Was macht Religionen für so viele Menschen so anziehend?

Hallo,

Religionen sahen sich früher, und sehen sich oft auch heute
noch, als offizielle Erzieher der Gesellschaft. Ihre
pädagogischen Vertreter repräsentieren oftmals noch immer ein
geschlossenes System. Dagegen wehren sich immer mehr Menschen.
Es ist aber auch das gute Recht der Religionen, als
geschlossene Glaubensgemeinschaft ihre Werte zu verteidigen.
Dazu denken die traditionellen Religionen rückwärts, nicht
vorwärts.

Erzieher der Gesellschaft ist gut. Passt.
Kennst Du die Geschichte der überwiegend religiös geführten Kinderheime nach dem zweiten WK?
Was da erzieherisch geleistet wurde, beschäftigt heute etliche Psychotherapeuten.

Mit der Erziehung alleine ist es ja nicht getan. Die
Religionen müssen ja permanent Werbung machen für ihren
Glauben.

Heute ja, früher waren die Kirchen mächtig genug, um auf Werbung verzichten zu können (abgesehen von den Dorfpfarrern, die predigten und ordentlich Ängste schührten). Das waren an sich Vorortwerber mit gewaltigem Einfluss.

Man muss sich aber als mündiger Bürger nicht davon

beeinflussen lassen. Jeder mündige Bürger hat das Recht, sich
als Erwachsener selbst zu erziehen.

Sich selbst erziehen musst Du mir erfolgreich vormachen, ehe ich es für möglich halte.

Nietzsche, der sogar aus

einer Pfarrersfamilie stammte, und sich ein Leben lang darum
abmühte, sich von seiner religiösen Erziehung zu befreien,
bringt die gesamte humanistische Emanzipationsbewegung seit
der Antike auf den Punkt:

„Wir dürfen heute mit uns selber experimentieren.“ Und: „Die
Menschen können mit BEWUSSTSEIN beschließen, sich zur einer
neuen Kultur fortzuentwickeln, während sie sich früher
unbewusst und zufällig entwickelten…“

Ach ja, der Nietsche. „Wenn Du zum Weibe gehst …“ Also der hat es eindeutig nicht geschafft, sich zu emanzipieren. Er hats versucht, aber das Ergebniss ist leider dürftig.

Leibnitz und Kollegen waren näher dran, offener und haben m.E. mehr erreicht.

Religion und deren Entwicklung sollte man nie unabhängig von der wirtschafltichen und militärischen Situation und der Geschichte betrachten. Ein Philosoph ist da nur ein Teilchen eines großen Puzzels.

Gruß, Paran

Was verkauft wird? Ich denke die Hoffnung auf etwas nach dem Tod.

Egotrip

Du magst deine Unterschiede in deiner Identität zu anderen
Gruppen und Menschen. Um nichts anderes geht es mir hier,

Auf dem Egotrip bist du. Herrje, ich bin raus EOD

Nietzsche und die Frauen

Ach ja, der Nietsche. „Wenn Du zum Weibe gehst …“ Also der
hat es eindeutig nicht geschafft, sich zu emanzipieren. Er
hats versucht, aber das Ergebniss ist leider dürftig.

Dürftig für dich! Aber für ihn war es sicher ein Hauptanliegen seines lebenslangen Philosophierens, sich von der Indoktrination seiner religiösen Erziehung zu befreien. Ob ihm das wirklich gelang, ist eine ganz andere Frage und wäre nur von ihm selbst zu beantworten, wie er es selbst kommentieren würde.

Und das mit der Peitsche und den Frauen…

Da war doch eher der Wunsch der Vater des Gedankens! Die Frauen, denen Nietzsche einen Heiratsantrag machte, ließen ihn cool abblitzen, gemäß seiner eigenen Lehre (Schönheit ist bekanntlich Macht, gerade heute im globalen Zeitalter der Medien wird doch fast jedes zweite Produkt mit schönen Models verkauft, auch coole Technik, wie Autos oder Computer usw.).

