Hallo, Sylvia,
die Antwort von Branden lässt mich als Betroffene etwas bitter auflachen weil er so furchtbar recht hat. Depressionen sind jedenfalls etwas Fieses und sehr anstrengend, weil man andauernd gegenan gehen muss und will. Es kommt ja nur in schweren Fällen zur klinischen Einweisung, vieles versucht man ganz lange, allein mit sich und meinetwegen Johanniskraut auszumachen, bis es dann irgendwann doch nicht mehr geht. Therapie ist auch oft teuer und schwer zu kriegen.
Wie kannst Du damit umgehen…
ich wünsche mir am meisten, dass meine Mitmenschen mich so sein lassen, mich normal ansprechen, mich normal arbeiten lassen, vielleicht nicht außergewöhnlich belasten und BITTEBITTE NICHT versuchen, mich aufzuheitern. Und viel liebevolle Zuwendung kann ich dann noch mehr gebrauchen als sonst. Aber das mag nicht jeder, mancher fühlt sich dann zu sehr berührt und findet das unangenehm, Du kannst doch Deine Kollegin ruhig darauf ansprechen, Deine Unsicherheit wird ihr auch helfen, denke ich. Mir jedenfalls geht es so, schwerer isses, wenn Leute sich aus Angst abwenden, oder z.B. erzählen, wem’s eigentlich noch viel schlechter geht (Krieg und so), oder wenn man merkt, dass sie einen für einen Jammerlappen, Drückberger etc. halten. Sie sehen nicht den Kampf innendrin.
Ich finde sehr lieb, dass Du Dir solche Gedanken darum machst, solche Kollegen (und Bekannte) hätte ich auch gerne!
Anette