Erinnert ihr euch noch? Vor etwa einem Jahr war noch von der furchtbaren Überalterung der Deutschen die Rede. Viel zu wenig Kinder wurden geboren. Ganze Landstriche im Osten völlig ausgezehrt- Keine jungen Menschen. Nur Alte und Kranke. Was hat die Regierung Geld in Förderprogramme und Werbekampagnen gesteckt? Und jetzt? Da kommen viele junge, starke, gesunde Menschen mit Kindern nach Deutschland die arbeiten wollen. Und schon sind die Schulen voll, die Wohnungen werden knapp und Deutschland ist dem Untergang geweiht. Können wir denn nur immer die Probleme sehen? Sieht denn keiner auch mal die Chancen?
Servus,
welche Chancen siehst Du denn da im Augenblick so?
Schöne Grüße
MM
Ich finde, Du siehst das ganz richtig. Uns laufen genau die Menschen zu, die wir immer haben wollten! Und dass darunter dieser 10-prozentige Arschlochanteil ist, den wir auch haben und immer hatten, hat nichts mit Nationalitäten oder Herkunftsland zu tun. Der scheint mir normal zu sein.
Wir sind ein ziemlich reiches und friedliches Land. Wir können abgeben. Und dafür Bedingungen setzen. Ich sehe keinen Grund, einen unwilligen Deutschem einem willigen Asylanten vorzuziehen. Natürlich muss es da eine Grenze geben. Aber nicht nur nach sußen. , Vielleicht gleiche Grenzen für alle.
Man sieht Chancen dort, wo sie sich objektiv bieten.
Das ist halt überwiegend in den mittleren und südlichen Bundesländern der Fall.
Den östlichen Bundesländern oder z.B. dem Saarland ist ja - wirtschaftlich gesehen - nicht automatisch geholfen, wenn man dorthin jede Menge Menschen unterschiedlichen Alters zuweist, aber keine Arbeitsmöglichkeit besteht.
Diese Menschen sollen, wollen und müssen doch von ihrem Einkommen irgendwann leben. Woher sollen diese Arbeitsgelegenheiten für alle plötzlich kommen? Bisher gab es sie ja auch nicht.
Wenn es dort eine Perspektive gäbe, wären die abgewanderten Einheimischen ja geblieben. Oder nicht?
(Man könnte in einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern ein europäisches Glücksspiel-Paradies - genau wie Las Vegas - etablieren. Man bräuchte nur die entsprechenden Sponsoren und Organisatoren hierzu. Ich glaube, das würde richtig ‚brummen‘ und jede Menge Arbeitsplätze schaffen)
Servus,
bist Du sicher, dass das mit den künftigen Ingenieuren klappt, wenn sie im Alter von 25 - 35 Jahren erstmals Kontakt mit der lateinischen Schrift haben? Ein technisches Studium im Alter von 45 - 55 Jahren bringt glaub ich nicht unbedingt die zukünftigen Entwickler für Siemens.
Schöne Grüße
MM
Servus,
wobei sich die Frage stellt, ob in einem Ort wie Bad König mit knapp zehntausend Einwohnern tatsächlich achthundert Paketzusteller benötigt werden.
Schöne Grüße
MM
Über diese Chancen wurde doch monatelang geschwaffelt. Und aktuell finden viele diese Chancen auch immer noch ganz toll. Es muss mehr Geld investiert (andere sagen: verpulvert) werden, was vorübergehend Arbeitsplätze schafft und sichert (auf Kosten der Allgemeinheit). Für manch einen ein feuchter Traum http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19816/konjunkturprogramm
Die Überalterung wird nur statistisch abgefedert. Die Kosten werden sich niemals (in den nächsten 50 Jahren) rechnen. Natürlich jucken Fakten niemanden, der sein „internationales Gewissen“ in 3.Welt-Läden sozialisierte. Da bedeutet Vermischung aller stets mehr Gerechtigkeit und Solidarität. Und Multikulti ist immer bunt und vielfältig und daher per se gut. Leider zerbricht dieser Traum oftmals an der anvisierten Geschwindigkeit und den Realitäten.
Wenn Du welche suchst, die Chancen sehen, dann lies grüne Parteitagsbeschlüsse. Die wissen auch genau wie „man* das schafft“.
