Was macht Sinn?

Liebe/-r Experte/-in,

nachfolgend möchte ich Dir kurz meinen bisherigen beruflichen Lebenslauf aufzeigen. Bin übrigens 30 Jahre alt.

1998 mittlere Reife
1998 - 2001 normale Lehre in einem Mechanikerberuf
2002 - 2009 normale Anstellung im erlernten Beruf
2009 - 2011 Weiterbildung zum Techniker und Fachabi
2011 - Anstellung als Textiltechniker

Ich bin mit meinem bisherigen Werdegang auch ganz zufrieden. Wir Techniker haben keinen schlechten Stand.
Nun merke ich immer mehr das mir einfach der Kaufmännische Part in meiner Ausbildung fehlt.

Nun bin ich am überlegen ob ich

  • den technischen Betriebswirt IHK mache
  • kündige und ein BWL-Studium beginne
  • mich betriebsintern auf einen Ausbildungsplatz mit DHBW-BWL-Studium bewerbe
  • kündige und den zweijährigen Textilbetriebswirt anhänge

Ersteres ist sicherlich keine schlechte Idee. Nur bei diesen IHK-Abschlüssen weiß ich immer nicht so richtig wie die von der Industrie angesehen werden. Der zweite Punkt ist wirtschaftlich gesehen sehr risikoreich und ich wäre nach ca. 4 Jahren auch aus meinem bisherigen Beruf raus. Zudem konkurriere ich mit vielen jüngeren Personen auf dem Markt.

Punkt Nummer 3 gefällt mir am besten da ich im Betrieb bzw. der Branche bleibe. Dort andere Bereiche kennenlerne und auch immer noch in meinem Bereich im Bilde sein werde. Außerdem ist der Zeitraum überschaubar und ich kann auch immer noch praktisch Erfahrung sammeln. Der Nachteil ist zwar weniger Geld in den drei Jahren, aber ich habe im Vorfeld schon mal gespart.

Idee 4 mit dem Textilbetriebswirt finde ich auch gut, da ich dann meiner Linie einigermaßen treu bleibe. Wie seht ihr die Qualifikation Textiltechniker und Textilbetriebswirt vs. Textiltechniker und BWL-Bachelor?

Ich bedanke mich schon einmal für Deine Ratschläge und Antworten.

Schönes Restwochenende noch!

Grüße
Florian

Hallo Florian,

im Prinzip hast Du Dir die Frage schon selbst beantwortet. Sinn macht immer das, womit man sich selbst am Wohlsten fühlt und die besten Entwicklungschancen sieht. Wenn Dein Unternehmen ein duales Studium unterstützt, dann greif’ zu. Die Vorteile hast Du ja schon aufgeführt. Hinzu kommt, dass Du ja eine fundierte technische Ausbildung hast. Die Aufstiegschancen innerhalb Deines Betriebes / Unternehmens / Konzerns und in diesem Branchenzwei steigen also immens. Nach Abschluss des Studiums hast Du gegenüber ‚den Jüngeren‘ somit deutliche Vorteile. Hinzu kommt, dass das finanzielle Risiko entfällt. Zwar gibt es über den Studienzeitraum weniger Geld, aber Du musst die Studiengebühren nicht tragen, bleibst in Festanstellung und verlierst nicht den Bezug zum Markt / zur Branche und zu den Entwicklungen in Deinem Betrieb. IHK-Zertifikate erachte ich persönlich immer dann als sinnvoll, wenn man einen Nachweis benötigt, dass eine gewisse Qualifikation vorhanden ist. Ich empfehle sie gern jungen Menschen, denen in der klassischen Berufsausbildung (während derselben oder im unmittelbaren Anschluss) etwas fehlt oder ‚älteren‘, die damit ohne großen Aufwand ihre Berufserfahrung in ein Zertifikat wandeln können. Wenn ich jedoch wirklich fundierte (hier in Deinem Fall: kaufmännische) Grundlagen brauche, dann rate ich deshalb davon ab, weil die vermittelten Inhalte oft sehr allgemein gehalten und vereinzelt auf spezielle Branchen nur bedingt anwendbar sind. Möchte hier natürlich nichts verallgemeinern; spiegelt lediglich meine ganz persönliche Wahrnehmung wieder. Die Anerkennung der Zertifikate im Sinne einer ordentlichen Reputation variiert von Branche zu Branche, selbst von Bereich zu Bereich, von Vorgesetztem zu Vorgesetztem. Grundsätzlich gilt aber, dass IHK-Zertifikate durchaus einen hohen Stellen- und Anerkennungswert haben. BWL-Studien vermitteln Dir neben kaufmännischen Grundlagen auch Marketing, Projektmanagement und viele andere Tools, die für eine persönliche Entwicklung und natürlich auch die angestrebte berufliche einen hohen Mehrwert haben. Insofern würde ich immer eher zu einem BWL-Studium als zu einem Zertifikatslehrgang o.ä. raten. Die anderen von Dir genannten Wege bergen halt die von Dir ebenfalls aufgeführten Risiken. Egal ob ergänzende Ausbildung oder Vollzeit-Studium: Du bist raus aus dem Beruf. Allerdings: Hier könnte man ggf. Deinen jetzigen Arbeitgeber fragen, ob er Dich für die Dauer der Ausbildung freistellt und den Arbeitsvertrag ruhen lässt und ggf. nach erfolgreichem Abschluss von Ausbildung oder Studium wieder aufnimmt. Auch möglich wäre eine Weiterbeschäftigung auf 450 € - Basis oder in sonst einer Form (Teilzeit). Das hätte den Vorteil, dass Du auch während des Studiums ein wenig Geld verdienst, das finanzielle Risiko also nicht ganz so hoch. Dabei hältst Du Kontakt zu Deinem Unternehmen und hast ‚die Nase weiterhin im Wind der Branche‘. Die möglichen Varianten solltest Du einfach einmal mit Deinem Arbeitgeber (Personalabteilung + Abteilungs-/Bereichsleiter) besprechen. Ich bin mir sicher, dass Deine Initiative dort auf offene Ohren stößt und sich gemeinsam eine Lösung finden lässt. Und dann gäbe es da ja auch noch die Variante eines berufsbegleitenden Fernstudiums. Hier ist allerdings ein hohes Maß an Eigenmotivation und Disziplin erforderlich, an dem schon viele gescheitert sind. Wäre aber auch noch eine Alternative. Hoffe, das hilft bei Deiner Entscheidung.

