Das ist aber längst nicht alles. Du kannst ja auch mehrere
Dutzend Jungfrauen bekommen und dich im Jenseits sexuell
vergnügen, ist ja noch besser als Trost, für alle, die im
wirklichen Leben sexuell zu kurz kamen.
Und das kann man alles für Geld kaufen? Bei welcher Religion?
Du verdrehst permanent, was ich sage!
Schau mal, was da am Ende von meinen Sätzen steht. Das nennt man Fragezeichen. Ein Fragezeichen deutet an, dass jemand eine Frage stellt.
Ich habe nirgendwo
behauptet, was du so kunstvoll hindrehen willst, aber du
gefällst dir darin, einen rhetorischen Trick gefunden zu
haben, den allgemeinen religiösen Glauben zu
anti-ökonomisieren.
Zeit für einen Selbstversuch. Du stellst dich jetzt vor den Spiegel und sagst laut zu dir: „Ich glaube an einen Gott. Ich werde versuchen ab jetzt und bis zu meinme Tod die 10 Gebote einzuhalten. Ich hoffe, dass es dann nach meinem Tod irgend ein Weiterleben gibt“.
Und dann warstst du ab, wie lange es dauert, bis irgendwer die Tür aufmacht und dir dafür…sagen wir mal 50 Euro abkassiert.
Nicht umsonst spaltet sich die Welt in
(religiösen) Kapitalismus und in (atheistischen) Kommunismus.
In welchem Teil der Welt meinst du denn einen real existierenden Kommunismus ausgemacht zu haben?
Die Religionen sind die sozialpsychologische Stütze des
Weltkapitalismus. Und deshalb im Kommunismus verboten oder
zumindest unterdrückt gehalten.
Vielleicht sollten sich dann die ganzen chinesischen Bauern, denen das Land enteignet wird, um Megastädte zu bauen, mal beim Papst beschweren.
Die Religion ist ein Phänomen, das nur schwer zu durchblicken
ist, aus den Tiefen früh-zeitlicher Menschheitsgeschichte.
Das könnte daran liegen, dass es die Religion gar nicht gibt.
Die
Religion wird von den Gläubigen am allerwenigsten selbst
verstanden als Phänomen, denn die religiös Gläubigen haben
ihre Religion als Identität von Geburt an „fest verdrahtet“ in
sich, und es ist längst nicht so einfach zu analysieren, wie
es der deutsche Philosoph Dr. Karl Marx versuchte,
Vielleicht solltest du dich mal mit der Biographie von Karl Marx befassen. Vater Jude, zum Christentum konvertiert, Karl getauft, Mutter ebenfalls Jüdin und später christlich getauft. Im übrigen war er auch noch Taufpate von Liebknecht. Süß, nicht? Wie kann so jemand nach deiner Theorie überhaupt zu Religionskritik fähig sein, wenn er doch direkt bei der Geburt „fest verdrahtet“ wurde?
obwohl es
zutreffend ist, wenn er sagt: „Und zwar ist die Religion das
Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich
selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren
hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes außer der Welt
hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen,
Staat, Sozietät.“
Nun ja, dass man eine Religion prima durch eine Ideologie ersetzen kann, ist ja nun nichts neues. Und?
Dabei ist das vorrangige
Interesse das Überleben, das heißt der Vorrang vor aller
Religion ist die Ökonomie, und dazu ist es den Menschen völlig
egal, an welche Lehren sie auch immer glauben, Hauptsache sie
überleben, mit oder ohne Religion.
Nur die mit Religion haben einen entscheidenden Vorteil: Für sie geht es nach dem Tod noch weiter oder wieder von vorne los oder welchem Glauben man auch immer anhängt.
Wieder Zeit für einen Selbstversuch: Wenn du die Wahl hättest, in diesem Leben besonders viel guten Wein und grünen Tee zu saufen, um deine Angst vor dem Tod zu betäuben, weil du annimmst, mit dem Tod ist eh Schluss, oder die 10 Gebote einzuhalten, weil es nach dem Tod dann gut für dich weiter geht, und zwar für eine Zeitspanne, angesichts dessen dieses Leben nur ein Klacks ist, wie würdest du dich entscheiden?
Religion ist also gar nicht vom Geld an sich zu trennen, das
hat der deutsche Philosoph Marx sehr deutlich
herausgearbeitet. Dass sein „wissenschaftlicher Sozialismus“
eine Ideologie am Menschen vorbei gedacht war, das kann man
heute nach dem Ende des Kalten Krieges lernen.
Bei Marx war einiges am Menschen vorbei gedacht. Deshalb ist es auch wenig klug ihn zu zitieren, um vermeintlich die Welt zu verstehen.
Religion ist Identität, und die gar nicht von politischen und
wirtschaftlichen Interessen losgelöst gedacht werden, das hat
Marx erkannt.
Und jeder, der keien Religion hat, hat somit auch keine Identität und kann losgelöst von politischen und wirtschaftlichen Interessen gedacht werden?
Du verdrehst die Prioritäten. Ich schrieb (siehe unten), dass
die Religionen ohne Geld vermittelt wurden, früher, heute aber
längst nicht mehr.
Tatsächlich? Man bezahlt heute also Eintritt um z.B. an einem
Gottesdienst teilzunehmen? Wo wäre das?
Hier trickst du wieder, wie gehabt. Wer hat denn diesen
Unsinn, den du da aus der Luft heraus behauptest, gesagt?
Wieder Zeit für einen Selbstversuch. Besuch doch mal einen Gottesdienst. Dort wird tatsächlich „Religion ohne Geld vermittel“. Wahnsinn, oder?
Ich
werde nicht mehr darauf eingehen, was dir sicher sehr gelegen
kommt, wie dem überwiegenden Teil aller User in diesem Brett,
die gar nicht an Aufklärung interessiert sind. das einzige,
was sie wollen: Fragen nach grünen Hüten, roten Socken und
fest zumachenden Käppis von Kardinälen zu klären. Ist das
„Religionswissenschaft“ oder verteidigen hier religiöse
Gläubigen ihren Glauben?
Hier greifen vor allen Dingen ein paar narzistische Egomanen alles an, was irgendwie nach Religion aussieht. Und ein paar andere Leute erledigen die Hausaufgaben von Oberstufenschülern, weil das die einzigen zu sein scheinen, die noch nicht gerafft haben, was das hier für ein Zoo ist.
Gruß,
M.