Produktivitätssteigerung im nationalen Wohncontainerbau und Schaffung von Arbeitsplätzen bei Dolmetschern und allerlei sozialer Berufe. Sicherung der Arbeitsplätze in der Gelddruckerei.
Moin,
Du hast ihn mißverstanden.
Die Chance liegt darin „unseren Reichtum“ zu teilen, wodurch die Welt für ihn gerechter wird. Wo er allerdings diesen Reichtum zu sehen meint, bleibt unklar. Im bereits bestehenden Armutsrisikio und tatsächlicher Armut oder der Schuldenlast wahrscheinlich nicht.
Die zweite Chance ist irgendwas mit „nicht nur nach sußen“ und „Grenzen für alle.“ Vielleicht ist „sußen“ ja ein überfülltes Erstaufnahmelager.
Die dritte Chance ist es, mal allen klipp und klar zu erläutern, dass alle Nationen den gleichen Anus-Anteil haben.
Gruß
vdmaster
Sorry, lieber Aprilfisch, aber das ist schlicht Bullshit³
Während es natürlich stimmt, dass ca. 8% der Neuankömmlinge noch nie eine Schule besucht haben und 24% nur die Grundschule, sind da eben auch 30% mit Mittelschulabschluss, 18% mit Gymnasialabschluss und 13% mit einem Studium. Du kannst also davon ausgehen, dass über 60% der Asylbewerber englisch sprechen und auch die Schrift entsprechend lesen können.
Da 25% der Asylbewerber noch Kinder sind, ist die Zahl ohne Schulabschluss bzw. mit Grundschulabschluss nochmal differenzierter zu betrachten. 50% der Menschen sind unter 25 und 75% unter 35. Dein Szenario von 45-55 jährigen, die man hier neu ausbilden muss, ist also kaum zutreffend - auch wenn man natürlich die Leute noch auf deutschen Stand bringen müsste.
Ein Aspekt, der mir auch deutlich zu kurz kommt: Viele von denen werden mit Sicherheit wieder in ihre Heimat wollen, wenn der Krieg vorbei ist. Es ist nicht so, als wäre das eine Migration im engeren Sinne.
Was das verpulvern angeht, so wird meines Erachtens zu oft übersehen, dass all das schöne Geld ja nicht aufgefressen wird. Das bekommt jemand. Natürlich gibt man Geld „für“ die Asylbewerber aus. Aber das Geld bekommen Deutsche Lehrer, Deutsche Bauunternehmen, Deutsche Ärzte etc. etc. Letztlich profitieren nahezu alle von so einer staatlichen Investition.
Tatsächlich muss es sich auch nicht rechnen. Wir haben eine internationale Verpflichtung zu helfen. Daran ist erstmal nicht zu rütteln. Es wäre natürlich schön, wenn es sich rechnen würde, das steht aber sicher nicht im Vordergrund. Darüber hinaus ist es aus statistischer Sicht kaum seriös, sowas 30 Jahre in die Zukunft zu extrapolieren. Ob sich das rechnet oder nicht weiß kein Mensch.
Zumal ich mich grade sehr ernsthaft frage, was das eigentlich bedeuten soll mit dem „sich rechnen“? Ob die Asylbewerber an Steuern einspielen, was sie gekostet haben? Oder wie darf man das verstehen?
Servus,
die genannten Zahlen treffen sicherlich nicht auf die seit Sommer 2015 Angekommenen zu, von denen bisher nur grobe Schätzungen der Anzahl und teilweise immerhin vermutete Namen und eigene Angaben zur Herkunft bekannt sind.
45 - 55 Jahre lt werden die jungen Männer sein, in deren Reise ganze Sippen investiert haben, wenn sie die Qualifizierung nachgeholt haben, die dafür notwendig wäre, dem in vielen Sonntagsreden zwar nicht begründeten, aber durch ständige Wiederholung des Begriffs populär gemachten „Fachkräftemangel“ zu begegnen. Diese Qualifizierung werden aber alle diejenigen nicht akzeptieren, die so bald wie möglich Geld an die Sippe überweisen sollen, die in die Übersiedlung ihres Hoffnungs- und Leistungsträgers nach D investiert hat, dabei womöglich noch Geld aufnehmen musste. Dabei sind die Syrer noch relativ gut gestellt, weil bei ihnen der Geldtransfer im Sippenrat diskutiert werden kann. Die Eritreer müssen vom ersten Tag an eine Expat-Steuer in Höhe von zwei Prozent ihrer Einkünfte (im weitesten Sinn, z.B. auch des Taschengeldes, das sie während des laufenden Asylantrags erhalten) an ihren Staat abführen. Solche finanziellen Verpflichtungen führen bereits bei früher Angekommenen zu einer enorm hohen Abbrecherrate bei Berufsausbildungen, weil die Bezüge eines Auszubildenden knapp für ihn selber zum Leben reichen. Umso weniger werden Ausbildungen durchführbar sein, die es ermöglichten, den angeblichen Fachkräftemangel zu kitten - unabhängig davon, dass diese mehr Erfolg verheißen, wenn man bei Eintritt in die Grundschule die Unterrichtssprache bereits beherrscht.