Viele Grüße und alles Gute für Deine berufliche Zukunft
Anke

Hallo Florian,

habe mich vor einigen Jahren mit dem selben Thema befassen müssen.
Habe mich letzt endlich für ein Fernstudium entschieden. Damit hatte ich die Möglichkeit weiter in meinem Unternehmen mit normalen Gehalt zu arbeiten und mein BWL Studium zu machen. Man muss sich natürlich der Doppelbelastung bewusst sein. Nach der Arbeit bzw. am Wochenende zu lernen ist nicht jedermanns Sache, aber ich denke das wäre bei einem dualen Studium ähnlich. Habe mein Studium bei der AKAD gemacht und kann die Schule sehr weiterempfehlen. Schau dich doch einfach mal auf der Internetseite um: www.akad.de
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen. Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne nochmal melden.
Grüße Denise

hallo,
ich habe den betriebwirt bei der handwerkskammer aufsburg in einem 1/4 jahr vollzeit gemacht!

ein weiter tipp versuche es mal bei der fernuni Hagen dort kann man auch in tielzeit oder aber auch neben dem beruf studieren aber auch in vollzeit??

je nachdem wie man es möchte völlige freiheit der zeiteiteilung sooo das du auch arbeiten kannst??

ist eine super uni.

Guten Morgen Florian,

auch ich finde, dass Ihre berufliche Entwicklung sehr gut und erfolgreich verlaufen ist. Dass Sie jetzt noch ein Stück draufsatteln wollen, ist eine gute Entscheidung.

Nach meiner Erfahrung funktioniert Weiterbildung und generell die berufliche Entwicklung dann besonders gut, wenn sie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer abgestimmt ist. Vielleicht gibt es eine Lösung von den von Ihnen genannten, die auch Ihre Firma besonders gut findet und unterstützten würde.

Ich kenne Beispiele, wo die Firma genau die kaufmännische Zusatzqualifikation eines Technischen Betriebswirt als ideal für die nächste Karrierestufe betrachtet hat und dies insofern eine klasse Entscheidung war.

Bei Ihrer zweiten Variante habe ich etwas Bauchschmerzen. Sie haben inzwischen 15 Jahre Erfahrung und Kompetenz im technischen Bereich. Da jetzt rauszugehen und in 4 Jahren ein Stück weit den Anschluss verpasst zu haben für einen Bachelor in BWL - das halte ich für wenig erfolgversprechend.

Ein Duales Studium ist eine attraktive Variante. Auch hier die Frage: wie sieht das Ihr Arbeitgeber?

