Was meint Rainer Wendt?

Der Rainer Wendt (Polizeigewerkschaft) sagte gerade (sinngemäß) im Fernsehen zu den Ereignissen in Köln:

Die Polizei konnte mit der Situation nicht richtig umgehen, da es einen solchen Fall in Deutschland zuvor nie gegeben hatte.

Soweit erstmal okay; dann aber wurde es richtig schräg:

Da gab es viele (Pegida, AfD?), die es lange vorher wussten … Die wissen dann im nachhinein immer alles besser.

Ich verstehe diese Aussage nicht!

Ich hatte den Herrn Wendt bis dato für einen vernünftigen Zeitgenossen gehalten…

Wie meint er das?

Wenn jemand etwas vorher schon besser wusste, so ändert die geschichtliche Bestätigung der „Unkenrufe“ auch im nachhinein nichts an der Richtigkeit, oder?

Langsam wird’s kompliziert!

Gruß Oberberger

Das meinte der doch ironisch! Die Politiker geben der Polizei eine Mitschuld, nur die ist eben von einem ganz normalen Silvester ausgegangen. Nun stellen sie sich aber hin als wenn SIE das alles schon vorher wussten und nur die Polizei nichts gemacht hätte.

Ich schätze dass genau die die der Polizei nun die Schuld geben getobt hätten wenn selbige an Silvester 10 Hundertschaften eingesetzt hätte und nichts passiert wäre. Polizeistaat und so. Als Polizei in diesem Land hast du doch immer die Doofnase auf.

Danke für diese andere Sichtweise der Dinge; ganz anderer „Interpretationsansatz“, als der von mir.

Muss ich erst drüber nachdenken…

Gruß Oberberger

Ironie. Natürlich wussten die vorher genau gar nichts, gewisse Kreise warnen aber regelmäßig vor dem Schlimmsten, haben in den allermeisten Fällen damit Unrecht, aber falls dann mal tatsächlich so in etwa eine der schlimmen Taten passiert, vor die - unter anderem - gewarnt wurde, dann gilt natürlich:

Gewisse Kreise warnen unter anderem auch vor einer Islamisierung des „Abendlandes“. Sturzbesoffene Männer halte ich nicht gerade für sehr „islamisch“, ihre Taten sind auch nicht geeignet, eine Islamisierung der begrabschten und beraubten Frauen hervorzurufen.

In wie weit eine fehlerhafte Aufklärung dazu beitrug, die Taten zu begünstigen, wird sich zeigen.
Vermutlich wird aber nur ein Kopf rollen.

Hat es denn nicht zig Notrufe von Opfern und Zeugen gegeben? Wenn ja: Warum wurde nicht gehandelt? Wenn nein: Warum haben die nicht unverzüglich angerufen?
Eine sehr unverständliche Situation.

Das war klar. Jetzt gehen die Verschwörungstheorien los. Ist ja auch einfacher, als sich einzugestehen, dass man mit dem eigenen Weltbild (Köln ist bunt!) nicht ganz richtig lag.

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Aber wir sind uns einig dass man solche Vorfälle (100 Männer begrapschen Frauen und zerren ihnen die Kleidung vom Leib) von Großveranstaltungen mit mehrheitlich europäischem Publikum nicht kennt. Oder gabe es sowas bei Rock am Ring oder auf dem Oktoberfest jemals? Könnte es also doch etwas mit dem Frauenbild einer ganz bestimmten Kultur zu tun haben?

Ja, nein, vielleicht. Hier diskutieren Polizisten das Thema. Ganz interessant mal deren Sichtweise zu lesen: http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=14&t=80675

@X_Strom

Ja, ein ziemliches Durcheinander…

Der Herr Wendt sollte aber aufpassen, dass er nicht durch „unklare“ Aussagen, Wasser auf die Mühlen des „Rechtsradikalismus“ gießt (durch Anbiederung oder Verachtung; Auslegungssache!)!

Klare Worte wären besser!

Solche vermitteln eher ein Gefühl von Kontrolle…

Gruß Oberberger

Ich sehe keine VT beim @X_Strom seiner Antwort (Dativ; Genitiv; Tod). Etwaige uralte Konflikte zwischen Euch sind hier deplatziert!

Gruß Oberberger

Welchen Weg musstest du denn gehen um bei Herrn Wendt „Anbiederung an den Rechtsradikalismus“ zu sehen? Aber gut, von Rostock nach Wismar kann man auch über Paris, Lissabon und Budapest fahren…

Genau das beschreibt das Wesen des Problems!

Nabend Oberberger,

gibs schon zu, Du gehörst doch zu „denen von den Medien“ (->Lügenpresse) :grin:.

Jetzt spielt ich mal den Luzifer und bringe Licht ins Dunkel. Wendt hat auf NTV im Nachrichtensendungsinterview auf die Vorwürfe aus der Politik, dass die Polizei versagt hätte reagiert. Als Gewerkschaftler sieht er notorisch nie die Schuld bei den Einsatzkräften oder deren Führung.

