Was mit dem Rest des Lebens machen ?

Hallo, was würdet Ihr mit dem Rest eures Lebens machen, wenn Ihr 33J seit, niemanden kennt, keine Familie habt und arbeitslos seid. Das einzige was ihr habt ist ne kleine Wohnung (sofort kündbar), 25k €, und nen Master in Physik (1,3 in RS, allerdings findet ihr keinen Job, da Astrophysik ziemlich ungefragt in der Wirtschaft ist).

Noch was studieren was gefragt ist auf dem Arbeitsmarkt?
Ne Ausbildung machen?
Ins Ausland gehen?
Arbeitslos bleiben und spannende Bücher lesen?

Servus,

ein wenig (nicht viel) jünger in ganz grob vergleichbarer Situation habe ich daran gedacht, mich in Frankfurt zum Straßenbahnführer ausbilden zu lassen und mich dann später nach ein paar Jahren Berufspraxis unter deutschem Reglement bei den BVB zu bewerben - da sind die Anforderungen etwas höher, aber mit dieser Grundlage hätte ich mir das schon zugetraut, und der Basler Trambetrieb hat mich begeistert, seit ich ihn zum ersten Mal erlebt habe.

Bei ganz vielen zurückliegenden Weichenstellungen denke ich „ach was, Du wärst auch auf diesem Umweg genau das geworden, was Du bist“, aber dass ich mich damals nicht für diese Option entschieden habe, finde ich im Nachhinein manchmal ein bissle schade.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

na Du bist ja richtig „beschissen“ heute drauf! :wink:

Denke HEUTE nicht mehr darüber nach! - Das führt zu nichts (Gutem).

Versinke diesen Abend in Selbstmitleid und genieße den Schmerz und sei Dir des Mitleidens und Mitgefühls vieler Menschen gewiss!

Mache Dir ab MORGEN!!! nach dem Ausschlafen Gedanken, was Du im Leben wirklich willst (beruflich).

Dann findet sich auch ein Weg! :slight_smile:

Ro

PS: Ich bin fast zehn Jahre älter, habe auch NICHT meinen Traumberuf zu Konditionen, mit denen ich aber leben kann.

PS2: Ich glaube schon, dass Du Menschen kennst, mit denen Du reden kannst! - Es müssen ja nicht „beste Freunde“ sein.

Hi,

eine frühere Arbeitskollegin von mir ist promovierte Physikerin, ich meine auch, dass ihr Fachgebiet Astrophysik war (sie hat auch öfter von ihrer Arbeit in der Sternwarte erzählt), arbeitet aber als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule, allerdings nicht als Physikerin sondern im Bereich Mathematik.
Mein Schwager, ebenfalls promovierter Physiker, arbeitet als Softwareentwickler.

Nö, ich glaube nicht, dass als Masterabsolvent der Physik ein weiteres Studium nötig ist. Mit 33 wirst du auch nicht jünger, wenn du noch ein Studium dranhängst und dem Arbeitsmarkt noch später zur Verfügung stehst.

Wenn du das Geld hast, um dir das zu leisten, gerne. Wenn du der Gesellschaft auf der Tasche liegen möchtest, dann sieh zu, dass du dir etwas Sinnvoleres anstellst, womit du dein Leben finanzieren kannst.

Gruß
Christa

Hallo.

Jetzt mach mal hier nicht auf depri. Daß der Bedarf an Astrophysikern egal-wie-fristig sehr überschaubar sein wird, war doch vorher klar, oder?
Also entweder Pommes verkaufen, oder Doktor nachschieben und in die Lehre/Forschung gehen.
Ausland wäre auch eine Option. Mit 20k€ dürfte man in einigen nicht einmal so unattraktiven Ländern ein paar Jahre über die Runden kommen - natürlich nicht im Touristenhotel, sondern „in echt“. Vielleicht kommt dir dabei die Erleuchtung :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Bahnhöfe und Züge waren schon immer toll. Aber da würde ich mir vom Kopf persönlich unpassend gefordert bzw. zu isoliert vorkommen

Hallo Ronny! :slight_smile: bist du jemals durch clevers Nachdenken auf das gekommen, was Du wirklich willst? Mir ist das in 33 J nicht gelungen ! Den Menschen dem das gelungen ist würde ich gerne ein Paar Fragen stellen.

