. zum Meister, oder Techniker, oder, oder, oder… stehen dir doch offen.

Ist aber letztlich deine Entscheidung, keinesfalls will ich meine Meinung zum Maß der Dinge machen.

Hallo,

ich schließe mich den beiden Vorrednern an: Wenn es Dir so ein ungutes Gefühl bereitet, höre auf!

Ich habe diesen Schritt auch viel zu spät gemacht, weil ja eben die Eltern und evtl. auch noch ehemalige Mitschüler denken könnten, „Siehste, der hat’s nicht geschafft.“ oder sowas mit „verschenkte Zeit“ usw.

Aber gib in dem Fall nichts darauf! Es ist Dein (Berufs-)Leben, dass Du leben musst!
Und Freude an der Arbeit ist ganz wichtig, denn Du wirst, je nach Job, jeden Tag dort ca. 8 - 10 Stunden verbringen.

Ro

Auch von mir eine Stimme für „abbrechen“. es bringt keinem etwas, sich mehrere Jahre durchzuquälen und danach vielleicht auch noch in einem ungeliebten Beruf zu verharren.
Allerdings überlege gut, was Du dann nun stattdessen machen möchtest. Zu viel Zeit sollte man nicht verschwenden.

Ich weiß noch, wie mein Sohn ankam und bedröppelt fragte, ob wir sehr böse seien, wenn er sein Studium abbräche und eine Ausbildung beginnen würde. Da habe ich gesagt: „es ist Dein Leben und ich will, dass Du glücklich bist.“
Er arbeitet mittlerweile erfolgreich und mit Lust in seinem erlernten Beruf.

Beatrix

Hi

im Lebenslauf macht es sich wesentlich schlechter, wenn ein Studium am Ende des Studiums abgebrochen wird (‚hält nicht durch‘) oder wemm nam mehrere studiengänge abbricht („weiss nicht was er will“) , als wenn man (noch dazu das erste Studium) sofort abbricht, wenn man merkt dass es nicht passt.

Deswegen bin ich auch für abbrechen und zwar sofort … lieber eine Ausbildung anfangen und dich noch 2 - 3 Jahre orientieren, wie du weiter machen möchtest

Gruß h.

Hi,

Brich ab. Das bringt nix.

Ein Studium, das keinen Spaß macht wird wohl kaum zu guten Noten und Abschlüssen führen. Selbst wenn man später nicht unbedingt das macht, was man studiert hat, ist die Vorstellung wohl nicht besonders motivierend, mit einer falschen Entscheidung sein Lebensunterhalt verdienen zu müssen.

Was wolltest Du denn studieren?

Zur Beruhigung Deiner Eltern:
Selbst bei den Bafög-Ämtern zählen die ersten drei Semester als „Orientierungsphase“.
https://www.studentenwerke.de/de/content/voraussetzungen-für-bafög

Leider kann hier keiner sagen, was Dir besser liegt oder worin Du evtl. mehr Spaß hast. Möglichkeiten das herauszufinden sind Praktikas verschiedenster Art (freiwlliges soziales od. ökologisches Jahr) oder evtl. einfach mal in verschiedenen Betrieben „schnuppern“ oder ne Ausbildung aber da bist Du dann auch längerfristig festgelegt.

Ich hab seit meinem 16. Lebensjahr jedes Jahr in den Ferien gejobbt, danach wußte ich was ich nicht wollte ;), aber das womit ich heute mein Geld verdiene, hatte mit dem Studium nullkommanix zu tun. Nur Mut!

lg,
vordprefect

Brich ab und such was neues! man muss immer wissen, was man will. Diese Durchhalteparolen von Freunden habe ich mit den Jahren nach und nach ignoiert. Es ist absolut keine Schande und mach das, was dir am Herzen liegt. Sonst leidest du dein Leben lang.

Hallo,

zwei Wochen sind eine sehr kurze Zeit. Ich kenne Dich nicht, weiß also nicht, ob Du da ein gutes Gespür für Dich hast oder ob Du am Anfang leicht in Panik gerätst, wenn etwas noch ungewohnt ist oder, oder, oder. Du wirst selbst einschätzen können, ob Du ähnliche Reaktionen von Dir kennst und wie sicher Du Dir bist.

Mein Vorschlag wäre, dass Du Dir noch ein paar Wochen gibst und nebenher schon mal die Fühler ausstreckst, was Du denn sonst gerne machen würdest. Vielleicht gelingt es Dir, das Studium solange leicht zu nehmen: Es ist ja nur auf Probe.
Wenn Du danach sicher bist, dass Du aufhören willst, ist es gut. Wenn Du doch noch entdeckst, dass es Dir mit etwas Eingewöhnung in den Studienalltag Freude macht, hast Du die Möglichkeit, weiterzumachen.

Einen Studienabbruch fände ich nun wirklich nicht schlimm. Wenn Du das dritte Studium hinschmeißt, kannst Du anfangen, Dir Gedanken zu machen : -)
Ich find es sehr schade, dass Deine Eltern Dir da so einen Druck machen.

Weißt Du, ob Deine Angst vor allem eine Angst vor dem Abbrechen ist oder davor, aus dem Studium nicht mehr rauszukommen, oder ob das ungeliebte Studium selbst Dir so zusetzt?
Die Möglichkeit zum Abbrechen hast Du, die geht Dir auch nicht verloren, wenn Du noch ein paar Wochen dabeibleibst, um Dich zu orientieren.

