Was sagt ihr zum Kleidungsverbot an Schulen?

An einigen Schulen wurde bereits im August bezüglich der Kleiderordnung in Schulen debattiert. Zum Einen ging es damals um das Verbot von Hotpants und engen und weitausgeschnittenen Tops. Jetzt verbieten einige Schulen wie eine Innsbrucker Schule und eine Schwieberdinger Schule. Auch Leggings stehen in den Diskussionen. Ich habe mit meiner Tochter glücklicherweise keine Probleme, weil sie sich freiwiliig angemessen kleidet. Was sagt ihr dazu? Würdet ihr euren Kindern verbieten derartig herumzulaufen?

Leggins finde ich persönlich als unproblematisch. Hotpants und sehr ausgeschnittene Tops zu verbieten, ja, das finde ich in Ordnung. Dann kann niemand behaupten, das eventuelle sexuelle Übergriffe aufgrund der obzönen Kleidung statt gefunden haben. Im Berufsalltag muss man sich auch passend kleiden, was man nachmittags bzw in der Freizeit trägt, das ist dann ja Privatsache

Hallo,

ich finde es gleichermaßen traurig und richtig.

In einem anderen Artikel hier im Forum gab mal eine Mutter den Rat, sich exakt so anzuziehen wie das ihrer Meinung nach unangemessenste Outfit der Tochter und damit zum Elternabend zu gehen. Abschminkuntensilien und Ersatzkleidung waren für den Notfall im Auto deponiert, aber die Tochter hat früh genug interveniert.

(Leggings werden übrigens laut Aussage meines 17jährigen Neffen bei den Jungs als „Vergewaltigungshose“ bezeichnet.)

Nein! Ich habe zwar noch keine Kinder aber ich würde meiner Tochter nie vorschreiben wie sie sich zu kleiden hat um die männlichen Mitschüler nicht abzulenken oder zu „verführen“! Das würde eine völlig falsche Botschaft vermitteln. Das gerade Schulen zu solchen Mitteln greifen finde ich schade. Die sollen lieber den jungen Herren beibringen das „Nein“ ,„Nein“ heißt egal ob das betreffende Mädchen Leggings, Hofpans oder eine Burka trägt.

Hallo,

dass es eine unmögliche „Entschuldigung“ von Sexualstraftätern ist, sie wären durch „anregende“ Kleidung zur Straftat verführt worden, ist keine Frage.

Das Aufbrechen eines Autos und die Entwendung eines 500€ Scheins bleibt auch dann strafbar und verwerflich, wenn dieser offen im Auto lag.

Trotzdem erlaube ich es mir, das offene Präsentieren von 500€ Scheinen genauso als „unbedingt zu vermeiden“ zu bezeichnen, wie das unpassende Tragen aufreizender Kleidung.

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Hallo,
jeder soll im Prinzip tragen, was er möchte - gerade in Berlin entsteht da eine wahrhaft bunte Mischung, die allerdings nicht immer schön für das Auge ist.
In der Schule aber plädiere ich für eine Einheitskleidung (Schuluniform).
Das nimmt erst mal die Unterschiede nach finanziell verfügbaren Klamotten und den Hype auf Markenware.
Die Schüler sollten sich auf das Wesentliche, die Schule, konzentrieren.
Schlimm schon, daß dem Handy mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Gruß Heinz

Hi,

ich finde es auch, wie es an anderer Stelle schon gesagt wurde, traurig, aber richtig.

Aus Lehrersicht ist es so, dass ich bei Hotpants und Miniröcken ungeahnte Einblicke in … nun sagen wir, die Persönlichkeit eines Mädchens bekomme, wenn ich an meinem Tisch sitze. Ebenso werde ich zu umfassend, wenn auch weniger deutlich, über die Persönlichkeit von jungen Männern informiert, wenn sie tiefhängende hosen anhaben und sich bücken, oder sich im Gehen das oberste T-Shirt ausziehen. An dünne Trainingshosen, unter denen keine Unterwäsche oder sehr lockere Unterwäsche getragen wird, möchte ich gar nicht erst denken. Gottseidank ist mir das im Unterricht noch nciht passiert, aber letztens in der U-Bahn in New York. Ich weiß alles auf den Zentimeter genau.

