Was muss man, was muss man nicht zitieren?

Hallo!
Ich muss einen kleinen Aufsatz über einen Historiker schreiben (wissenschaftlicher Werdegang etc.). Mit dieser Übung sollen wir zitieren üben, nur mein Problem ist, ich weiß einfach nicht was ich alles zitieren muss xD

Ich habe meine Informationen fast alle aus einer Literatur (es gibt leider nicht mehr zu seinem Leben -_-) und habe sie in einem Text mehr oder weniger zusammengefasst.

Es sind ja nicht meine Überlegungen bzw. Jahreszahlen etc. weiß ich einfach nicht…
Muss ich das alles in den Fußnoten als (indirektes) Zitat angeben? (Das wäre dann nämlich fast jeder Satz -_-)

Ich hab auch mal gehört, dass man die Sachen, die man auch in einem Lexikon finden würde oder auch Jahreszahlen, nicht zitiert werden müssen… Bin mir da aber nicht sicher…

Ich hoffe, es kann mir jemand weiter helfen und schon mal danke für Antworten!

Jeden Gedanken, den du von jemand anderem aufgegriffen hast musst du durch einen Quellenbeleg nachweisen. Tust du das nicht kann man dioch des Plagiats beschuldigen und deine ganze Arbeit ist für den Ar*** :smiley:

Guckst du hier:

http://www.wis.h-brs.de/Diplom/Diplomarbeiten/Richtl…

Hallo!

Zitierrichtlinien variieren je nach Fachgebiet, Art der Arbeit, Ansprüche des Korrektors, Addressat, … usw. ganz gewaltig, so dass man kaum allgemein-verbindliche Aussagen machen kann. Im Zweifelsfall einfach denjenigen fragen, der das Thema vergeben hat.

Als groben Anhaltspunkt war es in meiner Laufbahn meist so:

  • Jede Aussage, die nicht als eigene Hypothese ausgewiesen ist, muss durch die entsprechende Quellenangabe belegt werden.

Ausnahmen:

  • Allgemein bekannte Fakten müssen nicht belegt werden - es sei denn sie sind für die Arbeit von zentraler Bedeutung. Bsp.: In der Biologie wird man voraussetzen, dass die Evolutionsmechanismen bekannt sind. Sind die Evolutionsmechanismen jedoch selbst Gegenstand der Arbeit, wird man Darwin als Quelle angeben müssen.
  • Stützt sich ein längerer Abschnitt auf eine einzelne längere Quelle und fasst diese sinngemäß zusammen, so genügt eine einzige Quellenangabe. Dass die Passage dort länger ist, sieht man ja schon an den Seitenzahlen (z. B. Alberts B., Johnson A., Walter P., Lewis J., Raff M., Roberts K., Orne N.: „Molecular Biology of the Cell“, 5th Ed., 2007, S. 1210ff ). Wenn auf die Quellen mit Fußnoten verwiesen wird, würde ich in diesem Fall die Fußnote an die Überschrift des betreffenden Abschnitts setzen. Ansonsten würde ich die Quelle in Klammern am Ende des Abschnitts nennen, z. B. „(nach Alberts, et al., 2007)“

Aber wie gesagt: Das letzte Wort hat derjenige, der die Arbeit korrigiert und bewertet.

Michael

Hi

Falls du mit Fußnoten arbeitest, zitierst du wie folgt:

„blablabla
blablabla
blabla.²“

In der Fußnote gibst du beim ersten Mal die komplette Literaturangabe an, bei jedem weiteren Zitat reicht dann ein Kürzel oder Nachname + Kurztitel und beides mit Seitenzahl, natürlich.

Die Fußnote hinter dem Punkt gibt an, dass sich der Beleg auf den kompletten vorangehenden Absatz (nicht die ganze Seite!) bezieht.

Wenn die Fußnote vor dem Punkt am Ende eines Satzes kommt, bedeutet dies, dass nur dieser eine Satz aus dem folgenden Beleg zitiert ist. Eigenet ich z.B. auch wenn du einen Absatz hast, der sich auf S.502-599 bezieht und mittendrin S.45 zitieren musst.

So machen es die Historiker an unserer Universität, die als besonders penibel gelten. Wie schon erwähnt wurde ist die Zitierweise auch vom Lehrer/Dozenten abhängig. Wichtig ist einfach, dass du konsequent bleibst und nicht mal hier so, dann anders zitierst.

lg
Kate

Hallo,

Ich habe meine Informationen fast alle aus einer Literatur …

Es sind ja nicht meine Überlegungen bzw. Jahreszahlen etc.
weiß ich einfach nicht…
Muss ich das alles in den Fußnoten als (indirektes) Zitat
angeben? (Das wäre dann nämlich fast jeder Satz -_-)

Ich mache es so, dass ich immer am Ende des Absatzes eine Fußnote mache. Und es kann nicht schaden, wenn man für den nächsten und übernächsten Absatz auf ein anderes Werk verweist, falls möglich.

Was du nicht zitieren musst, sind Dinge, die man zur Allgemeinbildung zählt.

Also du würdest z.B. schreiben:
„Der Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich erfolgte im März 1938. [keine Fußnote] Bereits im Oktober 1938 wurden in Wien 13 Synagogen zerstört [Fußnote]. Am 9.11.38 fand dann die sogenannte ‚Reichskristallnacht‘ statt [keine Fußnote].“

Schöne Grüße

Petra

Hallo, eine klitzekleine Ergänzunghierzu:

  • Stützt sich ein längerer Abschnitt auf eine einzelne längere
    Quelle und fasst diese sinngemäß zusammen, so genügt eine
    einzige Quellenangabe. Dass die Passage dort länger ist, sieht
    man ja schon an den Seitenzahlen (z. B. Alberts B., Johnson
    A., Walter P., Lewis J., Raff M., Roberts K., Orne N.:
    „Molecular Biology of the Cell“, 5th Ed., 2007, S.
    1210ff
    ).

Es gibt durchaus Dozenten die „S. 1230ff“ nicht mögen sondern „S. 1230-1236“ bevorzugen, da diese Angabe genauer ist…

Gruss Bats

Hallo,
ein Zitat ist ja, wenn Du Sätze genau so wiedergibst, wie sie im Original stehen. Ich vermute, du hast den Inhalt umformuliert, dann gilt das Werk als Quelle und wird als solche angegeben.

Beatrix