Was passiert wenn ein Hubschrauber 12h fliegt

Worauf ich hinaus will: Die Erde dreht sich doch alle 24h um sich selbst, was passiert dann, wenn ein Hubschrauber 12h auf der gleichen Stelle schwebt. Kommt er dann, wenn er wieder landet, auf der anderen Seite des Globus auf???
Ich hoffe ihr versteht die Frage und könnt mir helfen.
Danke schonmal.

Nein, tut er nicht, da er sich mit der Erddrehung mitdreht. Wenn er landet, kommt er ziemlich genau an der Stelle auf, von der er gestartet ist.

Schade wäre doch eigentlich cool. Aber danke für die sehr schnelle Antwort.

Hi Gummibärle!

  1. Wenn ein Hubschrauber, gehen wir mal davon aus, daß dieses theoretisch möglich wäre (mir ist kein Hubschrauber bekannt, der Kraftstoff für 12 Stunden mitführen kann) 12 Stunden auf der gleichen Stelle schwebt, dann dreht er sich mit der Erdrotation mit.

Also angenommen der Heli steht über dem H eines Landeplatzes, dann steht er 12 Stunden später genau noch da, selbstverständlich hat sich die Erde in diesen 12 Stunden gedreht, so daß der Landeplatz mit der Erdrotation um 180° versetzt ist.

  1. Wenn der Hubschrauber eine „feste“ Position im Weltall einnehmen soll, um die Erde unter sich hinwegdrehen zu lassen, dann müßte er so schnell wie die Erde auf dem entsprechenden Breitengrad sein.

Beispiel: Soll das Experiment auf dem Äquator stattfinden, so müßte der Hubschrauber ca 1666 km/h
schnell sein (ca. 40000 km / 24 Stunden).

In der Hoffnung, Dir hiermit gedient zu haben, verbleibe ich

mit freundlichem Gruß

Schlauer Fux

Danke! Das ist einleuchtend.

Hi,

du hast es ja schon selbst geschrieben:
„wenn ein Hubschrauber 12h auf der gleichen Stelle schwebt“
dann wird er auch genau dort wieder landen, wo er gestartet ist.

Wenn du etwas anderes erwartet hast, hast du diesen Gedanken nicht konsequent weiter gedacht.

Es ist so ähnlich, wie wenn du auf einem Fluß exakt mit der Fließgeschwindigkeit stromaufwärts fährst. Vom Land aus wirst du dich nicht von der Stelle bewegen, deine Geschwindigkeitsanzeige im Boot wird dir aber etwas anderes sagen.

Beim Messen und Berechnen von Geschwindigkeiten darf man niemals „systemübergreifend“ denken, denn Geschwindigkeiten sind nur in einem System absolut.

Dein Boot befindet sich in einem System (der strömenden Wassermasse) und der Betrachter befindet sich in einem anderen System (an Land).

Ein Schwimmer in einem großen Fluß, der völlig gleichmäßig fließt, kann ohne Blickkontakt zum Land nicht feststellen, ob er gegen oder mit der Strömung schwimmt. Man kann sich zum Besipiel ein Swimmingpool vorstellen, das in einem Fluß mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h treibt. Schwimmt man darin mit 5 km/h gegen die Strömungsrichtung, wird man zwar das Ende des Pools erreichen, aber im Gegensatz zu einem Vergleichspunkt an Land hat man seine Position nicht verändert.

Dein Hubschrauber schwebt in der Luft. Die Luftmasse dreht sich mit der Erde mit und deshalb auch der Hubschrauber, der ja keine Positionsänderung macht.

Wenn du den Umfang der Erde am Äquator mit 40.000 km annimmst, dann bewegt sich ein beliebiger Punkt am Äquator in 24 Stunden um 40.000 km, was einer Geschwindigkeit von ca. 1.600 km/h entspricht. Wenn sich die Luft nicht mitdrehen würde, ergäbe das einen „Fahrtwind“ dem nichts wiederstehen könnte.

Mir sind noch die Personenförderbänder auf Flughäfen eingefallen. Wenn du etwas flotter gehst und ein laufendes Band betrittst, merkst du nichts, denn das Band ist so schnell wie du (Deine Freunde müssen jetzt aber laufen, um auf gleicher Höhe zu bleiben, denn deine Gehgeschwindigkeit addiert sich zur Bandgeschwindigkeit). Wenn du deine Geschwindigkeit beibehälst und am Ende des Bandes wieder normalen Boden betrittst, bewegen sich deine Beine nur mehr halb so schnell wie du und du wirst spürbar eingebremst.

Hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt.

mfG, Peter

Hallo Gummibärle,
da der Heli sich mit der Drehung der Erde mitdreht, würde es nicht ganz so einfach sein (Die Luft, die sich ja mitdreht würde ihn außerdem einfach mitreißen). Wenn keine Luft vorhanden wäre müsste es allerdings schon einen Effekt geben, da je weiter der Heli nach außen kommt, der Geschwindigkeitsunterschied zur Erde immer großer wird. Da er aber trotzdem noch Geschwindigkeit hat, bräuchte er etwas länger als 12 Stunden um auf die andere Seite der Erde zu kommen. Erst wenn er unendlich weit vom Mittelpunkt der Erde entfernt ist braucht er nur noch 12 h.