Solche dinge gehen mich und andere nichts an. Das hat nichts zu tun mit „Dan guck doch weg!“ In früheren Zeiten, die noch gar nciht so lang her sind, diente Kleidung nicht nur dem Ausdruck der Persönlichkeit - man musste und hat auch immer daran gedacht, wie man auf andere wirkt. Und das hat nichts mit Sexualstraftätern zu tun: die brauchen in der Regel keinen Minirock oder tiefen Auschnitt, um zu ihren Taten … inspiriert … zu werden. Es geht um Höflichkeit anderen gegenüber. Mich interessieren die privaten Körperteile und der Geschmack bei der auswahl der Unterwäsche bei anderen Personen nicht. Und ich möchte nicht meinen Unterrichtsablauf oder meine Freizeitgestaltung danach richten müssen, wie sich andere grad ausdrücken möchten. Das hat mit Respekt zu tun.

Noch drastischer: Wenn ich vor 25 Mädchen sitze, dann kann ich nciht immer garantieren, dass ich etwas nicht sehe, das ich sehen kann, aber nicht sehen darf. Wie soll ich denn unterrichten? Ich könnte dann nicht bei Still- oder Gruppenarbeit zu einer Schülerin gehen und ihr helfen. Wie soll ich denn danebenstehen, ohne in den Ausschnitt zu gucken, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde?

die Franzi

Sich darüber (Kleiderordnung) und nicht über die schulischen Leistungen und damit über die Zukunft seines Kindes zu Unterhalten bringt im Ergebnis nur immer wieder die Frage: Warum werde ich (das Kind / im Beruf stehender) anders behandelt / benotet / bezahlt als meine Mitschüler / meine Kollegen.
Daher ist das Thema aus meiner Sicht / meiner Erfahrung nach brandgefährlich und man tut gut daran die Kleiderordnung zu akzeptieren.

MfG kheinz

Also ich muss jetzt mal ehrlich sagen, die Kids gehen in die Schule und nicht in die Kirche. Und Leggenis sind auch nichts so schlimm. mal ehrlich, die Jungs dürfen doch auch in bequemen Jogging Pants rumlaufen laufen - Warum dann die Mädls nicht? Und Hot pants,hallo? Auch die Hosen der Jungs werden im Zuge der „Mode“ immer knapper und das finde ich persönlich weniger ansehnlich :smiley: Nein, im Ernst. In der Jugend sollen sic hdie Kids doch ausprobieren und entfalten können.

Hi,

das mit den Schuluniformen funktioniert nicht. In England ist es so, dass dann geschaut wird’s, wer gebrauchte Uniformen trägt und wer nicht, und insofern IRGENDWELCHER schmuck erlaubt ist, wirkt auch der unterscheidend. Gar nicht erst zu reden davon, wie auf zB den Rock und seine Qualität geschaut wird, wenn zB nur ein schwarzer knielanger Rock vorgeschrieben wird.

Kinder mobben nicht, weil sie Markenkleidung haben oder nicht. Kinder mobben, weil sie Unterschiede sehen und entwicklungsbedingt danach auch suchen. Das beginnt mit der Pubertät, wo sie feststellen, dass sie eine eigene Person sind. Sie lernen sich selbst kennen, indem sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen feststellen. Wollten wir das abschaffen, müssten wir die Pubertät unterbinden.

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Da war es ja mit den Markenklamotten nicht so, Geld für den Intershop hatte kaum einer, Westverwandschaft auch bei weitem nicht jeder. Wer Westklamotten hatte, war der Star. Aber ein mindestens ebenso gigantischer Pluspunkt war Verwandtschaft, die im Lebensmitteleinzelhandel tätig war oder sogar eine Gärtnerei hatte: Zugang zu Bananen und Orangen, bevor sie aus waren. Salatgurken! Gemüsepaprika! Wir haben den Mitschülern, die solche Dinge hatten, ihr Frühstück abgeschwatzt.

