Halo liebe Experten!
Meine Frau hat es sich in den Kopf gesetzt, im nächsten Jahr zum Hahnrupfen in die Niederlausitz zu fahren. Es ist dort ein Brauch und eine Freundin von ihr war dort und war begeistert. Ich will eigentlich nicht dorthin, muß aber mitkommen. Was passiert denn beim Hahnrupfen in der Niederlausitz? Ich kann mit den alten Bräuchen nichts anfangen. Danke für ihre Hilfe.
Auf dem zuletzt abgeernteten Feld oder Dorfanger wird ein mit Girlanden verziertes Tor errichtet. An der Querlatte hängt ein toter Hahn. Die in Tracht gekleideten Mädchen bilden ein Spalier. Reiter des Dorfes versuchen den Kopf des Hahnes zu ergreifen oder einen der kleineren Preise wie „Spreewaldbitter“ oder Zigaretten, die neben dem Hahn angebunden sind. Sieger ist schließlich der welcher den Kopf abreißen konnte. Er darf sich „Kral“ nennen und hat das Recht, sich eine Begleitung zum abendlichen Tanz zu erwählen.
Das Hahnrupfen kam erst 1981 nach einer Anregung eines Domowina-Sekretärs zum Stollereiten hinzu. Es symbolisiert den Fruchtbarkeitsgeist: Der alte Hahn hat „ausgedient“ und soll nicht in das neue Jahr überwechseln.
[www.raddusch-spreewald.de]
Also: ähnlich wie beim Gänsereiten in Westfalen, beim ‚ganstrekken‘ in den Niederlanden und Flandern, beim 'tirer à l’oie in der Picardie.
Gruß.