Dass Nietzsche sicher wegen den Misserfolgen der Frauen seiner Träume frustriert gewesen sein musste, denn letztlich bekam er ja als heiratswilliger Eigenbrödler (im Gegensatz zu mir!) ja keine ab. (Vgl. hierzu ein ironisches Buch und den gleichnamigen Film „Und Nietzsche weinte“ bezüglich seiner Liebe zur schönen und reichen Russin Lou Salomé, die für Nietzsche nur intellektuelles Interesse empfand, aber kein intimes. Das heißt, man weiß nicht genau, ob nicht doch bei einer gemeinsamen Bergtour etwas zwischen den beiden passierte. Auf die Frage eines Interviewers, ob sie sich oben auf dem Berg näher gekommen seien, antwortete Lou Salomé nur ausweichend mit „vielleicht!“).

Nietzsches Spruch „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ (aus „Also sprach Zarathustra“), könnte auch aus seinem Gefühl der frustrierten Unterlegenheit gegenüber Frauen entstanden sein, bei denen er nicht landen konnte. Es ist aber auch möglicherweise nur eine Metapher, dass der Mann seine sexuellen Begierten gegenüber Frauen zügeln solle (keiner weiß wirklich, was Nietzsche mit diesem Satz meinte).

Genaueres müsste man der Nietzsche-Forschung entnehmen. Ich vermute aber, dass Nietzsches religiöse Gegner aus weltanschaulichen Gründen diesen Satz anti-sozialisierten, um ihn in der Weise zu generalisieren, dass der Hauptfeind des christlichen Glaubens vor den Gläubigen negativ dargestellt wird. Das ist eine übliche Verkaufsstrategie bei religiösen und politischen Parteien, den Gegner vor den Massen der Gläubigen zu diskriminieren.

CJW

Hallo,

ehrlich gesagt ist mir Nietsche wurscht da eh veraltet.
Ob der nun frustiert war, weil er nich gut ankam oder ob Heinz Klabunzke frustiert was - nimmt sich nichts, außer dass Nietsche darüber schreiben zu müssen glaubte und wir sein Leid heute lesen können, das von Otto nicht. Und das der Frauen, denen Nietsche ev. auf die Nerven ging, schon garnicht.

Nietsches Meinung, Schönheit sei Macht, sagt viel über sein Frauenbild. Nach Charakter hat er wohl gar nicht erst geguckt.

Frau Merkel ist unsere Bundeskanzlerin, hat daher viel Macht. Aber, mit Verlaub, an ihrer Schönheit liegt das sicher nicht.

Viele durchaus sehr schöne Frauen müssen völlig entmachtet in Bordellen „arbeiten“ - wo bitte ist da die Macht der Schönheit?

Kurz: Nietsche scheint seine persönlichen Probleme zur Philosophie erklärt zu haben (womit er sicher in guter Gesellschaft unter Philosophen war, auch Freud geht in die Riege ein).
Manche sener persönlichen Probleme stimmten zufällig mit allgemeinen Problemen der Zeit überein - andere nicht.
Schöne Philosophen hatten sicher weniger Probleme mit schönen Frauen.

Angesichts der Anzahl von Schönen und Häßlichen auf beiden Geschlechterseiten kann kein häßlicher Mensch erwarten, einen schönen Partner zu finden, Frauen sowenig wie Männer (diese allerdings eher, wenn sie über ausreichend Geld verfügen).
Das sind alte Instinkte, mit denen müssen wir leben. Wer daran herummeckert, kann auch gleich meckern, dass nicht alle reich/gesund/mit Kindern gesegnet etc. sind.
Die Ungerechtigkeit der Natur philosophisch anzugehen ist schlicht nutzlos. Wirtschaftliche Ungerechtigkeiten könnten wir eher beheben.

Wie gesagt, Nietsche ist lange tot, man sollte sich an der derzeitigen Realität orientieren und nicht an alten Philosophen. Globalisierung z.B. ist m.E. ein weit größeres und aktuelleres Problem, als Frauensorgen aus der Mottenkiste.

Gruß, Paran

http://de.wikipedia.org/wiki/Lou_Andreas-Salom%C3%A9

Reflektiere mal, mit was die vielen Kirchen gebaut

werden konnten in der Welt, und mit was die prunkvolle
Zentrale in Rom, ohne Verkaufsabsichten???

Tja, ich kann nichts dafür, dass du alleine noch das Geld anbetest, dass du dafür blind bist, dass nicht alle Menschen ihr Leben so organisieren.

So könnte ich vieles an menschlichen Leistungen aufzählen, welches hier ganz ohne deine allseits gesehen Verkaufsabsichten vollbracht wurde und wird.

