Hallo,
mE tust Du gut daran, nicht all zu viel auf die (dt.) Sterne zu geben. Die Kriterien hierfür sind mE nicht wirklich entscheidend dafür, ob ein ganz gewöhnlicher Hotelaufenthalt Spaß macht, oder nicht. Das sind alles Dinge, die für ein planbares Budget problemlos machbar sind, wenn man unbedingt die entsprechenden Sterne haben will und auf der grünen Wiese plant. Mehr aber auch nicht. Und für mich gehen die auch zu sehr in Richtung „standardisierte Leistung im großen Stil“, und schaffen damit eindeutig eine Bevorzugung großer Häuser und insbesondere Ketten.
So kann ich z.B. als durchschnittlicher Hotelgast auf die ein oder andere Stunde mehr besetzte separate Rezeption problemlos verzichten, brauche, keine zweisprachige Mitarbeiter, kann mir die Sitzgruppe am Empfang herzlich egal sein (wozu habe ich mein Zimmer?), interessiert mich in der heutigen Zeit das Telefon auf dem Zimmer nicht die Bohne, würde (wenn ich ihn brauchen würde) ohnehin meinen eigenen Haartrockner mitnehmen und kann auf die ganze Spielzeuge im Sinne von Nähzeug und Schuhputzutensilien ebenso problemlos verzichten.
Ich erinnere mich an meine damalige Zeit in Köln, wo ich ein wirklich tolles, zentral gelegenes Hotel mit nur 2 Sternen hatte, dass mangels Platz keinen Frühstücksraum besaß, aber dafür ein 1A Frühstück per Roomservice im Preis inbegriffen hatte. Ansonsten war alles drei Sterne, aber mangels Frühstücksbuffet reichte es nicht für den 3. Stern. Kurios daran: Bei 4 Sternen darf es dann statt Buffet durchaus der Roomservice sein. Dafür reichte es aber an anderen Kleinigkeiten nicht, die ich nie vermisst habe.
Zudem fallen Pensionen, B&B, … aus dem Raster, obwohl mal da keineswegs schlechter wohnen muss. Da ist mir dann die Hausmutter deutlich lieber, die einem jederzeit bereitwilligst höchst persönlich einen Hemdenknopf annäht, als das Spielzeug aus dem Laden mit den drei Sternen, in dem einen das Personal nicht mal mit dem Ar… ansieht, wenn man wagt mal eine Frage jenseits des Standardangebots zu stellen.
Und wenn ich an meine Zeit in Darmstadt denke, wo ich immer mit vier Sternen in zwei Läden untergebracht war, die tatsächlich nur rein quantitativ die Papierkriterien erfüllten, in dem aber bei allen Armaturen der Chrom schon lange runter geputzt, die Teppiche weggesaugt, … waren, und der Bahnverkehr direkt unter dem Fenster stattfand, dann hätte ich da jederzeit gerne mit meinem schnuckeligen kleinen Laden in Köln, oder mit der netten Pension in Berlin getauscht, die weit ab aller Sterne trotzdem ein Geheimtipp war.
Gruß vom Wiz