Haben und Nichthaben ist es - nicht die Markenklamotten.

die Franzi

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Hallo,

ich stimme mietzekatze hier zu: Schulinform bringt gar nichts. Du glaubst gar nicht, wie sich Schulinform von Schuluniform unterscheiden kann.

(Erfahrungen aus mehreren Ländern, in denen Schuluniformen die Norm sind)

Grüße
Siboniwe

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das eventuelle sexuelle Übergriffe aufgrund der obzönen Kleidung

Was bitte ist obszöne Kleidung?
lateinisch obscenus, „schmutzig, verderblich, schamlos“

Wir hatten vor 35 Jahren knallenge Jeans, beim anziehen hat man mind. 1 Hilfe gebraucht oder mußte auf dem Boden liegen und die Luft anhalten um den Reißverschluß zu schließen.
Wir trugen gesmokte Blusen, schulter- und bauchfrei.

Vor 40 Jahren waren es sogar kurze Röcke die heute als Miniröcke gelten würden mit Kniestrümpfen, kurze Hosen die den Hotpants von heute entsprechen haben wir auch getragen.
Und das ganze nicht in Berlin sondern in einem Kuhdorf in der Pampa und später im Städtchen nebenan mit der weiterführenden Schule.

Weitaus schrecklicher finde ich Badebekleidung mancher Erwachsener im Schwimmbad…

@Miezekatze

Kinder mobben, weil sie Unterschiede sehen und entwicklungsbedingt danach auch suchen.

Kinder mobben genau wie Erwachsene weil sie zum Teil dazu erzogen wurden, zum Teil weil Freunde sie dazu bringen, zum Teil aus Neid/Mißgunst.
Es ist nicht entwicklungsbedingt andere psychisch zu quälen/verletzen.

Krümel

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Hi,

natürlich spielt auch Erziehung eine Rolle aber auch die beste Erziehung kann nicht verhindern, dass das gemacht wird, und zwar in unterschiedlichem Maße in allen Altersgruppen. Und Erziehung kann gewisse Dinge nur begrenzen oder abgewöhnen, aber nicht von vornherein verhindern. Ganz kleine Kinder, so 3-4 Jahre alt, besitzen noch nicht die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Sie werden versehentlich oder auch absichtlich anderen wehtun oder sie sogar schlagen. Sie können nicht verstehen, dass etwas, das ihnen weh tut, auch jemand anderem wehtut. Das gleiche oder zumindest ein ähnliches Prinzip ist auch der Grund dafür, dass kleine Kinder zB nicht verstehen, warum Du nicht weißt, dass ihre puppe unter dem Bett ist. Du warst nicht im Zimmer, als das Kind die Puppe da hingelegt hat, deswegen weißt du es nicht. Das Kind versteht nicht, dass das einen unterschied macht. Und so geht es jedem Kind - das ist nicht Mangel an Erziehung, sondern entwicklungsbedingt.
Auch die Tatsache, dass Teenager einander ärgern, aufziehen, belächeln, … ist etwas normales. Sie sehen unterschiede und benennen sie, und aufgrund der Unterschiede und der unterschiedlichen Reaktionen (Tränen, Wutanfälle, Zurückziehen, Gegenwehr) ordnen sie ihre Umwelt ein. Es ist eine soziale Konvention, dass man sowas nicht macht. Am sichtbarsten ist es, dass es eine soziale Konvention ist, weil im Laufe der Zeit unterschiedlich damit umgegangen wurde. Früher musste man damit fertig werden, dass man gemobbt wurde. Heute muss alles erlaubt sein, egal, ob es jemanden stört: Meinungsfreiheit und Freiheit der Entwicklung der Person.

die Franzi

Vergleichst du gerade einen Menschen mit einem 500 € Schein?

Sehr witzig.

Zum einen machen das Erwachsene genauso und zum anderen ist das noch lange kein Mobbing.
Leider wird der Begriff Mobbing inzwischen geradezu inflationär in allen Bereichen verwendet.
Jeder der sich geärgert fühlt erklärt plötzlich er würde gemobbt.
Der Kollege grüßt nicht? Ich werde gemobbt.
Der Chef kritisiert meine Arbeit? ich werde gemobbt.
Wenn ich meinem Kollegen unter vier Augen sage, dass er Mundgeruch hat - mobbe ich ihn dann?

