Was macht der demografische Wandel in Deutschland?

Das habe ich aus der FAZ. Wenn also selbst rechts-konservative Blätter davon berichten, gehe ich davon aus, dass die Zahlen eher nach unten korrigiert wurden.

Ich kenne nicht so viele Syrer, aber die, die ich in meiner universitären Karriere kennenlernte waren hervorragend ausgebildet.

Hallo,

aus Deiner Perspektive als eher Linker mag die FAZ dort einzusortieren sein. Aber IMHO ist die CSU rechtskonservativ, während die FAZ konservativ-liberal ist und somit mitten im „bürgerlichen Milieu“ liegt. Vor allem aber ist es eine Zeitung, bei der auch mal gut recherchiert wird, womit sie sich wohltuend von anderen abhebt.

Dachte ichs mir doch. Der mir bekannte FAZ-Artikel gibt diese Befragung des BAMF wieder, die ich erwähnte.

Wer einen Asylantrag stellt, wird auch zu Bildung und Ausbildung
befragt; diese Angaben sind freiwillig. Das Bamf hat für uns die Angaben
von gut 100.000 Asylsuchenden aus dem laufenden Jahr ausgewertet. Das
Ergebnis: 13 Prozent haben eine Hochschule besucht, 18 Prozent ein
Gymnasium, 30 Prozent waren auf einer Mittelschule, 24 Prozent nur auf
einer Grundschule; acht Prozent verfügen über gar keine Schulbildung.

Auch hier keine Angabe zur Anzahl der Antwortenden. Es mussten nämlich keine Angaben gemacht werden.

Hier eine ganz aktuelle und recht repräsentative Studie des BAMF zu bereits Anerkannten (aus den Hauptherkunftsländern mit aktuell hoher Anerkennungsquote), die teils schon vier Jahre in D sind. Dennoch aufmerksam den einleitenden Text lesen. Tabelle 2 zeigt die Dauer des Schulbesuchs nach Ländern getrennt. Legt man nun noch die „vier Jahre“ an, die in dem zuvor von mir verlinkten Artikel der WELT thematisiert werden, dann erkennt man leicht, dass es mit der Bildung nicht weit her sein kann.

Nicht umsonst kommt mittlerweile auch Nahles zu dem Ergebnis, dass es mit der schnellen Integrierbarkeit in den Arbeitsmarkt sehr schlecht aussieht. Ferner hat Aprilfisch mit seinem Hinweis auf den (Umstände sind hierbei egal) Drang zur Nichtausbildung und Bevorzugung des sofortigen, höheren Gedlerwerbs auf kurze Sicht, völlig recht.

Da sich aktuell aus den nordafrikanischen Ländern sehr, sehr viele unter die Flüchtlinge mischen und bereits die Mehrheit stellen (Anerkennungsquote extrem niedrig), werden die Prognosen nicht besser werden. Die Kriminalität aber in einigen Städten deutlich schlimmer. Das ist meine Prognose.

Gruß
vdmaster

1 Like

Kann es sein, dass wir komplett unterschiedliche Schlussfolgerungen aus dem Bericht ziehen?

Zunächst mal halten wir fest, dass zwischen 60-70% aller Flüchtlinge zwischen 18 und 34 sind. Das ist als Altersspanne etwas unglücklich gewählt (eine Grenze bei 25 wäre aussagekräftiger), aber es ist wohl so, dass man die meisten davon noch sinnvoll ausbilden kann. Der vom Aprilfisch angesprochene 45-55jährige ohne Ausbildung wird also nicht die Regel sein, weil allein schon in der Altersstufe nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge zu finden ist.

Aber auch die Ausbildung bewertest du ganz anders als ich - und diese decken sich auch sehr gut mit den Angaben aus der FAZ. Gut: Bis 25% haben keine Schule oder nur die Grundschule besucht. Aber 23 haben einen Mittelschulabschluss und 48% sogar über 10 Jahre an der Schule verbracht, was hierzulande in Richtung Abitur gehen würde. Das bedeutet 75% Der Flüchtlinge haben grundsätzlich eine Schulbildung genossen, die meisten davon sogar mehr als 10 Jahre.