Schöne Grüße
MM
Servus,
darüber kann man natürlich reden - mit dem Ziel, dieser Verpflichtung möglichst effizient nachzukommen.
Das geht leichter, wenn man klärt, welche Ziele anstehen. Völlig kontraproduktiv ist dabei das beliebige Vermischen von unterschiedlichen Fragen, Themen, Zielen, die nur zufällig irgendwie zeitlich zusammenfallen. Asylrecht ist ein politisches Thema, Hilfe für Kriegsflüchtlinge ein humanitäres, Förderung der Zuwanderung von Arbeitnehmern mit geeigneten Qualifikationen ein drittes. Dass die improvisierte Aufnahme von Kriegsflüchtlingen in irgendeinem Zusammenhang mit einer Zuwanderung von Arbeitskräften mit bestimmten Qualifikationen in angeblichen „Mangelberufen“ stünde, wäre dann doch ein ziemlicher Zufall, und dass diese in Bausch und Bogen als „Asylbewerber“ bezeichnet respektive betrachtet werden, ist schlicht falsch.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
die Zuwanderung utilitaristisch zu bewerten ist schwer. Es gibt in jede Richtung Übertreibungen.
Fakt ist, dass wir die Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft nicht beurteilen können, ohne uns auf das dünne Eis der Spekulationen zu begeben.
Es werden in Deutschland nicht nur Ärzte und Ingenieure gebraucht, sondern auch Mechatroniker, Werkzeugmacher und Monteure. Dazu jede Menge Beschäftigte in den Pflegeberufen.
Im Moment wirkt sich die Anwesenheit der Eingewanderten wie ein kleines Konjunkturprogramm für den Einzelhandel aus.
Ich sehe die zukünftige Entwicklung vorsichtig optimistisch.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Sie profitieren davon eben nicht, weil es eine 100% steuerfinanzierte Leistung ist. Es ist nur eine Umverteilung von Geld, der kein erzeugter, gesellschaftlicher Mehrwert entgegensteht. Es sei denn, dass Sozialhilfe bereits als erwirtschafteter Mehrwert gelten soll.
Natürlich muss der Staat/die Gesellschaft einen gewissen Umfang an Bildung und soziale Fürsorge etc. steuerfinanzieren. Anders würde er nicht auf Dauer existieren können. Es ist jedoch so, dass nach Deiner Vorstellung auch 10.000 Arbeitsplätze fürs Nasebohren finanziert werden könnten, damit es schon okay ist. Also muss man fairerweise gegenrechnen, was der Staat und die Sozialversicherungen (neben den Steuereinnahmen und Beiträgen) wieder zurückerhalten. Dies ist jedoch bei 10.000 Stellen für nichts eben nichts. Man könnte also anteilig das Geld auch im Atlantik versenken oder aber über irgendeinem Elendsgebiet abwerfen.
Und nun der Bogen zu den Flüchtlingen. Die werden auf Lebenszeit nicht die Steueraufkommen erzeugen, die sie verbrauchen. Da darf man sich keinerlei Illusion hingeben. Zu mies ist die Ausbildung, zu kurz die Zeit, zu schlecht die Jobs, die sie werden nach x Jahren erlangen können (natürlich gibt es einige Zehntausend Ausnahmen, ich rede von der Masse).
Die sog. internationale Verpflichtung ergibt sich konkret aus welchem internationalen Vertrag?
Unabhängig davon, ob Du nun eine ideelle (humanitäre) oder juristische (international law) siehst, war dies nicht das Thema des UP.