Danke für die Beispiele. Vermutlich alle eingestellt vor der Überakademisierung oder vor 2009 - da standen die Headhunter noch in den Vorlesungssälen. Oder die deine Leute machen was besser.

Und was würdet DU machen? , LG

Ne war es nicht - vor 2009 haben Banken, Versicherungen und Wirtschaftsberatungen auch um Astrophysiker geworben. Die Situation ist heute leider etwas Überakademisiert, es gibt mittlerweile viele Wirschafts-Informatiker,Ingenieure,usw. die als Konkurenten besser geeignet sind.

Und was würdest du machen? Erst Pommes und dann Ausland? Vielleicht die Pommes Idee dann ins Ausland mitnehmen?

Mfg

Ja!!! - Aber das lässt sich / ließ niemals real umsetzen: KONKRET: Ich wusste/weiß, was ich wollte/will, aber das wäre genauso verrückt, wie z.B. noch ein Autohaus in einer Stadt mit 20-Tausend Einwohnern zu eröffnen, wo schon 20 Autohäuser existieren…

Ro

Und wie sieht es in der Wissenschaft aus? Wenn du ungebunden bist, ist natürlich Ausland auch eine Option.

Meine Omma hat immer gesagt:" Ach Kindchen, wer weiß, wofür es gut ist!"

Die heutigen Lebensläufe haben öfters eine Menge Brüche. Heute Abend bist du wahrscheinlich megamies drauf, aber es kommen auch wieder andere Zeiten. Blöde Sprüche, mit denen du im Moment nichts anfangen kannst, aber es ist tatsächlich so.

Halt die Ohren steif und denk an meine Oma :- )

Data

Wenn Astrophysik Dein ist, dann Astrophysik (und wenns auch nur Promotion oder so ist).

Wenn Astrophysik nicht Deins ist, dann in Dich gehen, was Deins war oder sein könnte.

Hallo!

für die Industrie ist das „Astro“ eher uninteressant, aber aus dem „Physiker“ sollte sich was machen lassen. Hier wäre aber interessant, welche Fähigkeiten du dir im Studium angeeignet hast. Bilde dir nicht ein, daß sich in der Industrie irgendwer für deine ROOT-Kenntnisse interessiert, aber zumindest kennst du C/C++. Kennst du dich mit Messtechnik aus? Vielleicht sogar LabVIEW? Damit lässt sich schon was anfangen.
Oder bist du mehr Analyst? Dann könnte es auch in Richtung Banken und Versicherungen gehen.

Es gibt nur wenige Jobs, in denen explizit Physiker gefragt sind, aber es gibt sie durchaus. Aber du mußt dir überlegen, was du alles so gemacht hast, und welche Jobs dazu passen könnten.

Ich bin übrigens 35, auch Physiker, und habe heute meinen ersten Arbeitstag in der Industrie hinter mir. Und ich hatte zuletzt zwei Angebote offen. Beides Programmier-Jobs, beim ersten wurden sogar explizit Physiker in der Stellenbeschreibung erwähnt. Der fachliche Leiter des Ladens ist Physiker. Ich habe jetzt doch den anderen Job angenommen, und wie ich heute erfahren habe, ist der Kollege, dessen Verstärkung ich bin, auch Physiker.
Zugegeben, wir sind alle drei promoviert. Aber das hat tatsächlich nicht so einen hohen Stellenwert, wie man vielleicht denken mag.

Wie schaut es denn da mit deinem Werdegang aus? Wenn du mit 33 nicht viel mehr als das Ma-Studium in deinem Lebenslauf stehen hast, sieht es natürlich mau aus.

