Welchen Unterschied macht es genau für die Flüchtlingsströme die über den Balkan kommen, ob Griechenland nun Schengenraum ist oder nicht?
Wird Schengen aufgelöst, wie es faktisch Schweden, Dänemark oder Österreich bereits tun, dann kann Griechenland abgeschottet werden. Und ist alleine für die von außerhalb der EU bei ihnen eintreffenden „Flüchtlinge“ verantwortlich. Das waren sie aber auch schon vor der großen Welle seit Mitte letzten Jahres. Da hat sich die EU auch nicht gekümmert.
Franz
Es ging hier doch aber um den Ausschluss Griechenlands und nicht um die komplette Auflösung des Schengen Raums.
Wie könnte man Griechenland denn besser / anders abschotten, wenn es nicht mehr zu Schengen gehört?!
Undurchlässige Grenzen in Albanien, Mazedonien und Bulgarien?
Oder in Montengro, Serbien und Rumänien?
Oder aber könnte man durch einen Ausschluss von Griechenland aus der Schengen Zone die Grenzen von Slovenien und Ungarn besser schützen?
Hallo,
eigentlich geht es darum, GR pol. Druck zu machen.
(A) Damit es der faktischen Übernahme der Grenzkontrolle durch Frontex endgültig zustimmt.
Falls nicht, dann
(B) Um einen Schengen-Raum 2.0 entwickeln zu können. Die Grenzkontrollen (ggf. auch -schließungen) sind derzeit nur vorübergehend möglich und ein Land kann nicht aus dem Abkommen rausgeworfen werden. Erklären aber die anderen Schengen-Staaten offiziell, dass GR seiner Pflicht nach Sicherung nicht nachkommt, dann können sie sich untereinander zu einer multinational „fiktiven“ Grenzdefintion 2.0 direkt hinter der Schengen-Grenze kommen. Die neue Grenzdefintion läge dann einen Nanometer hinter der Schengen-Grenze und ab da wird dann kontrolliert
© Im Fährverkehr zwischen Italien und GR hätte das direkte Auswirkungen, auf dem Landweg nur indirekte. Ab der griechischen Grenze gibt es Richtung Norden keinen direkten Landweg. Da liegen einige Nicht-Schengen-Staaten dazwischen.
Die EU ist vor allem an (A) interessiert und die Griechen zicken noch rum.
Gruß
vdmaster
Genau das ist der Punkt! Also hätte es für die Kontrolle des Flüchtlingsstroms keinerlei Auswirkungen?! Die Kontrollen werden dadurch nicht besser oder häufiger?
Hallo,
Du hast offenbar meine bisherige Antwort noch nicht vollständig verstanden. Die Kontrollen könnten dann, wenn GR durch die Einführung eines Schengen 2.0, indirekt rausgeworfen wäre (ein Ausschluss aus Schengen 1.0 geht nicht), wieder dauerhauft an jeder beliebigen Grenze erfolgen, weil man einfach einen neuen Vertrag macht.
Der jetzige Vertrag (Schengen 1.0) verbietet die unbefristete Grenzkontrolle, sondern erlaubt die Wiedereinführung nur befristet.
Aber direkte Auswirkungen für den Flüchtlingsstrom aus GR heraus (bspw., Mazedonien) oder in GR hinein (über die TÜR) hätte dieser „Rauswurf“ (der eigentlich keiner wäre) nicht.
Kümmer Dich nicht weiter drum. Es ist nur Droh-Blabla der EU und es geht eigentlich darum, dass GR zwar die Grenzsicherung in Richtung TÜR nicht schafft, aber sich andererseits (mal wieder die gr. „Würde“) nicht FRONTEX vor die Nase setzen lassen will. Vermutlich bildet sich Tsipras ein, dass jetzt dann doch die ganzen Schulden erlassen werden . Er irrt ganz erheblich.
Gruß
vdmaster
Was meinst Du denn genau?
Wo ist der Widerspruch?
Ich war davon ausgegangen, dass Du mit Auswirkungen nicht die direkte Umgebung von GR meinst, sondern die anderen Schengen-Staaten (dann 2.0). Denn dort ergeben sich dann die Möglichkeiten, mittels Grenzkontrollen (die über das bisherige Maß hinausgehen) Einfluß auf die Wanderungsbewegung zu nehmen.
Gruß
vdmaster
ich meinte die Auswirkungen auf die Flüchtlingsströme. Welche Möglichkeiten der Grenzkontrollen hat denn Schengen 2.0 (wie Du es nennst), die Schengen nicht hat?
VG
H-O
ich meinte die Auswirkungen auf die Flüchtlingsströme. Welche Möglichkeiten der Grenzkontrollen hat denn Schengen 2.0 (wie Du es nennst), die Schengen nicht hat?
VG
H-O
Die Errichtung von Grenzkontrollen und -sperrungen, die nach Schengen 1.0 nur befristet erfolgen können. Im Prinzip wäre es nur ein juristischer Trick auf höherem staatsrechtlichen (internationalen) Niveau.
Daneben ist es einfach eine Drohung an GR sie indirekt aus einem Club rauszuwerfen, von dem GR masssiv mit Geld versorgt wird, falls sich GR wegen den Plänen um die Grenzsicherung durch Frontex ziert.
Sollte aber GR einlenken und die territoriale (damit auch rechtliche) Zuständigkeit für die eigene EU-Außengrenze an die EU (über Frontex) abtreten, könnte die Grenzabschottung erst erfolgreich werden. Diese ist nach niederländischen EU-Plänen angedacht und wir aktuell schon unter einigen Regierungen durchdiskutiert. Mehr wird man im Laufe des Februars erfahren.
Gruß
vdmaster