Beim Kostenthema, da Du am Ende Deines Beitrags fragst, hatte ich nur ein Nullsummenspiel und keine kaufmännische Gewinnerwartung gemeint. Diese Gewinnerwartung wird aber durch das „Chancen“ suggeriert. So wie auch unsere (diesbezüglich IMHO unredliche) Kanzlerin die Behauptung in die Welt plappert, dass die Chancen allemal größer wären als die Risiken. Und sie angesichts des Parteiapplauses ob dieser Worte auf nahezu stalinistischen Kadavergehorsam vertrauen konnte. Es kann nur eine geben denken sich wohl die meisten in der CDU.
Gruß
vdmaster
Nicht zu schweigen von den vielen Stellen, die wir dann in den Jobcentern und Sozialämtern brauchen werden, 1 Mio Migranten, davon nach Expertenschätzung über mittlere Sicht ca. 70% nicht in den Arbeitsmarkt integrierbar, die wollen auch verwaltet werden!
Hallo,
wenn das so einfach ist, hätte man das auch weitaus früher (vor der Ankunft der Flüchtlinge und Asylbewerber) haben können. Da hätten Staat und Gemeinden auch vorher schon sehr viel mehr Geld ausgeben können, um z.B. marode Schulen, Autobahnbrücke und Straßen zu sanieren, um mehr Lehrer einzustellen oder Altenpfleger angemessen zu bezahlen. Das Problem war und ist doch immer, dass die öffentlichen Haushalte für zusätzliche Ausgaben zusätzliche Schulden aufnehmen, Abgaben erhöhen oder an anderer Stelle weniger ausgeben. Und schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme haben sich in der Vergangenheit als Strohfeuer erwiesen.
FG myrtillus
800 nicht, aber vielleicht einer.
Unser Ort hat knapp 5.000 Einwohner, ist kein Bad. Hat auch keins.
Aber für fünf bis zehn Flüchtlinge bestehen bereits ernsthafte Arbeitsangebote.
Das ist nicht die Welt, aber besser, als gar keine Möglichkeit weit und breit.
Viele Grüße
M.
Servus,
ja, die anderen siebenhundertneunundneunzig sind grade dabei, zu lernen, dass nicht jeder Zug von Bad König nach Frankfurt fährt und dass man das Fahrziel nicht gut mit dem Triebfahrzeugführer diskutieren kann, sondern auf der Abfahrtstafel nachlesen kann. Der eine, der vielleicht künftig bei Hermes fahren wird, lernt grade die lateinische Schrift und wird vielleicht irgendwann für die Theorieprüfung zum Führerschein fit sein.
Die annähernde Vollbeschäftigung in dem einen (von sechzehn) Bundesländern hat interessante Aspekte; etwa auch den, wie es kommt, dass der Bedarf an Facharbeitern zum Metalltarif mühelos über den Markt reguliert wird, während sich bei Ungelernten ein Gleichgewichtspreis nicht so recht einstellen mag. Das legt dann nahe, dass Leute, die in kommunal finanzierten Unterkünften wohnen (also nicht mit Kosten für eine Unterkunft kalkulieren müssen) und keine Vorstellung von einem gesetzlichen Mindestlohn haben (also den Wünschen der Arbeitgeber weiter entgegenkommen können), gleich zwei bedeutende Wettbewerbsvorteile gegenüber Kandidaten aus Homburg, Pirmasens oder auch Senftenberg haben, von denen es ja eigentlich schon grade genug gäbe.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
ich hätte doch gerne mal die Quellenangabe. Diese Befragung mit freiwilliger Angabe vom BAMF? Bekannt ist bei dieser Befragung nur die Anzahl der Befragten, aber IMHO nicht die Anzahl der Antwortenden.
Und muss Dir leider gleich einen Zahn ziehen. Das Schulsystem der Flüchtlingsherkunftsländer ist/war miserabel und wurde im Falle Syriens durch den Bürgerkrieg sicher nicht besser. http://www.welt.de/wirtschaft/article150462555/So-schlecht-ist-die-Schulbildung-von-Fluechtlingen-wirklich.html
Jemand, der das Gymnasium besucht hat, hatte noch lange keinen Abschluss. Jemand, der einen Abi-Abschluss hatte, war noch lange nicht auf dem gleichen Bildungsniveau wie ein in D Beschulter (Abi). Da liegen ganze Abgründe dazwischen.
vdmaster