Traurig wäre die Welt, wäre dieses alleine noch so…

… und genau darum wirst du Religionen eben auch nie verstehen können.

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Hallo.

wenn man mir als erwachsenem Menschen die Taufe angeboten
hätte, hätte ich „Nö, danke“ gesagt.
Aber man wird nicht gefragt. Man wird als Baby einen Vertrag
eingegangen, ohne geschäftsfähig zu sein - ein Unverschämtheit
schlechthin.

Mh, offensichtlich hast du auch als erwachsener Mensch noch immer nicht den Vertrag gelesen…

Aber wer von Kind an mit Religion vollgestopft wird oder zu
ängstlich ist, sich gegen das Erlernte zu stellen, macht
leicht weiter wie gehabt.

Das Grundproblem jeder Erziehung und nicht der Religionen…

Wenn Religionen sich tatsächlich verkaufen müssten, an
erwachsene, geschäftsfähige Menschen, wäre der Papst schnell
pleite.

Ach, der Reichtum kommt alleine von den Babies? :wink:

Gruss,
Eli

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Moin,

Man fährt „hinauf in den Himmel“, wo man alle seine
verstorbenen Familienangehörige wieder trifft. Das verspricht
mir das Produkt der Religion!

Ist ja im Prinzip ne tolle Sache. Und das kann man bei irgendeiner Religion für Geld kaufen? Welche wäre das? Für Verweise auf entsprechende Quellen dieser Religion wäre ich dir sehr dankbar.

Gruß,
M.

Eine religiöse Schutzbehauptung

Man fährt „hinauf in den Himmel“, wo man alle seine
verstorbenen Familienangehörige wieder trifft. Das verspricht
mir das Produkt der Religion!

Ist ja im Prinzip ne tolle Sache.

Das ist aber längst nicht alles. Du kannst ja auch mehrere Dutzend Jungfrauen bekommen und dich im Jenseits sexuell vergnügen, ist ja noch besser als Trost, für alle, die im wirklichen Leben sexuell zu kurz kamen. Und die Sehnsucht nach „ewigen Jagdgründen“ der Indianer im Jenseits könnte man den Managern „ewige Märkte“ im Jenseits versprechen, und zwar nur, wenn sie dafür entsprechende Beträge zuvor bezahlen. Es gab ja auch im Mittelalter den Ablass gegen Geld von den Sünden. Es gibt Religionen, die wie Wirtschaftsunternehmen gemanagt werden.

Und das kann man bei irgendeiner Religion für Geld kaufen?

Wer behauptet das?

Welche wäre das?

dito.

Für Verweise auf entsprechende Quellen dieser Religion wäre ich
dir sehr dankbar.

Du verdrehst die Prioritäten. Ich schrieb (siehe unten), dass die Religionen ohne Geld vermittelt wurden, früher, heute aber längst nicht mehr. An der „Marke“ hängen Millionen von Existenzen genauso wie bei Wirtschaftsunternehmen.

Dass du für deine völlig verfehlte Argumentation auch noch Sternchen erhälst, beweist mir, dass hier keine Wissenschaft betrieben wird, sondern Missionierung zur Verteidigung eines jeweils eigenen religiösen Glaubens. Der Vorwurf, ich würde missionieren, ist die Umkehr einer jahrtausendelangen Missionierung durch die Religionen auf diesem Planeten. Mir vorzuwerfen, ich würde missionieren, ist eine religiöse Schutzbehauptung.

Moin

Das ist aber längst nicht alles. Du kannst ja auch mehrere
Dutzend Jungfrauen bekommen und dich im Jenseits sexuell
vergnügen, ist ja noch besser als Trost, für alle, die im
wirklichen Leben sexuell zu kurz kamen.

Und das kann man alles für Geld kaufen? Bei welcher Religion?

Und das kann man bei irgendeiner Religion für Geld kaufen?

Wer behauptet das?

Du. Oder ging es dir nicht darum, was Religionen für einen Gegenwert für Geld bieten?

Du verdrehst die Prioritäten. Ich schrieb (siehe unten), dass
die Religionen ohne Geld vermittelt wurden, früher, heute aber
längst nicht mehr.

Tatsächlich? Man bezahlt heute also Eintritt um z.B. an einem Gottesdienst teilzunehmen? Wo wäre das?