Wieso? ich hab das Studium in RS gemacht. Von Abi bis 28 war ich krank und konnte nichts machen. Anyways, ich wollte eigentlich nicht meine Qualifikationen durchgehen um daraus Bewerbungsoptionen zu schustern. Ehrlich, du wolltet Programmierer werden? Krass dafür hast du n Doktor in Physik gemacht? Ist die Branche bei dir so spannend oder wie kommts?

Hallo katnein,

was du nicht machen willst, weisst du wohl schon. Aber: welche Qualitäten hast du sonst noch? Doof bist du sicher nicht, sonst hättest du dein Studium nicht gewuppt.-)
Mit 25.000 Euronen kannst du in eine Weltreise investieren, falls dir danach ist, oder für eine andere Ausbildung, falls du meinst, das wäre es. Vielleicht solltest du mal völlig quer denken…
Hm… und wenn es wirklich stimmt, dass du niemand kennst, dann solltest du mal diesen Aspekt an dir betrachten und daran arbeiten, Social skills sind das Schmiermittel, das dich in jedweden Beruf gleiten lässt,

Liebe Grüsse, Gabi

Bei der NASA bewerben. Oder bei der ESA oder bei Flugzeugbauern.

Hallo!

Programmierer ist nicht gleich Programmierer. Da gibt es meilenweite Unterschiede, und ja, das, wa sich nu mache, ist spannend. Zumal ich das mit dem Doktor eher aus Spaß an der Sache denn als Karriere-Sprungbrett gemacht habe.

Ansonsten frage ich mich, was du eigentlich willst. Daß ein Physiker wirklich so ungefragt ist, kannst du mir nicht erzählen. Mir scheint eher, du weißt nicht so ganz, welcher Job was für dich wäre. Natürlich wäre es auch möglich, daß du dich einfach schlecht verkaufst.

Mit nem Ma sieht es etwas befremdlich aus, wenn du jetzt noch ne Ausbildung oder ein anderes Studium anfängst. Ich bin der Meinung, das muß auch so kappen.

Was meinst du mit Ausland? Meinst du, dort stehen deine Chancen besser? Mag ja sein, aber das funktioniert eher nicht so, daß du erst ins Ausland gehst, und dann nen Job suchst, sondern eher andersrum. Willst du das als Auszeit nutzen? Kannst du machen, du hast ja ein gutes Polster. Und Danach?

Resignieren kannst du natürlich auch, aber willst du das?

Du schreibst nun, daß du lange krank warst, das ist natürlich ein guter Grund für deinen späten Abschluß, aber je nachdem, was es war, könnte es Arbeitgeber dennoch etwas verschrecken.

Ich vermute wie gesagt einfach, daß du die Sache falsch angehst.

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Hallo katnein,

ein neuer Tag hat begonnen, eine neue Überlegung und:
Nur so: Hast du schon einmal daran gedacht, in einem Planetarium zu arbeiten?

Diese Links hast du natürlich schon etliche Male durchgecheckt:

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und vor allem, dass du wieder Mut bekommst, auch auf Neues zuzugehen.

Gruß

dafy

Applaus für den Fahrer

Servus,

ist dieser Gastarbeiter in Liechtenstein jedenfalls nicht.

Ein persönlicher, freundlicher Umgang mit den Fahrgästen war übrigens bei der OEG (keine Straßenbahn, obwohl sie so aussieht!) völlig normal und nicht auf einzelne Tf beschränkt: Solange dort die Duewag-GTW ohne abgetrennte Kabine für den Tf unterwegs waren, packte der immer in Edingen beim Wechsel sein Sach zusammen, wandte sich zu den Fahrgästen, sagte „Wiedersehn!“ und stieg dann aus. Der Ablöser kam herein, sagte zu den Fahrgästen „Guude Morsche!“, stellte seine Tasche ab, schlüsselte, machte die Türen zu und weiter gings nach Heidelberg. Viel Zeit ging durch die Begrüßung nicht verloren, und damit wußten alle, dass sie in der Ögg sitzen. Wer weiß, was es gekostet hätte, sowas durch „Imitschkampanjen“ zu erreichen.