Aktuell (auch in vorbereitende Tätigkeit für die Wahlen im Frühjahr 2017) kloppen einige von der CDU auf der Polizeiführung rum und schwallen von Versagen. Die Polizei hätte dies und jenes und blablabla. Hätte, hätte, Fahrradkette. Aus dem CDU-Parteibüro von NRW und dem Innenministerium lässt sich eben schön daherschwafeln und auch einige SPDler neigen ja dazu, im Nachgang immer alles besser gewusst zu haben.

Der Polizeipräsident ist ein Nichtbulle mit SPD-Parteibuch und schon seit einiger Zeit im Zielvisier der CDU-Konkurrenz. Das übliche Geseiere eben. Es werden jetzt die Rufe nach Rücktritten laut. Irgendwer soll eben seinen Kopf verlieren. Bauernopfer!

Wendt hat sinngemäß gesagt, dass immer dann, wenn etwas passiert wäre, sich irgendwoher (ggf. kompetenzlose) und unzuständige Politiker melden und die Behauptung aufstellen, dass sie genau das schon immer gewusst, geahnt, gerochen hätten. In einem anderen Interview der letzten Tage beklagte Wendt, dass dieses „Wissen“ dann in den nachfolgenden Haushaltsberatungen das erste Opfer einer flächendeckenden Amnesie wäre.

Übersetzung: Das Pack soll mal die Fresse halten oder vorher die nötigen Mittel zur Verfügung stellen. Wendt macht eben auch nur seinen Interessenvertretungsjob.

Er meinte hier also definitiv nicht die AfD oder irgendwelche Pegidisten.

Gruß
vdmaster

Der Polizeipräsident hat behauptet, dass in der Sylvesternacht lediglich drei Anrufe eingingen, die sexuelle Übergriffe zum Thema hatten.

Ja, das war mir mittlerweile schon klar…

Gewerkschaftler hin oder her… Bisher hatte/habe ich 'nen guten Eindruck von dem Typ; geht’s den Polizisten gut, dann machen sie einen besseren Job, als wenn es ihnen schlechter ginge…

Glaube ich zumindest!

Gruß Oberberger

Ist sein Credo und gilt wohl für jeden Beruf. Es ist auch nicht das Problem „Polizei“ (oder deren Finanzierung). Es ist das Problem einer massiv angestiegenen Kriminalität von größtenteils Banden/Kleingruppen in der Kölner City. Hier werden die Bullen vor Ort schlicht alleingelassen und die Täter lachen sich über den laschen Staat kaputt.

https://www.polizei.nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Koeln/pks-2014-koeln.pdf Seite 13 „Taschendiebstahl“

Lt. einem Dienststellenleiter (im TV gesehen) wären in 2015 die Zahlen gegenüber 2014 nochmals erheblich angestiegen. Die Täter würden zunehmend aggressiv werden und auch nicht davor zurückschrecken ihre Opfer schwer zu verletzen, falls Gegenwehr aufkommt.

Kommt hinzu, dass Tatverdächtige irgendwann vor Gericht kommen, aber vorläufig auf freiem Fuß bleiben. Und dann nach einem guten Jahr eine wahrscheinlich viel zu mickrige Strafe mit dem üblichen Sozialblabla.

Da hat man die Suppe zusammen, aus der in einigen Jahren harte mafiaähnliche Strukturen entstehen können und Taschendiebstahl mit ein paar sexuellen Übergriffen in Form von Grapschereien rückblickend als Pipifax erscheinen würden.

Gruß
vdmaster

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Herr Wendt gehört – warum auch immer – zu den Anhängern der Verschwörungstheorie von Herrn Maas; Letzterer gehört zu den „Vielen“, die es schon vorher wussten, aber ihren Mund gehalten und auch keine Vorkehrungen getroffen hatten, um wenigstens das zu verhindern, was die Spatzen & Meisen immer noch von den Dächern pfeifen: Dass es nicht wenige Beamte gibt, die meinen, dass sie bei dem Geld, das sie monatlich bekommen, gar nicht mehr richtig arbeiten bräuchten, sich auf einträglichere „Knöllchen“ beschränken und dann Feierabend machen könnten, wenn sie genug zur nächsten Beförderung zusammen hätten.

Die aktuelle Frage dazu von Frau Schwarzer auf ihrer Homepage …

Da stellen sich eine Menge Fragen. Erstens: Wieso kriegt die Polizei nicht mit, wenn sich 1000 überwiegend gewaltbereite und kriminelle Männer (darunter polizeibekannte Intensivtäter) am Hauptbahnhof verabreden und dort zusammenrotten? (Über welche Kanäle bzw. Plattformen läuft das eigentlich?)

… hatte ich schon vor zwei Monaten hier bei w-w-w beantwortet, mit Hinweis auf den Drahtzieher (Letzterer wurde leider von einer Dame ohne Angabe von Gründen zensiert)

Grüße aus einer anderen Welt

Hallo,

Der Wendt ist ein Lobbyist. Für ihn ist vorrangig als Lobbyist seine Polizeigewerkschaft öffentlich ins Spiel gebracht zu haben.