Einen Rat habe ich noch: Geh mal zur Studienberatung Deiner Uni. Da hast Du nämlich die Möglichkeit, in einem persönlichen und vertraulichen Gespräch mit jemand Unvoreingenommenem zu reden. Und möglicherweise bekommst Du da auch Infos über andere Studiengänge, die Dich interessieren könnten, und dazu, was eher für eine Ausbildung sprechen würde.
Das würde ich auf jeden Fall wahrnehmen, bevor Du Dich entscheidest. Und sei es, damit Du dann sicherer bist, dass Du abbrechen willst, und nicht hinterher denkst: „Hätte ich doch…“.

Viele Grüße,

Jule

Hi,

es gibt keine einzig richtige Antwort oder Lösung.
Zum einen ist Dein Lebnenslauf nicht durch einen Studienabbruch versaut - solange daraus nicht eine schöne Tradition von Abbrüchen wird.
Zum anderen musst Du darauf gefasst sein, dass du in einem Studium IMMER, egal, welches Fach, in den einzelnen Veranstaltungen mit Dingen zu tun hast, die nichts mit dem Berufsbild zu tun haben - oder so scheint es zumindest. Ich habe Englisch auf Lehramt studiert und im ersten Semester angefangen, Latein nachzumachen (brquche ich immer noch nciht) und die Anatomie des mund- und Rachenraumes zu lernen, sowie zu lernen, welcher Laut wo gebildet wird (wtf, werde ih Arzt oda watt?) Jetzt kann ich meinen Schülern vormahen und zeigen, wo ein Laut gebildet wird. Wie oft? ein-zweimal pro Jahr. Aber es hilft. Nur nach zwei Wochen kann man das nicht so überblicken.

Betrachte also beide Seiten ganz genau. Vielleicht verrätst Du uns ja, was du studierst und warum?

die Franzi

Auch hallo

Also (wohl) noch Grundstudium ? Ein Einblick in die Lehrinhalte höhersemestriger Lehrveranstaltungen könnte dazu führen, dass man interessantere/aufregendere /… Themen kennenlernt, für die sich der Aufwand und das Durchhalten lohnt. Was aber keine Garantie dafür darstellt, dass einen die dort vermittelten Kompetenzen für die jeweiligen beruflichen Vorstellungen qualifizieren (übrigens auch bei einer Ausbildung nicht).

mfg M.L.

Ein Studienabbruch zu einem so frühen Zeitpunkt ist kein Thema. So etwas gibt es massenhaft, und kann man bei geeigneten anderen Beschäftigungen bis zum Beginn einer neuen Ausbildung sogar im Lebenslauf notfalls ausblenden, wenn man dies für sinnvoll/notwendig erachten sollte (ich würde dies nicht tun!).

Aber so eine Entscheidung sollte auch nicht leichtfertig gefällt werden. Das Uni-Leben ist nun einmal etwas total anderes als das Schulleben, und gerade die ersten Semester sind regelmäßig von Grundlagen geprägt, die oft recht abschreckend wirken, und bei denen man den Zusammenhang mit dem, was man eigentlich studieren und erreichen will, nur schwerlich erkennen kann.

Mit dem Wissen, jederzeit abbrechen zu können, kannst Du leichten Herzens noch einige Wochen hingehen, um festzustellen, dass der Abbruch wirklich unumgänglich ist/alternativ festzustellen, dass sich die Nebel so langsam lichten, und mit den ersten Studienfreunden und den ersten Aha-Erlebnissen die Sache anfängt Spaß zu machen.

Diese Zeit solltest Du Dir geben, um dann eine wirklich fundierte Entscheidung treffen zu können. Damit verlierst Du auch nichts, weil Du ja ohnehin nicht von heute auf morgen in einen anderen Studiengang oder eine Ausbildung einsteigen können wirst.

Auf jeden Fall ist es aber besser, ehrlich zu sich selbst zu sein, und sich im Falle des Falles auch einzugestehen, dass bestimmte Dinge einfach nichts für einen sind, statt sich da bis zum finalen Scheitern durchzuquälen, dabei richtig Zeit zu verlieren, und psychisch Schaden zu nehmen. Gerade bei uns Juristen habe ich beobachtet, dass es einfach Menschen gibt, die analytisch und systematisch denken können, schon in der ersten Vorlesung in der Lage sind auf den ersten Blick zu erkennen, was an einem Lebenssachverhalt rechtlich bedeutend ist, und unter welche Begrifflichkeiten man das packen kann, während andere damit bis zum ersten Examen grundsätzliche Probleme hatten, und dann spätestens da mit Pauken und Trompeten untergegangen sind. Das sind deshalb keine schlechteren oder dümmeren Menschen, sondern es sind einfach Menschen, denen eine Grundvoraussetzung für genau dieses eine Studium fehlen, die aber in x anderen Studienfächern oder Ausbildungen extrem erfolgreich sein können. Dies für sich selbst frühzeitig zu erkennen, und die passenden Konsequenzen zu ziehen, ist ganz wichtig, und ist allemal besser, als sich vorzumachen, dass es „schon irgendwann Klick machen wird“.