Wie auch immer - was mich damals abgehalten hat, war eben die Aussicht auf ein finanziell ziemlich eingeschränktes Leben; auf andere Weise ward mir das dann doch auch wieder beschoren, so dass das für mich nicht zählen dürfte - aus Deiner Perspektive aber schon wichtig ist.

Vor diesem Hintergrund hab ich damals übrigens die Perspektive Basel angedacht - wenn man eine Miete aus z.B. Bartenheim oder Habsheim zahlt, in z.B. Haltingen gä Ichoufe und in Basel uf Büez geht, passt das mit dem Geld ganz gut. Und das Basler Tram wird mit seinen anspruchsvollen Steigungen und Kurvenhalbmessern (auch beidem in Kombination), den vielen Weichen und Kreuzungen in der Innenstadt und öfters noch Winterwetter im Winter auch nach vielen Jahren noch nicht langweilig zu fahren, deucht mir.

(Ich will Dich jetzt nicht mit aller Gewalt zu den BVB hineindrücken - ich habe das bloß so konkret ausgeführt als Anreiz dafür, dass Du mal überlegen könntest, ob die vielen „aber“, die Dir zu allen möglichen Perspektiven in den Sinn kommen, denn wirklich von diesen Perspektiven kommen, oder nicht doch eher von Dir selber.)

Schöne Grüße

MM

Hallo,

sofern ausreichend Geld vorhanden ist, nicht die schlechteste Option. Ansonsten fällt mir z. B. Geld verdienen durch Unterrichten ein, als „Quereinsteiger“ an allgemein- oder berufsbildenen Schulen vielleicht, Mathe und Physik sollen ja Mangelfächer sein. Aber sowas muss einem natürlich liegen, sonst artet es für beide Seiten zur Marter aus :wink:

FG myrtillus

Hallo,

Da scheinst Du aber ziemlich klischeehafte Vorstellungen über den Beruf des Fahrers im ÖPNV zu haben.
Der Beruf ist allein schon aufgrund der Technik, die du beherrschen musst, ziemlich fordernd.
Als Stadtbahnfahrer in Stuttgart hast Du Technik im Wert von bis zu 4,2 Mio € unterm Hintern.
Im Südwesten werden händeringend Fahrer gesucht (und dann zT von den Schweizer Betrieben abgeworben). Und der Tarifvertrag für kommunale Nahverkehrsbetriebe (TV-N Baden Württemberg) ist auch nicht soooo schlecht.

&Tschüß
Wolfgang

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Mach doch einfach irgendwas, was etwas spannender ist als der derzeitige Zustand! Selbst wenn es Dir dann materiell nicht so viel besser geht, machst Du Erfahrungen und lernst - für Dich - dazu. Mit 33 Jahren hatte ich drei Kinder, einen strunzenfaulen Mann, einen unterbezahlten aber flexiblen Vollzeitjob, ein abgeschlossenes Studium und unendlich viel Lust, das Stadium der pausenlosen Zerreiberei zu beenden.
Habe ich geschafft.
Ich glaube, Du brauchst nur so was wie einen gewaltigen Tritt in den Allerwertesten, um Dich aus Deiner gemütlichen Höhle ans Tageslicht des Lebens zu trauen.
Von mir also ein kleiner Arschtritt.

Wenn du als Astrophysiker wirklich nichts findet und du ungebunden bist, nehme doch 5k von den 25k, Reise auf budget durch die Welt für die nächsten 6 Monate, bagpacke, und lasse dich inspirieren! Wenn du nicht isoliert arbeiten möchtest ist vielleicht der Soziale Sektor etwas für dich. In der Behindertenpflege, Kinderpflege, Jugendarbeit werden Talente immer gebraucht und besonders in der Behindertenpflege lässt sich gut verdienen.

Wenn das nichts für dich ist, suche dir doch ein Berufsfeld in dem du einen Teil deiner im Studium erlernten Fähigkeiten nutzen kannst. Ich weiß nicht was ein Astrophysikstudium beinhaltet aber wenn vor ein paar Jahren noch Banken um euch geworben haben, kann euer skillset ja nicht ganz nutzlos sein.

Beste Grüße und viel Erfolg auf der Singfindung