Was passiert mit Medikamentenmüll?

Hallo ihr Lieben…

Also:

Mich würde interessieren, wer hinter der Arzneimittelmüllentsorgung steckt.Wie läuft das Ganze ab?Kennt ihr euch da aus?

Wer nimmt den Müll an?Wird dann alles verbrannt?Evtl Geschäfte mit gewissen Firmen?

Gruss

Hi georgian,

bei uns landet der MEdikamentenmüll in der Müllverbrennungsanlage (mit Ausnahme der Zytostatika) und wird verbrannt.
Arzneimittel sind keine „gefährlichen“ Abfälle, werden mit dem Haus- und Gewerbeabfall vermischt und verbrannt.

Sommerlichen Gruss aus dem bergischen
Ulli

In „meiner“ Firma wurde alles als Sondermüll betrachtet. Z.B. nach Ablaufdatum unverkaufte (Arznei)Ware ging von den Niederlassungen zurück ans Werk. Dort Verbrennung in einer für diese Art Sondermüll nach Bundes-Immissionsschutzgesetz zugelassenen Anlage. Die Bilanzierung wurde als Dokumentation an das Regierungspräsidium geschickt. Das war schon deshalb wichtig, weil z.B. bei einer eventuellen Rückrufaktion über den Verbleib jeder Packung Auskunft gegeben werden muss.
Udo Becker

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Hallo,

Wer nimmt den Müll an?

haushaltübliche Mengen werden von Apotheken angenommen. Schadstoffmobil wäre auch eine Anlaufstelle.

Wird dann alles verbrannt?

Üblicherweise ja.

Gandalf

Hallo,

haushaltübliche Mengen werden von Apotheken angenommen.
Schadstoffmobil wäre auch eine Anlaufstelle.

ich sehe gerade, daß Du Apothekerin bist.
Da ist mir nicht klar, woher Dein Unwissen stammt :wink:

Gandalf

Arzneimittel sind kein ‚Sondermüll‘
Hoi Udo!

In „meiner“ Firma wurde alles als Sondermüll betrachtet.

DAS ist nicht verboten. Ich kann die Vorschriften für „Sondermüll“ auch auf jede andere Abfallart anwenden.

Dort Verbrennung in einer für
diese Art Sondermüll nach Bundes-Immissionsschutzgesetz
zugelassenen Anlage.

Das ist jetzt seltsam, denn die Annahmebedingungen der Verbrennungsanlagen richten sich nach den Abfallschlüsselnummern.
Allerdings gibt es (ausser für Zytostatika) keine „Sonderabfallart“ Altmedikamente.

Das kann allerdings für Herstellungsabfälle anders aussehen. Altmedikamente aus privaten Haushalten oder Apotheken sind jedenfalls keine gefährlichen Abfälle im Sinne der Abfallverzeichnisverordnung.

In NRW werden die Altmedikamente in den Hausmüllverbrennungsanlagen entsorgt.

leicht verwirrte Grüsse über die Vorgehensweise in „deiner“ Firma

Ulli

Apothere haben sehr vieles anderes zu tun…Im Groben kenn ich mich aus…ich wollte nur detaillierters wissen…Und das ist nicht meine Aufgabe…Ich bin nur für die ordnungsgemässe AM Versorgung der Bevölkerung zuständig

Hi…

Und das läuft einfach nur über die Stadt ab,oder?

gruss

Hallo,
normalerweise ja, Deponierung unbehandelten Abfalls (d. h. unverbrannter Müll) ist in D verboten.