Die Polizeigewerkschaft ist für die Öffentliche Sicherheit und Ordnung aber gar nicht zuständig. Ein Dummschwätzer also. Nichts weiter.

Gruß mki

**Wer beobachtet wen oder was?** Die Polizei mit Sicherheit (!) gar nichts:

Wie im Vorjahr verliefen die meisten Silvesterfeierlichkeiten auf den Rheinbrücken, in der Kölner Innenstadt und in Leverkusen friedlich.
[…]
Kurz vor Mitternacht musste der Bahnhofsvorplatz im Bereich des Treppenaufgangs zum Dom durch Uniformierte geräumt werden. Um eine Massenpanik durch Zünden von pyrotechnischer Munition bei den circa 1000 Feiernden zu verhindern, begannen die Beamten kurzfristig die Platzfläche zu räumen. Trotz der ungeplanten Feierpause gestaltete sich die Einsatzlage entspannt - auch weil die Polizei sich an neuralgischen Orten gut aufgestellt und präsent zeigte.

www.presseportal.de/blaulicht/

Weil ein Sprengstoffhund in der Nacht zum Sonntag an einem Telefon anschlägt, wurde der Bahnhof in Pasing erneut evakuiert. Die Ermittler finden keine Bombe aber eine eigenartige Installation vor.
[…]
Wer die Videokamera dort versteckte und wieso, ist völlig unklar. Auch warum der Polizeihund angeschlagen hatte, ist nicht abschließend geklärt.

www.abendzeitung-muenchen.de/

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Besser wäre, zu den Themen Personalabbau und Überstunden bei Polizei zu googeln.

Wendt vertritt die Interessen der PolizistInnen, traut sich aber offenbar nicht, entsprechend auch Argumente globaler Art anzubringen.

Aus meiner Sicht ist die versuchte Selbstreinwäscherei der Politik hochnotpeinlich. Wenn de Maziere große Beschwerden vorbringt, dann sollte er daran denken, dass „seine“ Bundespolizei ebenso vor Ort war, weil sie für bestimmte Bereiche des Bahnhofs schlicht zuständig ist. Und komplett versagt hat.

Franz

Naja, wenn die sich so aufführen können und sich in der Folge Frauen nicht alleine und so gekleidet, geschmickt, wasweißich wie sie wollen in die Öffentlichkeit (und seien erstmal nur bestimmte „Zonen“) trauen können, dann sind das schon Zustände, wie sie in vielen islamisch geprägten Kulturen herrschen. Das ist wohl die Art der Islamisierung vor der die meisten Angst haben. Da geht es noch nicht um Zwangsbekehrung, Schutzgeld oder Rübe ab für Ungläubige.
Diese Entwicklung vollzieht sich schon seit Langem. Schön langsam aber langsam ist jetzt wohl ein Niveau erreicht worden, bei dem es auch dem Wohlmeinendsten, Tolerantesten, Gleichgültigsten (gerne auch in Personalunion) etwas unwohl wird.
Das sind die Zustände, die viele Pegida-, AfD-Demonstrationsmitläufer im OSten nicht haben wollen. Die waren auch mal in Köln, Hamburg oder Paris. Die brauchen in Dresden nicht solche Zustände, um sie nicht haben zu wollen.

Du meinst, die sind von ihrem Elternhaus fehlerhaft aufgeklärt worden? Oder die heimische Bevölkerung hat sie nur fehlerhaft über die Sitten und Bräuche im mitteleuropäischen Kulturkreis aufgeklärt?

Grüße

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Ich nehme an, dass die Medien da auch einfach mal bei Leuten anfragen, die große Gruppen der Polizei vertreten. Offenkundig hat man dort andere Erkenntnisse und Wahrnehmungen als auf dem Sonnendeck.
Klar ist der Lobbyist und vertritt die Interessen der Mitglieder seiner Gewerkschaft. Das sind wohl Polizisten. Auf der Polizei wird gerade herumgekloppft, dass sie versagt hätte. Mitglied der Gewerkschaft sind wohl in der Masse die kleinen Beamten, also diejenigen, die von Leuten weiter oben, eingeplant und eigesetzt werden bzw. mit unzureichenden Ressourcen zum Einplannen und Einsetzen versorgt werden. In meiner Wahrnehmung sagt man in den Medien Polizei, meint aber eher die Ebene Polizeipräsident bis Innenministerium. Sowas darf dann der Interessenvertreter der Polizei schon mal geraderücken. Natürlich könnten die Medien auch erstmal 5.000 Polizisten interviewen und dann irgendwas draus machen. Im Ergebnis wird kein großartig anderes Bild rauskommen: Auf der Straße (er)kennt man seit Langem die Probleme. Die dürfen aber so nicht nach oben gemeldet werden, und bitteschön auch nicht der Öffentilichkeit mitgeteilt. Und wenn es keine Probleme gibt, dann wird darauf nicht reagiert.

Grüße