An der „Marke“ hängen Millionen von
Existenzen genauso wie bei Wirtschaftsunternehmen.

Das bestreitet auch niemand. Ja und?

Dass du für deine völlig verfehlte Argumentation auch noch
Sternchen erhälst,

Tatsächlich hab ich gar nicht argumentiert, sondern lediglich nachgefragt, wo es denn die wie von dir behauptet entsprechenden Nutzen nur für Geld gibt. Und ja, natürlich war das nicht nett, denn es weiß ja jeder, dass deine Behauptungen gar nicht zutreffen. Du wahrscheinlich auch.

Gruß,
M.

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Schwer zu durchblicken

Das ist aber längst nicht alles. Du kannst ja auch mehrere
Dutzend Jungfrauen bekommen und dich im Jenseits sexuell
vergnügen, ist ja noch besser als Trost, für alle, die im
wirklichen Leben sexuell zu kurz kamen.

Und das kann man alles für Geld kaufen? Bei welcher Religion?

Du verdrehst permanent, was ich sage! Ich habe nirgendwo behauptet, was du so kunstvoll hindrehen willst, aber du gefällst dir darin, einen rhetorischen Trick gefunden zu haben, den allgemeinen religiösen Glauben zu anti-ökonomisieren. Nicht umsonst spaltet sich die Welt in (religiösen) Kapitalismus und in (atheistischen) Kommunismus. Die Religionen sind die sozialpsychologische Stütze des Weltkapitalismus. Und deshalb im Kommunismus verboten oder zumindest unterdrückt gehalten.

Die Religion ist ein Phänomen, das nur schwer zu durchblicken ist, aus den Tiefen früh-zeitlicher Menschheitsgeschichte. Die Religion wird von den Gläubigen am allerwenigsten selbst verstanden als Phänomen, denn die religiös Gläubigen haben ihre Religion als Identität von Geburt an „fest verdrahtet“ in sich, und es ist längst nicht so einfach zu analysieren, wie es der deutsche Philosoph Dr. Karl Marx versuchte, obwohl es zutreffend ist, wenn er sagt: „Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät.“

Religion ist, was Marx in treffender sozialpsychologischer Weise analysiert. Der Mensch ist mit seiner (unbewusst durch die Erziehung von Kleinkind an geprägt, ähnlich wie die Gänslein von Konrad Lorenz konditioniert) verinnerlichten Religion primär nicht an der religiösen Lehre selbst interessiert, sondern vielmehr an seiner kollektiven Identität, mit seinem Selbstgefühl und Selbstbewusstsein, wie das Marx sehr gut beschrieben hat. Dabei ist das vorrangige Interesse das Überleben, das heißt der Vorrang vor aller Religion ist die Ökonomie, und dazu ist es den Menschen völlig egal, an welche Lehren sie auch immer glauben, Hauptsache sie überleben, mit oder ohne Religion.

Religion ist also gar nicht vom Geld an sich zu trennen, das hat der deutsche Philosoph Marx sehr deutlich herausgearbeitet. Dass sein „wissenschaftlicher Sozialismus“ eine Ideologie am Menschen vorbei gedacht war, das kann man heute nach dem Ende des Kalten Krieges lernen.

Und das kann man bei irgendeiner Religion für Geld kaufen?

Wer behauptet das?

Du. Oder ging es dir nicht darum, was Religionen für einen
Gegenwert für Geld bieten?

Religion ist Identität, und die gar nicht von politischen und wirtschaftlichen Interessen losgelöst gedacht werden, das hat Marx erkannt.

Du verdrehst die Prioritäten. Ich schrieb (siehe unten), dass
die Religionen ohne Geld vermittelt wurden, früher, heute aber
längst nicht mehr.

Tatsächlich? Man bezahlt heute also Eintritt um z.B. an einem
Gottesdienst teilzunehmen? Wo wäre das?

Hier trickst du wieder, wie gehabt. Wer hat denn diesen Unsinn, den du da aus der Luft heraus behauptest, gesagt? Ich werde nicht mehr darauf eingehen, was dir sicher sehr gelegen kommt, wie dem überwiegenden Teil aller User in diesem Brett, die gar nicht an Aufklärung interessiert sind. das einzige, was sie wollen: Fragen nach grünen Hüten, roten Socken und fest zumachenden Käppis von Kardinälen zu klären. Ist das „Religionswissenschaft“ oder verteidigen hier religiöse Gläubigen ihren Glauben?

