Hallo,
ich lese immer öfter davon, dass Softwareinseln abgeschafft werden. Was darf ich darunter verstehen? Meine bildliche Vorstellung kann ja keineswegs richtig sein.
Vielen Dank.
Hallo,
ich lese immer öfter davon, dass Softwareinseln abgeschafft werden. Was darf ich darunter verstehen? Meine bildliche Vorstellung kann ja keineswegs richtig sein.
Vielen Dank.
Hi,
jeder Link bietet dir in der Vorschau genug Info, der letzte auf der ersten Seite verlinkt zu Wikipedia.
die Franzi
In den Anfängen der IT wurden zunächst autarke Systeme entwickelt, die in sich sehr stark geschlossen waren. D.h. sie benötigten eigen Stammdaten, die pro System erfasst werden mussten, und erzeugten Verarbeitungsdaten, die nur für das System selbst nutzbar waren. Mit zunehmender Zahl an Systemen wurde dieses Verfahren immer untauglicher. Erst brauchte es Im- und Exportmodule, um fremde/standardisierte Formate von Stamm- und Verarbeitungsdaten zu lesen und zu schreiben. Aber auch dies hatte natürlich den Nachteil von Redundanzen und über die Zeit auseinanderlaufenden „Momentaufnahmen“. Und nur um einzelne Funktionen eines weiteren Systems bei Bedarf nutzen zu können, war dieses Verfahren auch zu aufwendig und fehleranfällig.
Daher begann man Software mehr und mehr im Sinne von einzelnen „Services“ zu entwickeln, die untereinander standardisiert kommunizieren, und daher recht beliebig miteinander kombiniert werden können. D.h. statt z.B. in einer Insellösung eine eigene Routine zu schreiben, die eine Postadresse auf Gültigkeit prüft, kann man heute online entsprechende Dienste nutzen, die man bei Eingabe einer Adresse in ein Programm aufruft, und die einem dann zurückmelden, ob die Adresse gültig ist. Dabei muss man weder wissen, wie genau die Adresse überprüft wird (solange man den Anbieter dieser Lösung für grundsätzlich kompetent hält, dies anständig zu tun), noch muss man die Software im eigenen Haus haben. Statt dessen kann die irgendwo in der Welt auf irgendeinem Server liegen, von dem man nur die Adresse, die Zugangsdaten und die Anforderungen an die Formatierung der zu übergebenden Daten und das Format der Rückmeldung kennen muss.
Das funktioniert aber natürlich auch innerhalb des eigenen Hauses. D.h. statt wie früher an drei Stellen für drei Zwecke die Kunden zu erfassen und zu speichern, setzt man heute eben eine zentrale Instanz hierfür ein, und bindet dann die drei Stellen hieran an, die hierauf Zugriff benötigen.
Spannend wird die Sache aktuell insbesondere im Umfeld von Industrie 4.0 bei der unternehmensübergreifende Lösungen geschaffen werden, in die dann auch die Produktionsmittel selbst unmittelbar eingebunden werden. Ähnlich auch beim „Internet of Things“ bei dem bislang autark arbeitende Systeme mehr und mehr Daten erzeugen, zentral verfügbar machen, und hierüber die Abbildung von Abhängigkeiten ermöglichen.
Hallo,
wie auch eine Insel ist eine Software-Insel mit nichts verbunden.
Stell’ dir bspw. einen Online-Shop mit Lager vor. Man möchte natürlich im Shop sehen können, ob etwas auf Lager und somit sofort lieferbar ist. Ist das Lager-System jedoch eine Insel (weil bspw. sehr alt oder nicht netzwerkfähig), dann kann es nicht eingebunden werden.
Software-Inseln enthalten eigentlich immer Informationen, die man auch mit anderen Systemen verknüpfen oder verarbeiten möchte. Daher versucht man sie zu vermeiden bzw. abzuschaffen.
Gruß,
Steve