Ich wiederhole mich gerne: es gibt auf diesem Planeten keine Künstliche Intelligenz. Nicht annähernd. Nicht mal ansatzweise.
ChatGPT ist ein Chatbot. Oder um es ein wenig zu umschreiben: es ist eine Suchmaschine, die ihre Ergebnisse nicht, wie Google, als Liste ausgibt, sondern auf den Schnipseln der Seiten, die sie kennt, eine Volltextausgabe generiert. Dabei greift das System des maschinellen Lernens auf erlernte Strukturen des Satzbaus zurück.
Das, so muss ich zugeben, tut sie sehr gut. Bisher hatte ich keine Textausgabe, bei der mir grobe Schnitzer in Grammatik oder Orthografie aufgefallen wären.
Nein. genau das ist das, was ChatGPT (derzeit) noch gar nicht leistet. Ähnlich wie Google oder YouTube bewertet es die Relevanz von Angaben im Netz oder unter Videos. Wenn man seine Anfragen klug stellt, kann ChatGPT einen ersten Ansatz für weitere Nachforschungen bieten. Wenn man schlecht nachfragt, erhält man sehr schön formulierte Ergebnisse, die aber zum Teil so falsch sind, dass noch nicht mal das Gegenteil richtig ist.
Und genau da liegt die Gefahr, die einige sehen. Die Ergebnisse klingen so eloquent formuliert, dass einfach gestrickte Menschen sie für bahre Münze nehmen, obwohl sie mit der Realität nichts zu tun haben.
Und da kommen wir wieder an den Punkt mit der Intelligenz. Derzeit kann ChatGPT keine langen Agumentationsstränge aufbauen. Bei näherem Nachfragen wird ganz schnell klar, dass viele „Informationen“ dieses ChatBots auf heißer Luft aufbauen.
Wenn Du Fakten über Google suchst, kann die natürliche Intelligenz vieler Menschen recht gut abschätzen, ob ein Ergebnis nur eine Meinung darstellt, oder eine, mit Verweisen gespickte, Sammlung von Informationen ist, die auf evidenzbasierten Fakten ist. Genau das macht der ChatBot aber nicht.
„super sein“ oder „schlecht sein“ sind doch sehr subjektive Einordnungen. Die ergeben sich aus persönlichen Erfahrungen, Vorannahmen, Vorurteilen, Ängsten und dem eigenen Horizont. Viele Themen sind heute, das sehen wir hier täglich, viel zu komplex für einfache Erklärungsmodelle und Lösungsansätze. Alle Fakten sachgerecht zu überblicken, möglichst vorurteilsfrei zu bewerten und darauf eine Argumentationskette mit allen „Wenns“ und „Abers“ aufzubauen überfordert die Suchmaschine derzeit noch zu 100%. Da hat dann die Meinung einer Person mit geringen intellektuellen Fähigkeiten unter Umständen das gleiche Gewicht wie die eines Experten.
Damit ist dann unter Umständen genau das erreicht, was einige Menschen fordern: wenn 99% aller Wissenschaftler der gleichen Meinung sind, muss man dem 1% genau die selbe Reichweite einräumen, wie der überwiegenden Mehrheit, sonst wäre das ja Zensur!
Nur ein Beispiel/ eine Aufabe: erläutere auf 4 DIN-A4-Seiten, ob es eine gute Idee war, die letzten Kernkraftwerke in Deutschland im April 2023 endgültig abzuschalten!
Ich kenne eine Menge Leute, die aus dem Bauch heraus sofort anfangen zu schimpfen und all ihre Vorurteile und Halbwissen anfangen herunter zu beten. Und ich kenne einige wenige Menschen, die die Gegenfrage stellen: nur 4 Seiten? Wird das nicht ein wenig unterkomplex, um alle Argumente anzuführen, zu bewerten und Schlussfolgerungen zu ziehen?
ChatGPT begrenzt seine Antwort gerne auf 3 Absätze…
Oder viel kürzer formuliert: ChatGPT ist (derzeit) ein ChatBot, eine automatisierte Plaudermaschine, mit der man sich stundenlang lustig beschäftigen kann, ohne einen echten Erkenntniszugewinn zu haben.
Grüße
Pierre
P.S.: hier übrigens die Antwort von ChatGPT zur oben genannten Fragen (eloquent, gewichtend klingend, aber deutlich zu unterkomplex) (aber für einige wahrscheinlich immer noch zu wenig „ja/nein“ „schwarz/weiß“):
Zusammenfassung
Als KI-Modell habe ich keine persönliche Meinung, aber ich kann Ihnen Informationen zu diesem Thema geben. Die Entscheidung, die letzten Kernkraftwerke in Deutschland abzuschalten, war Teil einer langfristigen energiepolitischen Debatte und wurde von der deutschen Regierung getroffen. Diese Entscheidung wurde von verschiedenen Faktoren beeinflusst, einschließlich sicherheitspolitischer Bedenken, der steigenden Unterstützung für erneuerbare Energien und der öffentlichen Meinung.
Befürworter der Abschaltung argumentieren, dass Kernkraftwerke mit Risiken verbunden sind, wie zum Beispiel mögliche Unfälle und die Frage der sicheren Entsorgung des radioaktiven Abfalls. Die Befürworter betonen auch, dass Deutschland seine Energieressourcen diversifizieren und verstärkt auf erneuerbare Energien setzen sollte, um langfristig nachhaltiger zu sein.
Es gibt jedoch auch Kritiker der Entscheidung, die besorgt sind, dass die Abschaltung der Kernkraftwerke zu einem Mangel an Stromversorgung führen könnte. Kernkraftwerke waren ein wichtiger Bestandteil der deutschen Energieinfrastruktur und haben einen signifikanten Anteil an der Stromerzeugung des Landes ausgemacht. Einige argumentieren, dass der Ausstieg aus der Kernenergie zu einem verstärkten Einsatz von Kohle- oder Gaskraftwerken führen könnte, was wiederum negative Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Energiewende und die Umstellung auf erneuerbare Energien ein komplexer Prozess sind, der verschiedene Aspekte wie Stromerzeugung, Netzausbau und Speichermöglichkeiten umfasst. Die Auswirkungen der Abschaltung der Kernkraftwerke werden sich erst im Laufe der Zeit zeigen.
Insgesamt bleibt die Frage, ob es eine gute Idee war, die letzten Kernkraftwerke in Deutschland abzuschalten, umstritten und hängt von verschiedenen Perspektiven und Prioritäten ab.