mfg
extrapilot

Wenn der Hubschrauber durch keinerlei Kräfte mit der Erdoberfläche verbunden wäre, dann würde dies so funktionieren. Aber da er in der Atmosphäre schwebt, die sich wiederum durch die Erdrotation mitbewegt eben nicht ganz.
Bei einem Flug durch die Luft wirk die Coriolis-Kraft , die dafür sorgt, dass Objekte je nach Flugrichtung relativ zur Erdoberfläche abgelenkt werden. Sie ist eine Scheinkraft ähnlich wie die Zentrifugalkraft, die du bei einer Autofahrt in einer Kurve spührst - im Auto übernehmen dann Gurt bzw. Tür die Rolle der Atmosphäre, die dafür sorgen, dass du im Auto bleibst und nicht weiter geradeaus fliegst :wink:

Lieber extrapilot!
Danke für die Antwort, aber deine Überlegung ohne Luft ist auch nicht besser, weil ein Heli ohne Luft nicht fliegen kann.(-; (Mein physikaliches Wissen ist zwar recht beschränkt, aber da bin ich mir recht sicher.
Danke auch an die anderen, die Beispiele sind sehr ausführlich.
Gruß Gummibärle

Lieber extrapilot!
Danke für die Antwort, aber deine Überlegung ohne Luft ist auch nicht besser, weil ein Heli ohne Luft nicht fliegen kann.(-; (Mein physikaliches Wissen ist zwar recht beschränkt, aber da bin ich mir recht sicher.)
Danke auch an die anderen, die Beispiele sind sehr ausführlich.
Gruß Gummibärle

Hallo Gummibärle,
wenn man eine Rakete nehmen würde, könnte man es tatsächlich so machen. Die anderen Antworten sind nicht ganz richtig. Mann kann so nur denken wenn sich etwas in gerader Richtung bewegt. Wenn sich etwas in einer Drehung befindet und man enfernt die Beiden Enden voneinander, dann wird die Drehung langsamer. Man kann auch recht leicht einen Versuch machen indem man diesen Effekt zu spüren bekommt: stell dich wohin wo du die Arme ausstrecken kannst. Dann drück sie ganz nah an den Körper und fang dich an zu drehen. Wenn du sie nun ausstreckst, merkst du dass du dich plötzlich viel langsamer drehst. Es geht natürlich auch andersrum(erst arme ausgestreckt und dann anziehen), wobei man sich dann ganz schon schneller dreht.

Wenn du irgendeinen Physiker kennst kannst du den mal fragen. Der kann es wahrscheinlich besser erklären.

viele Grüße
extrapilot

Hallo,

auf diese Frage weiß ich leider keine Antwort.

Grüße

Christoph

Sehr interessante Frage, also wenn man mal davon absieht, dass kein Heli 12 h fliegen kann (Wäre mir neu).
Also ich glaube eher dass der Heli dann noch nicht auf der anderen Seite ist. Die Erde bewegt sich, wissen wir, aber ich glaube er müsste deutlich weiter hoch als möglich damit sich die Erde um Ihn drehen kann.
Ich bin mir gerade nicht sicher, also sehe darin keine direkte Antwort, viel mehr eine Vermutung.

Ich denke, wenn er schwebt und nach 12 h wieder runter käme, wäre er immer noch exakt an der gleichen stelle. Die Erde dreht sich samt diesem „Luftmantel“ kA wie man das nennt, welches sie umgibt, somit würde sie den Heli mitnehmen. Hingegen ein Satellit ist deutlich weiter oben und schwebt im Weltall, würde man diesen an einen Ort „nageln“ und nach 12 h wieder herunter holen, wäre dieser auf der anderen Seite der Erde.

Ist jetzt mehr eine Vermutung. :smile:

Liebe Grüsse

Also wenn ich die anderen Erklärungen richtig verstanden habe, müsste deine Vermutung richtig sein.

Ich würde sagen in der Realität durch reines hochfliegen nein. Schon alleine weil der Hubschrauberpilot probiert auf einer Stelle zu bleiben und sich an der Landschaft oder seinen Instrumenten orientiert.

Zum Anderen bewegt sich der Hubschrauber vorm Start mit der Erde mit, da er sich auf dem Erdboden befindet und somit die gleiche Geschwindigkeit hat wie sie.
Wenn er dann startet ändert sich die Relativbewegung zum Erdboden, allerdings fast nur durch steuern und Luftwiderstand und bur vernachlässigbar durch die Erdrotation.

Deine Theorie würde denk ich gehen, wenn es über der Erde einen festen Punkt gäbe. Vielleicht in der Luft oder im All, an dem der Hubschrauber befestigt werden würde. Allerdings ist das nicht realistisch, da alles durch die Gravitation zueinander in Bewegung ist(z.B Der Mond dreht sich um die Erde) und es somit keinen festen Punkt gibt.

Vielleicht ist es möglich durch genaues Navigieren und anpassen der Geschwindigkeit

Fazit: Es ginge aus meiner Sicht nur durch aktives Steuern und Geschwindigkeitsregulierung um aus der Sicht eines neutralen Beobachters im Weltall, der sich nicht bewegt, auf der gleichen Stelle zu bleiben. Diesen Eindruck wird der Pilot allerdings nicht haben und ein GPS-Empfänger auch nicht.
Um das umzusetzen müssen allerdings vorher intensive Berechnungen gemacht und währenddessen immerwieder korregiert werden, da es Luftwiderstände und Winde gibt.
Es müssen also die Route und der Zeitplan genau eingehalten werden um dieses Projekt zu realisieren.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.