Was machen, wenn das Kleinkind der Nachbarn immer wieder schreit?

Was machen, wenn das Kleinkind der Nachbarn nahezu jeden Tag mehrmals und teilweise über Zeiträume von mehr als 30 Minuten schreit, tobt etc. und das oft wie am Spieß? Es ist inzwischen das zweite Kind des Paares und beim ersten - ebenfalls ein Mädchen - war es genauso. Neben der Sorge um meine innere Ruhe mache ich mir vor allem Sorgen um die Kinder. Allerdings scheint es denen immer gut zu gehen, wenn ich sie im Treppenhaus oder auf der Straße sehe. Gibt es einen Grund bzw. ist es angezeigt, die Nachbarn anzusprechen?

Hi,

Wenn ich mir nicht so sicher wäre, dass ich schon seit Jahrzehnten aus der Kleinkindphase raus bin, würde ich sagen, dass ich das bin.
Hört man „nur“ die Kleinen schreien, oder auch die Eltern? Schreien beide Kinder? Und wie alt sind die Kinder? So eine trotzphase kann nervenzehrend sein. Und ein Schreibung ist nicht zu verachten.

Die Franzi

Hallo Franzi,

Danke für die schnelle Antwort. Die Eltern hört man überhaupt nicht. Und auch nur noch die jüngere Tochter, die ist 3 Jahre alt. Die ältere müsste jetzt 7 sein.

VG

Hi,

Dann ist es höchstwahrscheinlich eine normal funktionierende 3jährige in der Trotzphase. Die hat zum einen gerade entdeckt, dass sie einen eigenen Willen hat (Ja, das müssen Kinder wirklich erst lernen), und dass sie damit ihre Eltern beeinflussen kann. Und damit experimentiert sie nun rum. Da sie sprachlich nun zwar die komplette deutsche Grammatik beherrscht, aber noch nicht ansatzweise genug Wörter kennt, bleibt nur schreien. Und das ist eine effektive Waffe.
Gleichzeitig ist aber das schreien oft auch Ausdruck von echter Verzweiflung, denn es fehlt sehr oft altersbedingt am Verständnis dafür, dass man irgendwas nicht darf oder dass etwas nicht geht oder dass man an einem Missstand selber Schuld ist - Nein, man darf keine hundekacke essen, Ja, den Pudding hast du dir vorhin im Supermarkt selber ausgesucht, deswegen gibt es jetzt keinen Joghurt, du kannst auf unserem Hund nicht Reiten, es ist ein Chihuahua…
Da hilft nur Geduld und das Vertrauen darauf, dass dem Kind nichts geschieht. Du kannst ja auf einem Spaziergang gehen. Oder einem Elternteil mal Asyl bieten, während sich der andere allein um die Kiddies kümmert. Oder du nimmst die große zu für, damit sie bei dir Hausaufgaben macht.

Die franzi

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Mir scheint das auch das „klassische“ Verhalten munterer Kinder zu sein. Du bist scheint es nicht grundsätzlich dagegen, machst Dir eher Sorgen um die Kinder. Vielleicht haben die nur gutes Temperament. Das ist für Eltern auch nicht immer einfach.
Wenn Du Lust dazu hast, kannst Du es doch mal umgekehrt anfangen: Lade die Größere dazu ein, mit Dir mal was schönes Stilles zu machen: Kuchen backen, was basteln, ein Puzzle zusammensetzen oder einfach vorlesen.
Ich weiß schon, dass ich meistens dss Gute sehe.
Versuchen kannten es aber doch.
LG

Meine Tochter kam letztens mit einer witzigen Kurzgeschichte aus der Reader’s Digest an. Ich krieg’s nicht mehr ganz zusammen, und ich weiß nicht, wo das Heft gerade ist, aber sinngemäß war das so, dass ein Hund täglich bei einer Familie ankam, der sah aber sonst ganz gut und auch nicht verhungert aus. Ich glaube, der hatte sich auch immer nur hingelegt. Irgendwann verfolgte der Mann den Hund, um zu sehen, wo er anschließend hingeht. Er klingelte dann dort und bekam zu hören, dass es sich um eine kinderreiche Familie handelte und der Hund wohl bei der anderen Familie etwas Ruhe suchte. Am nächsten Tag klingelte es an der Tür, es war der Vater der kinderreichen Familie, der „um Asyl“ bat, um zur Ruhe zu kommen und den Schlaf nachzuholen oder so ähnlich. :smiley:

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Hallo

Dann frag doch einfach mal die Eltern, warum das Kind z. B. letzte Nacht geschrieen hat. Eigentlich sollten Eltern es nicht krumm nehmen, wenn Nachbarn sich um das Wohl ihrer Kinder sorgen, auch wenn die Frage zum Ausdruck bringt, dass sie als Eltern nicht über jeden Verdacht erhaben sind.

Meine Tochter hat - auch etwa in dem Alter - auch schon mal so laut und anhaltend geschrieen, dass Nachbarn dachten, dem Kind würde etwas angetan. Sie hatte aber geschrieen, weil ich ihr nicht die Schuhe ausgezogen habe, da sie es selber konnte und auch selber machen sollte. Ich hatte also ihren Befehlen nicht gehorcht, das war das Problem.

Babys halten sich ja meist für sehr viel mächtiger, als sie es tatsächlich sind, und mit drei oder vier dämmert es ihnen allmählich, dass sie nicht die Könige der Welt sind. Diese Erkenntnis ist natürlich äußerst niederschmetternd und ein Grund, lange und anhaltend zu schreien.

Viele Grüße

Ich habe auch solch tolle Obermieter…die scheinen noch nie in einer Wohnung gelebt zu haben und kennen das Wort Rücksichtnahme auch nur bedingt. Deren kleine Tochter (4) trampelt von früh bis spät durch die Wohnung (läuft stundenlang auf und ab - schon allein recht seltsam), dann spielt sie ball, klopft mo-So ab 6.30 mit irgendwas andauernd auf den Boden, der kleine Sohn (1) kreischt am Frühstückstisch wie am Spieß.

Aber: Nachdem ich nun drei nette Hinweise verfasst hgab, die Mutter sich von der Lärmbelästigung selbst überzeugen konnte und ein paar bösen Blicken bekommen sie es zumindest am Wochenende hin, relativ leise zu sein :smiley:

Reden funktioniert manchmal doch…

Das schlimme ist ja, dass man gegen Kinderlärm nicht viel machen kann außer darauf zu pochen, dass due eltern doch bitte ihgre Kinderlein erziehen sollen.

hallo Korou, das kann ja viele Gründe haben. Aber sprich die Nachbarn doch einmal freundlich an und verbinde dies mit einem Buch als Geschenk. Hier ist mein Favorit und kostet bei z.B. Amazon auch nicht die Welt. https://www.amazon.de/Schlafen-statt-Schreien-liebevolle-Einschlafbuch/dp/3830480040?SubscriptionId=AKIAJ3223KL63USHQTNQ&tag=emmaun-21&linkCode=alb&camp=2025&creative=165953&creativeASIN=3830480040

Und wenn danach Ruhe ist, ist es doch für alle eine gute Lösung :slight_smile: