Denkmalschutz im Ensemble
Servus nochmal,
da hab ich Dir noch ein Exempel für ein kunsthistorisch/architektonisch an sich „wertloses“ historisierendes Gebäude von 1900, das durch seinen Zusammenhang im Ensemble einen eigenen Wert gewinnt: http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/klo…
Das einzelstehende Haus, das in der Verlängerung des Kirchenschiffs im Bild Richtung links unten steht, wurde als Wohnhaus für Bedienstete des damals in Teilen des Klosters untergebrachten psychiatrischen Krankenhauses gebaut, es wurde historisierend versucht, es an den spätbarocken Stil des etwa zur Hälfte fertiggestellten Klosterneubaus aus dem 18. Jahrhundert anzupassen.
Von der Ästhetik und seinem kunsthistorischen Wert für sich alleine ist es ziemlich grausig, aber in diesem besonderen Zusammenhang eines Klosters, an dem zwischen dem zwölften und dem neunzehnten Jahrhundert immer stückchenweise weitergebastelt wurde und von dem aus allen Epochen dieses Zeitabschnittes Teile erhalten sind, passt es als Ergänzung sehr gut in das hübsch im Ensemble aufgereihte Sammelsurium der Stile und Bauepochen rein.
Ob dieses Haus heute unter Denkmalschutz steht, weiß ich nicht - glaub eher nicht. Jedenfalls gab es in den 1970er Jahren, als ich drin wohnte, Pläne, es schlicht abzureißen, um die barocke Klosteranlage von diesem Kitsch zu „befreien“. Dass das dann nicht geschehen ist, ist sicher ein Vorteil - aber nicht unbedingt kunsthistorisch, sondern wegen der prachtvollen richtig dicken Ziegelmauern, aus denen das Haus gebaut ist: Da braucht man nicht viel mit irgendwelchen Dämmmaterialien herumdoktern, das hält auch so dicht.
Schöne Grüße
MM