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Das ist aber längst nicht alles. Du kannst ja auch mehrere
Dutzend Jungfrauen bekommen und dich im Jenseits sexuell
vergnügen, ist ja noch besser als Trost, für alle, die im
wirklichen Leben sexuell zu kurz kamen.

Und das kann man alles für Geld kaufen? Bei welcher Religion?

Du verdrehst permanent, was ich sage!

Schau mal, was da am Ende von meinen Sätzen steht. Das nennt man Fragezeichen. Ein Fragezeichen deutet an, dass jemand eine Frage stellt.

Ich habe nirgendwo
behauptet, was du so kunstvoll hindrehen willst, aber du
gefällst dir darin, einen rhetorischen Trick gefunden zu
haben, den allgemeinen religiösen Glauben zu
anti-ökonomisieren.

Zeit für einen Selbstversuch. Du stellst dich jetzt vor den Spiegel und sagst laut zu dir: „Ich glaube an einen Gott. Ich werde versuchen ab jetzt und bis zu meinme Tod die 10 Gebote einzuhalten. Ich hoffe, dass es dann nach meinem Tod irgend ein Weiterleben gibt“.

Und dann warstst du ab, wie lange es dauert, bis irgendwer die Tür aufmacht und dir dafür…sagen wir mal 50 Euro abkassiert.

Nicht umsonst spaltet sich die Welt in
(religiösen) Kapitalismus und in (atheistischen) Kommunismus.

In welchem Teil der Welt meinst du denn einen real existierenden Kommunismus ausgemacht zu haben?

Die Religionen sind die sozialpsychologische Stütze des
Weltkapitalismus. Und deshalb im Kommunismus verboten oder
zumindest unterdrückt gehalten.

Vielleicht sollten sich dann die ganzen chinesischen Bauern, denen das Land enteignet wird, um Megastädte zu bauen, mal beim Papst beschweren.

Die Religion ist ein Phänomen, das nur schwer zu durchblicken
ist, aus den Tiefen früh-zeitlicher Menschheitsgeschichte.

Das könnte daran liegen, dass es die Religion gar nicht gibt.

Die
Religion wird von den Gläubigen am allerwenigsten selbst
verstanden als Phänomen, denn die religiös Gläubigen haben
ihre Religion als Identität von Geburt an „fest verdrahtet“ in
sich, und es ist längst nicht so einfach zu analysieren, wie
es der deutsche Philosoph Dr. Karl Marx versuchte,

Vielleicht solltest du dich mal mit der Biographie von Karl Marx befassen. Vater Jude, zum Christentum konvertiert, Karl getauft, Mutter ebenfalls Jüdin und später christlich getauft. Im übrigen war er auch noch Taufpate von Liebknecht. Süß, nicht? Wie kann so jemand nach deiner Theorie überhaupt zu Religionskritik fähig sein, wenn er doch direkt bei der Geburt „fest verdrahtet“ wurde?

obwohl es
zutreffend ist, wenn er sagt: „Und zwar ist die Religion das
Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich
selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren
hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes außer der Welt
hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen,
Staat, Sozietät.“

Nun ja, dass man eine Religion prima durch eine Ideologie ersetzen kann, ist ja nun nichts neues. Und?

Dabei ist das vorrangige
Interesse das Überleben, das heißt der Vorrang vor aller
Religion ist die Ökonomie, und dazu ist es den Menschen völlig
egal, an welche Lehren sie auch immer glauben, Hauptsache sie
überleben, mit oder ohne Religion.

Nur die mit Religion haben einen entscheidenden Vorteil: Für sie geht es nach dem Tod noch weiter oder wieder von vorne los oder welchem Glauben man auch immer anhängt.

Wieder Zeit für einen Selbstversuch: Wenn du die Wahl hättest, in diesem Leben besonders viel guten Wein und grünen Tee zu saufen, um deine Angst vor dem Tod zu betäuben, weil du annimmst, mit dem Tod ist eh Schluss, oder die 10 Gebote einzuhalten, weil es nach dem Tod dann gut für dich weiter geht, und zwar für eine Zeitspanne, angesichts dessen dieses Leben nur ein Klacks ist, wie würdest du dich entscheiden?