Gerade gefunden:

‚Mobbing’ oder ‚mobben’ entstand aus dem Begriff ‚to mob’ und das
heisst soviel wie: anpöbeln, angreifen, bedrängen, oder über jemanden
herfallen. Heute dient der Begriff als Ausdruck von Psychoterror jeglicher Art im privaten wie auch beruflichen Situationen.

Mobbing ist es dann gemäss dem Bundesgericht (BGE 8C-826/209), wenn eine Person
…längere Zeit oder wiederholt Verhaltsweisen
ausgesetzt ist, um sie systematisch zu isolieren, auszugrenzen oder
sogar zu verdrängen.

und ein recht guter Artikel dazu:

Und deshalb ist imho Mobbing nicht entwicklungsbedingt sondern anerzogen und erlernt.

Krümel

Hi,

richtiges Beispiel, falsche Schlussfolgerung,

Ich stimme mit Dir vollkommen überein - nicht alles, was als Mobbing bezeichnet wird, ist auch tatsächlich Mobbing oder überhaupt ein Straftatbestand. Mein Argument ist, dass es normal ist und entwicklungsbedingt.
Natürlich machen es auch Erwachsene noch - dadurch wird es nciht richtiger. Aber das ändert nichts daran, dass es entwicklungsbedingt ist und nciht anerzogen. Die Tatsache, dass etwas von ALLEN gemacht wird, ist eher ein Grund dafr, dass es genetisch ist, als dafür, dass es anerzogen ist.
Ein zugegebenermaßen sehr sehr schräges, aber plakatives Beispiel: Alle Frauen mentrusieren, und alle Frauen hören damit irgendwann jenseits der 40 auf. Da sind wir uns doch einig, dass es nicht anerzogen ist, weder das Angangen, noch das aufhören?
Frauen bekommen unterschiedlich viele Kinder. Heutzutage bekommen sie eher weniger. Wer mehr hat, über den wird mehr oder weniger laut geredet - anerzogen (unter anderem. Wirtschaftliche Faktoren sind wichtiger - wir sind sehr wohlhbend, da sind uns Kinder eine Bürde)
Noch ein Beispiel: Höflichkeit. Man versucht schon noch, das anzuerziehen, es gibt auch genug Vorbildwirkung (dein Argument ist ja, dass Kinder das Mobben nachahmen von den Erwachsenen. Keine Mutti und kein Vati bringt den Kindern aktiv bei, wie man mobbt). Aber Kinder können weder einander noch anderen die Tür aufhalten, schwere Sachen freiwillig abnehmen, oder Bekannte grüßen (Kumpels werden gegrüßt, die Oieblingsoma auch, und dann ist Schluss)
Ansonstn ist das, was ich über die Entwicklungsphasen gesagt habe, Grundwissen in der Ezeihungspsychologie. Lies dich da mal ein, dann wirst Du es schon finden. Irgendein Grundlagenwerk oder ein paar Klicks bei Wikipedia reichen. Stichwort: Persönlichkeitsentwicklung, Entwicklungspsychologie, Piaget.

die Franzo

Ich bin für Schuluniformen.

@miezekatze

Wo habe ich gesagt es wird von allen gemacht?
Ich rede von Mobbing richtigem wahrhaftigen Mobbing.
Keine Hänseleien/Sticheleien egal ob böse oder nett gemeint unter Menschen jeglichen Alters.
Ein Mobber „entwickelt“ sich irgendwann selbst - mit den fiesen häßlichen Grundlagen dafür wird er aber nicht geboren.

Es gibt nunmal Verhaltensweisen die werden anerzogen und/oder nachgeahmt.
Ich brauche kein Grundwissen in der Erziehungspsychologie von Piaget sondern nur Beobachtungsgabe und Erinnerungsvermögen - wie habe ich mich selbst irgendwann früher verhalten.

Der Vergleich mit körperlicher Entwicklung hinkt dann doch etwas.

Krümel

du kannst die über lange zeit gewachsene biologie nicht einfach durch ein „nein“ ausschalten.
dein vorschlag funktioniert nicht.