Die letzte Alternative hält einerseits am deutlichsten den „roten Faden“ Ihrer beruflichen Entwicklung. Aber damit wäre auch eine gewisse Festlegung auf die Branche „Textil“ verbunden. Wenn das Ihre berufliche Heimat auch künftig bleiben soll und die Berufschancen so gut sind, dass Sie nach zwei Jahren problemlos den Anschluss finden, spricht m.E. nichts dagegen.

Letztlich läuft die Entscheidung auf die Frage hinaus: was ist genau mein berufliches Ziel, was passt am besten zu mir, was kann ich besonders gut…?

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Freundliche Grüße
Sepp Rauch

Hallo Florian,

meine Favoriten sind Nummer 1 und Nummer 3. Auf ein Einkommen komplett würde ich nicht verzichten, weil Du mit 30 Jahren auch ein paar feste Ausgaben hast.

Sprich doch auch einmal mit eurem Personalbereich, welche Variante aus ihrer Sicht interessant ist.
Es hilft auch manchmal, wenn Du Dir zu jeder Variante die Vor- und Nachteile aufschreibst. Dann kannst Du alle Möglichkeiten einmal gut nebeneinander halten.

Ich hoffe, das hilft ein wenig und ich drücke Dir beide Daumen für die richtige Entscheidung.

Viele Grüße aus Nordbayern
Ralf

die betriebsinterne Weiterbildung ist m.E. nach eindeutig zu bevorzugen!!

Hallo,

dier Ansatz, den kaufmännischen Teil zu verstärken ist absolut in Ordnung.
Zu den Vrianten:
Der techn BW bei der IHK ist sehr anerkannt und hat eine hohe Wertigkeit.
Das Studium versetzt Sie in den akademischen Stand. Bei manchen Firmen wird das höher vergütet als Betriebswirte.
Nochmal neu anfangen als Azubi ist vielleicht zu viel verlangt.
Sich auf den Textilbetriebswirt zu konzentrieren halte ich für falsch. Das Arbeitsleben ist lang - wer weiss wo es mal hingeht.

Beste Grüße

FS

Hallo Seiler,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort.

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen.

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße
Florian

Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort.

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen.

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße
Florian

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort. Rein vom finanziellen Aspekt bin ich sehr bescheiden, da immer viel als Monteur unterwegs und sowieso keine Zeit zum Geld ausgeben. Meine „feste“ Wohnung ist auch nur ein kleines Zimmer. Somit kann es nur eine Verbesserung geben, wenn man es mal mies formuliert. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. :smile:

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen.

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße
Florian

Hallo Sepp,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort.

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen. Somit ist auch eine „Aufstellung“ außerhalb der Textilbranche gegeben.

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße
Florian

Hallo robi,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort.

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen.

Die Fernuni habe ich mir auch schon einmal angesehen. Nur ich bin ein Mensch der nicht alleine lernen kann und ich bevorzuge auch „Erklärungen“. Diese gibt es natürlich in den Zentren. Nur mein nächstes ist gut 200km entfernt.

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße
Florian

Hallo sunny.,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort.

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen.

Die Fernuni habe ich mir auch schon einmal angesehen. Nur ich bin ein Mensch der nicht alleine lernen kann und ich bevorzuge auch „Erklärungen“. Diese gibt es natürlich in den Zentren. Nur mein nächstes ist gut 200km entfernt.

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße
Florian … mehr auf http://www.wer-weiss-was.de/app/query/display_query?..

Hallo Anke,

vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort.

Ich denke der beste „Kompromiss“ wird für mich eine Weiterbildung zum regulären „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an einer Vollzeit-Fachschule sein. Alleine schon aus Gründen der Bafög-Unterstützung und des Zeitverhältnisses zu anderen Ausbildungswegen. Somit ist auch eine „Aufstellung“ außerhalb der Textilbranche gegeben und man hat auch Personalmangement, Marketing,…

Vielen Dank und schönes Wochenende noch.

Grüße

jeder sollte seinen weg gehen.
hallo,
mein brunder hat den staatlichen gemacht und ist dann noch auf die fh geganen und hat damals den dipl bertw. gemacht??

ich würde wenn ich über den techniker die hochschulberechtigung habe immer nur an eine hochschule gehen,. auch wenn es mehraufwand ist.

frage mal leute die vor einniger zeit den staalichen gemacht haben, ob sie es weider machen würden oder einen hochschulabschluss?

es gibt auch die mögichekeit über eine berufsakademie zu studieren da bist du in einem unternehem angestellt als student.

ob das eine weg für dich ist weis ich nicht.

mfg
robi

Hallo,

ich war lange weg. Noch aktuell?

Gruß
Otto