Religion ist also gar nicht vom Geld an sich zu trennen, das
hat der deutsche Philosoph Marx sehr deutlich
herausgearbeitet. Dass sein „wissenschaftlicher Sozialismus“
eine Ideologie am Menschen vorbei gedacht war, das kann man
heute nach dem Ende des Kalten Krieges lernen.

Bei Marx war einiges am Menschen vorbei gedacht. Deshalb ist es auch wenig klug ihn zu zitieren, um vermeintlich die Welt zu verstehen.

Religion ist Identität, und die gar nicht von politischen und
wirtschaftlichen Interessen losgelöst gedacht werden, das hat
Marx erkannt.

Und jeder, der keien Religion hat, hat somit auch keine Identität und kann losgelöst von politischen und wirtschaftlichen Interessen gedacht werden?

Du verdrehst die Prioritäten. Ich schrieb (siehe unten), dass
die Religionen ohne Geld vermittelt wurden, früher, heute aber
längst nicht mehr.

Tatsächlich? Man bezahlt heute also Eintritt um z.B. an einem
Gottesdienst teilzunehmen? Wo wäre das?

Hier trickst du wieder, wie gehabt. Wer hat denn diesen
Unsinn, den du da aus der Luft heraus behauptest, gesagt?

Wieder Zeit für einen Selbstversuch. Besuch doch mal einen Gottesdienst. Dort wird tatsächlich „Religion ohne Geld vermittel“. Wahnsinn, oder?

Ich
werde nicht mehr darauf eingehen, was dir sicher sehr gelegen
kommt, wie dem überwiegenden Teil aller User in diesem Brett,
die gar nicht an Aufklärung interessiert sind. das einzige,
was sie wollen: Fragen nach grünen Hüten, roten Socken und
fest zumachenden Käppis von Kardinälen zu klären. Ist das
„Religionswissenschaft“ oder verteidigen hier religiöse
Gläubigen ihren Glauben?

Hier greifen vor allen Dingen ein paar narzistische Egomanen alles an, was irgendwie nach Religion aussieht. Und ein paar andere Leute erledigen die Hausaufgaben von Oberstufenschülern, weil das die einzigen zu sein scheinen, die noch nicht gerafft haben, was das hier für ein Zoo ist.

Gruß,
M.

Ist ja im Prinzip ne tolle Sache. Und das kann man bei
irgendeiner Religion für Geld kaufen? Welche wäre das? Für
Verweise auf entsprechende Quellen dieser Religion wäre ich
dir sehr dankbar.

Darauf habe ich auch schon keine Antwort erhalten und dabei habe ich nicht einmal nach Geld gefragt. Jede Form des hier behaupteten Handelns wäre mir schon willkommen gewesen.

Aber offensichtlich finden sich genügend hier ein, welche diese oberflächliche „Kritik“ hier zustimmen und sich alle „Kritiker“ sich selbst bestätigen.

Mehr Aufklärung darüber

Aber offensichtlich finden sich genügend hier ein, welche
diese oberflächliche „Kritik“ hier zustimmen und sich alle
„Kritiker“ sich selbst bestätigen.

Hallo! Wenn du mir eine oberflächliche Kritik vorwirfst, wirst du auf deiner Seite sicher sehr viel mehr Zustimmung erhalten als ich mit meiner „Kritik“. Denn die überwiegende Mehrheit hier besteht aus religiösen Gläubigen, das ist Fakt. Dazu gibt es noch ein paar radikale Atheisten, die behaupten: „Gott gibt es nicht!“ Ist aber kein Wissen, ODER?!

Die Frage ist, ob man bei dem Versuch, Religion zu verstehen, mehr wissen müsste. Und ich gebe schon zu, dass man das müsste, um das Phänomen besser zu verstehen. Vielleicht gibt es ja mehr Aufklärung darüber.

Im Moment weiß ich nur, es geht um Identität, deshalb Selbstbestätigung beiderseits.

Gruß
C.

Moin,

Die Frage ist, ob man bei dem Versuch, Religion zu verstehen,
mehr wissen müsste. Und ich gebe schon zu, dass man das
müsste, um das Phänomen besser zu verstehen. Vielleicht gibt
es ja mehr Aufklärung darüber.

