?? Was geht da nur im Zahn vor, und wäre eine
Wurzelspitzenresektion eine erfolgver-
sprechendere Alternative ??
Servus,
WAS da vorgeht ist ziemlich eindeutig: Dein Körper (= Dein Immunsystem) prügelt sich mit Bakterien herum. Dazu muss er Blut in das bedrohte Gebiet transportieren. Das eigentlich bedrohte Gebiet ist der Wurzelkanal - da gibt es aber keine Blutgefäße mehr, weil der Kanal ‚ausgeräumt‘ wurde. Also - nächste Verteidigungslinie! Das wäre dann die Wurzelhaut. Die ist von einem dichten Netz von Blutgefäßen durchzogen. Die sind jetzt prall gefüllt, die Wurzelhaut schwillt an, der Zahn wird davon sogar etwas aus seinem Fach herausgehoben. Das ist jetzt das Hauptkampfgebiet. Die zahlreichen Nervenfasern, die sich dieses Gewebe mit den Blutgefäßen teilen, bekommen die Kollateralschäden ab, ‚petzen‘ beim Gehirn, dass da die Hölle los ist, und Du - bekommst Schmerzen.
Die Frage ist, warum - trotz desinfizierender Einlagen - die Bakterien noch nicht tot sind. Da kann es manche Gründe dafür geben:
http://www.zahnarzt-socin.ch/images/wurzelbehandlung…
http://endodontie.biz/bilder/endo41.jpg
. . . sind wohl am wahrscheinlichsten. Es leuchtet sicher ein, dass man mit keinem Instrument von oben nicht in einen solchen Knick ‚abbiegen‘ kann, wie er auf den Bildern zu sehen ist.
Jetzt besteht ein Dilemma: die Bakterien in Deinem Zahn sind anscheinend von der zähen Sorte. Wenn der Körper auf sie losgeht, entsteht Sekret. Ist der Zahn offen, oder nur mit Watte gefüllt, kann das Sekret abfließen > keine Schmerzen, aber neue Bakterienzufuhr aus der Mundhöhle. Kommt eine provisorische Füllung oben drauf > keine Zufuhr, aber das Sekret kann nicht raus > Innendruckerhöhung > Schmerzen.
Abhilfe?
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Methode Dr. Eisenbarth: Ruck Zuck, Zahnluck!
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operatives Abtragen des Wurzelendes mit seinen Kanalverzweigungen, bakteriendichter Verschluss.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.implan…
Risiko: im Bereich des unteren Vierers tritt der große Unterkiefernerv aus dem Knochen aus - das OP-Gebiet liegt nicht weit von dieser Stelle. Es besteht die Gefahr einer Nervläsion. Die Fachärzte für Gesichts- und Kieferchirurgie sind dann mit ihrer Operationsroutine die richtige Adresse - vorausgesetzt sie haben sich die erforderliche endodontische Routine wieder zugelgt, die diese Kollegen jahrzehntelang links liegen gelassen haben. Da muss man als Patient einfach fragen. Wenn man eine dumme Antwort bekommen sollte, muss man halt seinen Zahn woandershin tragen, was außerhalb der Ballungsräume zum Problem werden kann.
Viel Glück dabei
Kai Müller