Was nimmt sie?

Auch wenn Van Branden nicht mehr da ist, versuche ich es mal. Vielleicht ist ein Fachmann oder eine Fachfrau hier (andere brauchen nicht antworten):

Eine Frau war länger als ein halbes Jahr wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Nach Wiedereingliederung ist sie nunmehr wieder vollständig im Dienst.

Doch mittlerweile ist es sehr auffällig: Sie ist unheimlich aufgekratzt, euphorisch, laut. Zu jedem Thema hat sie etwas zu sagen, Gespräche sind kaum geordnet möglich, weil sie, sofort, wenn man eine außenstehend Person oder einen Sachverhalt erwähnt, mit Bemerkungen und (Vor-) Urteilen über alles und jeden dazwischenfunkt. Zurückhaltung Fehlanzeige, jeder Konflikt wird bis zum Ende ausgetragen, keine Kompromissfähigkeit, kein Mittelweg, sie weiß genau, wie es sein muss.

Okay, es ist ja nicht so, dass sie früher ein Musterbeispiel an Diplomatie war, aber was früher einfach ein ein bisschen stärker ausgeprägter Hang zur Exzentrik war, hat sich sichtlich verstärkt. Es handelt sich auch nicht um manische Phasen, die schwanken, sondern das Level ist momentan konstant hoch.

Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass hier in der Phase der Nachbehandlung standardmäßig mit Prozac gearbeitet wird? Passt die beschriebenen Persönlichkeitsentwicklung dazu? Wie lange wird dieser - aus meiner Sicht - Lifestyle-Dreck in der Nachphase verschrieben und bildet sich diese Verhaltensänderung zurück?

Hi Ultra,
diese Frage wird Dir weder Van Branden (ich kannte ihn schon, als er noch einfach "Branden"hieß), noch sonst irgendein Kenntnisreicher beantworten können.
Frag die Dame sich einfach, was sie nimmt, dann ist eine präzisere Fragestellung möglich, und ich werde mich gern schlau machen,
oder aber: vergiss es, es ist nicht Dein Problem mit der Medikation…
denkt synapse

Hi!

Ich verstehe die ganze Fragestellung nicht.
Du beschreibst hier ein nicht ganz normgerechtes Verhalten, gibst aber keinerlei Angaben zu ihrer Grunderkrankung.
Ich glaube kaum, dass du von außen auf der Grundlage dieser vagen Erkenntnisse eine Diagnose stellen kannst. Wir hier können das erst recht nicht.
Und von da aus dann noch auf die Medikation zu schließen UND Prozac bestimmte Wirkungsgrade zuzuschreiben - abenteuerlich finde ich das und hab wirklich keinen Schimmer, wozu das gut sein soll.

Was hilft es dir denn, wenn jetzt jemand sagt: Ja, die Dame hat dies und das und nimmt zuviel Prozac und ist deshalb so aufgedreht. Schreibst du ihr dann ein anderes Medikament auf? Gehst du hin und sagst:" Hömma, du nimmst zuviel von den blauen Pillen, nimma lieber die roten"?

Gruß, Diva

Es geht ja nicht um „zu viel“ von dem Dreck. Es geht um erhebliche organisatorische Dinge und Planbarkeiten. Also eher die Fragen: „Wie lange?“ und „Was kommt danach?“. Denn ich befürchte, dass danach ein Loch kommen wird und das hat dann organisatorische Auswirkungen. Ist halt nicht so wie bei euch, wo immer nur eine Person eine Stunde abhält und wenn sie nicht da ist, einfach Ersatz kommt. Ich kann nicht beispielsweise mehrmonatige Projekte aufbauen, wenn dann ein Element fehlt.

Du springst auf das Medikament an. Kannst du denn aus eigener Erfahrung etwas zu meinen Fragen sagen?

Woher weißt du das?

Schön, dass du das denkst.

Trotzdem danke für deinen Versuch, mir zu antworten.

Oh, wir werden gleich persönlich, wenn uns eine Antwort nicht passt.

Ja, ich bin ja völlig durchgeknallt gewesen und man hat mich Prozac und Zoloft und Gummibärchen und M&Ms wieder in den Griff bekommen.
Danke, Merkel!

Du merkst gar nicht, wie übergriffig du bist.

Diva

Warum persönlich? Es bestehen ja wohl erhebliche organisatorische Unterschiede zwischen einer Schule und einer Organisationseinheit, bei der - sagen wir mal - langwierige Projekte mit erheblichem Abstimmungsbedarf zwischen verschiedenen Stellen stattfinden. Das war kein persönlicher Angriff, sondern reine Sachebene.

Oh, alles klar. Dumm nur, dass du überhaupt geantwortet hattest und dass du durch deine Reaktion eigentlich schon beweist, wie es denn nun bei dir war. Das Zeug soll ja auch breite Anwendung finden, sodass du das ebenso wenig persönlich nehmen solltest.

Mir macht das künstliche Hochputschen Sorge, denn, wie gesagt, gehe ich davon aus, dass dann ein Loch folgen könnte. Oder soll man auf diese Weise eine dauerhafte Stabilisierung erreichen können?

Erlaube mit, dir trotz allem einen guten Rutsch und alles Gute fürs neue Jahr zu wünschen.

Prozak ist für manche buchstäblich ein Lebensretter, also bitte nicht so generalisierend verteufeln.

Die Sache ist, soweit, reine Privatsache dieser Frau, außer, es gäbe Sicherheitsrisiken für sie oder andere bei der Arbeit, oder konkrete disziplinarische Probleme.

Also, anstatt eigene medizinische Nachforschungen über eine Angestellte und/oder Kollegin anzustellen (über ein Internetforum…) und geradezu herumzuschnüffeln / offenbar bereits befangen zu spekulieren, wäre es empfehlenswert, neutralen Rat von einem Fachmann einzuholen, was aber wirklich über sie selbst laufen sollte, mit voller Einwilligung. Evtl. über die Arbeitsmedizin (falls die Firma da Zugang zu hat) oder über ihren Facharzt oder Allgemeinarzt.

Liege ich richtig mit der Vermutung, dass du selbst (direkt oder mittels naher Angehöriger) Verwender dieses Medikaments bist und du ein ungutes Gefühl darin hast, wenn ein Außenstehender sich dafür interessiert? So nach dem Motto, es soll keiner wissen, dass bei der Person die Einnahme eines persönlichkeitsverändernden Wirkstoffs vorliegt, es solle der Anschein erweckt werden, das sei normal?

Ich glaube nicht, dass damit jemandem geholfen ist.

Nein, da liegen Sie nicht richtig.

Ich verschreibe Prozac öfters mal, und zwar nicht, da mich die Pharmaindustrie dafür bestochen oder eingekauft hat, sondern weil ich in nun fast 20 Jahren Berufserfahrung einige positive Ergebnisse damit beobachten konnte.
Medikation ist natürlich nicht für jede(n) das richtige (für manche verschlechtert es die Situation mitunter auch), und jeder Arzt sollte sich genügend Zeit nehmen (können), dies individuell mit Patienten durchzusprechen usw.