Müllkippen wie man sie noch aus den 70ern und 80ern kannte oder aus der dritten Welt, wo der Abfall einfach hingekippt wird, gibt es in D seit Einführung der „TA Abfall“ bzw. „TA Siedlungsabfall“ nicht mehr.
grüsse
dragonkidd

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„Meine“ ehemalige Firma stellt u.a. Medikamente aus Blut und Serum her. Dafür muss eine Verbrennungsanlage eine spezielle Zulassung für Klinikmüll haben. Institutionen des Gesundheitswesens, z.B. auch niedergelassene Ärzte unterliegen weniger strengen Vorschriften als die Industrie. Die ursprüngliche Frage war aber nach der Vorgehensweise von Firmen, nicht Krankenhäusern und Ärzten.
Udo Becker

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Hi Udo!

„Meine“ ehemalige Firma stellt u.a. Medikamente aus Blut und
Serum her.

genau darauf hatte ich hingewiesen: Abfälle aus Herstellungsprozessen gelten nicht als „Altmedikamente“. Diese Art von Abfällen können durchaus „Sonderabfälle“ sein!

Die
ursprüngliche Frage war aber nach der Vorgehensweise von
Firmen, nicht Krankenhäusern und Ärzten.

Jep! Stimmt. und die Vorgehensweise im Umgang mit „Altmedikamenten“ (mit Ausnahme der Zytostatika) ist für alle ERzeuger gleich, egal, ob Firma, Arzt oder Privathaushalt - solange es nur ALTMEDIKAMENTE sind.
Nur zur Sicherheit nochmal: Produktionsabfälle sind keine Altmedikamente.

Altmedikamente in ihrer Gesamtheit (d.h. incl. Verpackung) gelten auch nicht als flüssige Abfälle - das sieht bei Blutbeuteln oder Seren anders aus. Diese gehören NICHT in eine Hausmüllverbrennungsanlage - klar… würde ja auch niemand als Altmedikamente bezeichnen :smile:

Klinikmüll unterscheidet sich auch ausschliesslich nach der „infektiosität“ in gefährlich oder nicht gefährlich.
Normaler -nicht infektiöser- Klinikmüll geht in die Hausmüllverbrennung.
Infektiöser Abfall besteht aus Organabfällen, flüssigen Abfällen oder (mit meldepflichtigen Krankheiten) infizierten Abfällen -> der ist dann „Sonderabfall“ und geht in Sonderabfallbehandlungsanlagen.

nur der Vollständigkeit wegen :smile:

Lieben Gruss
Ulli

Hi…

Und das läuft einfach nur über die Stadt ab,oder?

Hi nochmal!

jein. Entweder entsorgt die Stadt die Abfälle selbst, oder sie hat einen „Dritten“ damit beauftragt. Es muss also nicht unbedingt der kommunale Entsorger sein, der sich darum kümmert… auch Sita, Remondis, oder wer auch immer können die „beauftragten“ sein.
Am besten bei der unteren Abfallbehörde der Kommune nachfragen. Die sollten das wissen …

Viel ERfolg
Ulli

nur der Vollständigkeit …
Hi dragonkidd!

normalerweise ja, Deponierung unbehandelten Abfalls (d. h.
unverbrannter Müll) ist in D verboten.

Das ist so nicht richtig. Selbstverständlich wird „inerter“ Abfall auch weiterhin deponiert - lediglich die Deponierung unbehandelter ORGANISCHER Abfälle ist verboten. Bauschutt, Boden, inerte Prozessabfälle werden auch weiterhin unvorbehandelt deponiert.

Müllkippen […] wo der Abfall einfach hingekippt
wird, gibt es in D seit Einführung der „TA Abfall“ bzw. „TA
Siedlungsabfall“ nicht mehr.

na ja… fast!
Die TA Abfall und die TA Siedlungsabfall gibt es schon eine Ewigkeit / also seit Mitte der 90er Jahre.
Das vorgesehene Deponierungsverbot sollte gemäss TA Siedlungsabfall bis 1999 umgesetzt sein. Hat nicht hingehauen - wurde dann erst zum Ausnahmetermin umgesetzt, also Mitte 2005.

Ulli

AHA…DAS WOLLT ICH WISSEN…
Danke…Das wollt ich wissen