OK. Grundsätzlich haben 60% der Flüchtlinge noch keinen Beruf erlernt, aber vor dem Hintergrund, dass das untere Altersintervall rund 60-70% der Flüchtlinge einschließt, ist das per sé noch nichts schlimmes. Von einem 18-20 jährigen würde ich das auch nicht erwarten.

Entscheidender ist wohl Abbildung 3: Im Schnitt sind nur 13% der Flüchtlinge nicht qualifiziert, also echte Problemfälle, während der Rest sich hier sicherlich noch hier qualifizieren kann. Immerhin können schon 10% einen höheren Bildungsabschluss vorweisen. In Deutschland liegt die Akademiker-Quote zwar inzwischen bei 18%, aber 1985 waren wir auch noch bei dem Wert…

Ganz so katastrophal wie es hier dargestellt wird ist es also sicher nicht.

Eben nicht.

  1. Abi ist frühestens mit 12 Jahren.
  2. Aus Tabelle 2 des BAMF-Links ergibt sich, dass ca. 50% eine Schule 10 Jähre oder länger besucht haben. Bei den Irakis nur 25%.
  3. Gemäß dem Weltartikel muss man im Schnitt aber vier Jahre (bis 5 Jahre) abziehen, weil dies der mittlere Bildungsunterschied im Vergleich zu D ist.

So ergibt sich, dass ganz - grob gerechnet - man bei 50% von einer sechsjährigen Schulausbildung oder mehr sprechen kann. Der Rest ist dann eben gar nichts bis Grundschule.

Nun wird man jemandem mit 6 Jahren Schule kaum eine Lehre anbieten können. Da fehlen noch drei bis er eine Ausbildung überhaupt antreten kann. Bei jemandem mit 10 Jahren (nach erfolgtem Abzug) kann man von zusätzlichen zwei Jahren Ausbildungszeit ausgehen (für eine Lehre). Einige brauchen eben nur 1 Jahr. Dies alles, falls man dt. Niveau beibehalten will. Zusätzlich wird die weit überwiegende Mehrheit von knapp 100% auch eine Sprachausbildung Deutsch benötigen. Ja, es gibt Flüchtlinge, die positiv aus dieser Betrachtung herausstechen und sich binnen 6 Monaten sogar eigenständig die Sprache beibringen können. Aber das sind doch handverlesene Randgruppen nach oben.

10 % Akademikeranteil.

„Höherqualifizierte“: Befragte mit zwölf oder mehr Jahren Schulbesuch, einem (wahrscheinlich) vorhandenen Schulabschluss sowie einem abgeschlossenen, laufenden oder abgebrochenen Studium. Laufende und abgebrochene kann man wohl nicht als Akademiker werten. Und dann käme eben noch die Vergleichbarkeit hinzu. Ich bezweifel ganz erheblich, dass der Anteil mit Abschluss von diesen 9,8 % aus den Ländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Sri Lanka und Syrien in D mehr als ein Viertsemester zählt. Tlw. werden natürlich auch hierunter wieder Personen sein, die (falls überhaupt) nur noch einen Deutschkurs benötigen und sofort eine Abschlussprüfung bestehen würden oder in den entsprechend anspruchsvollen Job gehen können.

Und da wird es - genauer unter die Lupe genommen - eben düsterer als auf den ersten Blick. Vergiss auch bitte nicht, dass die Befragten aus der BAMK-Analyse tlw. schon bis zu 5 Jahre in D waren und nachgeschult/-gebildet werden konnten. Das verzerrt natürlich im Vergleich zur Situation der jetzt einreisenden Flüchtlinge nochmals.

Daher unterm Strich meine pessimistische Einschätzung (->„German Angst“ :joy:)

Gruß
vdmaster

"süßen " war ein Tippfehler. Gemeint war „außen“. Tschuldigung.

Du scheinst noch nicht so viel mit Mechatronikern, Werkzeugmachern und Monteuren zu tun gehabt zu haben, sonst wüßtest du, das in diesen Berufen Genauigkeit, elektrotechnische u. ä. Kenntnisse, deutsche Fachsprache usw. erforderlich ist. Und all das siehst du in den aktuellen Asylforderern? Auf welchem Planeten lebst DU denn?