Hi
Wie schon erwähnt ist es wichtig, sich um das Kind auch intensiv zu kümmern.
Denk aber daran, dass diese länger als 18 Jahre dauert.
Ich habe eine Patentante und einen Patenonkel. Mit beiden war ich sehr zufrieden, im Falle das meinen Eltern etwas zugestoßen wäre, wäre ich zu meiner Patentante gekommen.
Obwohl meine Patentante viel weiter weg lebt, habe ich zu ihr das innigere Verhältnis. Mein Patenonkel war vor Ort da, auch zu Geburtstagen etc. Aber da ich eine enge Bindung zum Cousin hatte fiel das in jungen Jahren nicht weiter auf.
Er hat sich als ich 18 wurde quasi auf dem Absatz rumgedreht und seine Pflicht als beendet angesehen und sich von mir abgewendet. Abgesehen von einem Sparbuch (durch Zinsen ca. 400€), das er mir letztes Jahr zukommen ließ weil er es zufällig beim umziehen wiedergefunden hatte.
Meine Patentante habe ich seltener gesehen, aber sie hatte grundsätzlich mehr interesse an mir. Sie hat immer sowohl nach meinem Wohlbefinden als auch nach meinen Leistungen gefragt. Das hat mich ungemein motiviert.
Während meiner Teenagerzeit hatte sie auch immer ein offenes Ohr für mich, vor allem wenn es zwischen mir und meinen Eltern knallte- obwohl sie die beste Freundin meiner Mutter ist! Sie war trotzdem fair und hat sich nicht als Moralapostel auf die Seite meiner Mutter gestellt, sondern mir wirklich zugehört und auch vermittelt. Dafür bin ich ihr immernoch dankbar.
Finanziell gesehen hat sie, weil wir eben eher fernkontakt hatten, meist mit größeren Geldgeschenken (bis ca. 50€) geäußert, wodurch ich aber auch den Umgang mit Geld gelernt habe. Da meine Familie es nicht so dicke hat, war das auch relativ wichtig und ich habe immer geschaut, dass ich das Geld gut investiere und nicht für irgendwelchen Scheiß ausgebe. Da meine Tante Geschäftsfrau ist, hat sie das auch gefreut und war in ihrem Sinne.
Dennoch hat sie ein Sparbuch angelegt und mir zu meinem 18. Geburtstag in Bar ausgehändigt. Ursprünglich war es für den Führerschein gedacht, der sich aber nicht für mich lohnte weil ich eh halbblind bin.
Wir haben gemeinsam dann Investitionsmöglichkeiten abgesprochen.
Das wichtigste war aber, dass sie sich nach meinem 18. Geburtstag nicht von mir abgewendet hat.
Sie ist immer noch für mich da, an mir interessiert und wenn war wäre könnte ich jeden Tag losfahren und an ihrer Tür schellen, sie würde mich aufnehmen. Es wäre übertrieben zu sagen sie sei wie eine zweite Mutter für mich, aber sie ist das, was dem am nähesten kommt.
Und das ist mir viel, viel wichtiger, als alles Geld oder alle Geschenke, die im Laufe der Zeit kamen. Ich fühle mich heute noch von meinem Onkel verletzt, weil es mir im Nachhinein das Gefühl gibt, ein Bündel, eine Last gewesen zu sein. Ich habe Dinge, die er mir geschenkt hat, schon lange nicht mehr angefasst, weil sie mir das Gefühl geben, erzwungen worden zu sein.
Meine Patentante war immer für mich da, egal was war. Bei ihr weiß ich heute noch, dass ich gut aufgehoben wäre und das sie mich nie als Last sah.
(abgesehen von den nervigen Momenten, die man als Kind halt verursacht
).
Soviel mal kurz von „der anderen Seite“.
Wirklich christlich war daran allerdings nichts - mein Onkel ist Papierchrist und meine Tante auch. Da war also nicht viel.
lg
Kate