Änder doch einfach mal deine Herangehensweise. Du kommst mir vor wie jemand, der versucht zu verstehen, worum so viele Leute ein Auto besitzen. Er nähert sich also einem Auto mit einem Vorschlaghammer und drischt so lange auf das Auto ein, bis es in seinen verbeulten Einzelteilen vor ihm liegt. Dann setzt er sich mitten in den den Scherbenhaufen und kann überhaupt nicht begreifen, was die Leute nun daran finden, und warum der Besitzer des Autos vor ihm steht und ihn anschreit. (Außer dass er sich in seiner Meinung bestätig sieht, dass Autobesitzer wohl einen an der Marmel haben müssen).

Gruß,
M.

3 Like

Moin,

Aber offensichtlich finden sich genügend hier ein, welche
diese oberflächliche „Kritik“ hier zustimmen und sich alle
„Kritiker“ sich selbst bestätigen.

Wenn man gegen etwas wettern will, dann ist Wissen eher hinderlich. Wissen/Weiheit und Fanatismus haben sich noch nie gut vertragen. Der Versuch „Religion“ abgespalten vom Menschen zu betrachten, ist zudem zum Scheitern verurteilt, denn „Religion“ manifestiert sich ausschließlich durch Menschen. Da man das Thema „Religion“ abstrakt aber nicht wirklich (be)greifen kann, konzentriert sich der „Kritiker“ dann eben darauf, Menschen zu attackieren, in der Hoffnung, dadurch auch die verhasste „Religion“ zu treffen, oder „Religion“ zu attackieren, ohne zu merken, dass er damit Menschen trifft.

Interessant ist ja auch, warum die Platzhirsche hier ihre „Kritik“ so begierig auf etwas richten, was mit ihnen gar nichts zutun hat.

Mir zum Beispiel ist es völlig wurscht, wer Papst ist. Schließlich bin ich kein Katholik.

Schade nur, dass die Platzhirsche dazu beitragen, dass tatsächlicher Austausch hier kaum noch möglich ist.

Ich wüsste zum Beispiel gerne, was einen orthodoxen Juden in seiner Religion „bei der Stange hält“ (also die Motivationsfrage, die ja auch irgendwie beim UP im Hintergrund wabert).

Gruß,
M.

1 Like

Hallo,

Hallo.

Mh, offensichtlich hast du auch als erwachsener Mensch noch
immer nicht den Vertrag gelesen…

Das Problem ist: ich habe keine Kirchenbeitrittsvertrag den ich lesen könnte und in dem Widerrufsbedingungen etc. angegeben sind.
Da fängt der Schmuh ja schon an.

Aber wer von Kind an mit Religion vollgestopft wird oder zu
ängstlich ist, sich gegen das Erlernte zu stellen, macht
leicht weiter wie gehabt.

Das Grundproblem jeder Erziehung und nicht der Religionen…

Klar. Aber Religionen sind Quasi-Politische Organisationen, die sich schon Klelinkinder als Mitglieder sichern.

Wenn Religionen sich tatsächlich verkaufen müssten, an
erwachsene, geschäftsfähige Menschen, wäre der Papst schnell
pleite.

Ach, der Reichtum kommt alleine von den Babies? :wink:

Je nun, wir alle wissen, wie schnell Babys groß werden. Und die Kirche hat immer auf Zeit gebaut - was in der heutigen, sich etwas schneller wandelnden Zeit nicht mehr gar so gut klappt.

Und der Reichtum der Kirchen an sich ist schon unchristlich. Christus hat schließlich jeden Besitz abgelehnt. Die Kirchen rede sich raus mit: das gehört ja keinem persönlich - eine sehr lahme Ausrede, zumal wenn man sich anguckt, wie Bischöfe und erst recht Päpste von Kirchengeld leben - das tun sie schon persönlich.

Beispiel: in Berlin gibt es eine prächtig ausgestattete Residenz mit großem Garten in der z.B. der letzte Papst bei seinem Berlinbesuch wohnte. Ev. dürften dort auch mal Bischöfe nächtigen.
Aber überwiegend steht die tolle große Wohnung leer, beheizt wegen der Leitungen, während Obdachlose auf der Straße erfrieren (kürzlich 2).
Würde sich Jesus angesichts dessen nicht im Grabe umdrehen (wenn er denn eines hätte)?

Gruß, Paran