Was soll ich studieren?

Hallo an Alle,
ich bin 20 Jahre alt und hab letztes Jahr mein Abitur an nem Beuflichen Gymnasium in BW gemacht.
Eigentlich wollte ich danach am Leibniz-Kolleg ein Studium-Generale absolvieren, wurde aber letztendlich abgelehnt, was ich im Nachhinein eigentlich ganz gut finde.
So wurde ich nämlich dazu aufegefordert mir über die Dinge Gedanken zu machen auf die ich schon immer Lust hatte, aber nie den Mut sie durchzuziehen. Nachdem ich 2 Monate als Arbeiter in der Industrie tätig war und ein paar kleine gesundheitliche Probleme hatte (eingewachsener Zehennagel) bin ich dann von Anfang November bis Weihnachten letzten Jahres auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela gepilgert (Ich ein spirituell interessierter Mensch und wollte nachdem ich die Tagebücher von Paulos Coelho und Hape Kerkeling gelesen hatte einfach wissen was „der Camino“ mit mir macht und so habe ich auf meiner Pilgerreise wunderschöne und ehrliche Erfahrungen mit den verschiedensten Menschen aus allen Teilen dieser Welt gesammelt, bin mir selbst näher gekomme und selbstsicherer geworden). Im Januar habe ich dann bei meinem Vater in der KFZ-Werkstatt gejobbt (was mir auch Spaß gemacht- ich mag es „rumzuwerkeln“) und war eine Woche in nem buddhistischen Waldkloster, um mich konkreter mit der Lehre zu beschäftigen, Meditieren zu üben und mein geistiges Gleichgewicht zu stärken (was mir auch so gelungen ist).
Seit 3 Wochen bin ich jetzt in Chile und arbeite nach 2 Wochen Sprachunterricht jetzt in einem Waisenhaus (und ab nächster Woche zusätzlich in nem Gymnasium)als Freiwilligenarbeiter, um die chilenische Kultur und mich selbst besser kennenzulernen und mich im Geben zu üben, indem ich den Kindern hier Aufmerksamkeit und Liebe schenke (was mir bis jetzt unheimlich Spaß macht, wenn es auch anstrengend ist). Anschließend werde ich vermutlich noch 4 Wochen durch Chile reisen und im Sommer würd ich gern noch 1,2 Monate mit Rucksack und Zelt durch Irland trampen/wandern/radeln oder das machen was mir sonst grad so in den Sinn kommt.
Ich interessiere mich grundsätzlich für viele Dinge und mach worauf ich Lust hab(z.B: Gedichte schreiben, Gitarre, altes Fahrrad aufrüsten, Kopfhörergehäuse selbst bauen, Sport…)
Nun Gut- um das ganze hier von Partneranzeige abzugrenzen xD- dass ich trotz aller toller Erfahrungen die ich bis jetzt gesammelt habe in meiner Studienentscheidung bis jetzt nicht weitergekommen bin.
Wie man vllt raushört sind meine Interessen recht vielseitig- prinzipiell mag ich es mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und Dinge auszuprobieren, ich würde mich selbst als nen offenen Menschen beschreiben, der auch gern mit anderen Menschen zu tun hat. Nachdem ich bis jetzt so beinahe alles in Erwägung gezogen habe und mich doch nicht festlegen wollte, bin ich zumindest bei der Idee hängengeblieben Psychotherapeut (evtl. für Kinder und Jugendliche) zu werden, da ich selbst einmal depressiv und in Behandlung war, und mir der Gedanke gefällt anderen Menschen die Hilfe zu geben, die man mir einmal gegeben hat (und ja ich erhoffe mir durch das Studium auch einen Persönlichkeitswachstum bzw. Schlichtweg eine Horizonterweiterung). Ich denke ich sollte mich mal zumindest in die Grundlagen reinlesen… auch wenn mich die lange Ausbildung (noch) abschreckt…
Andererseits hab ich auch darüber nachgedacht in die Richtung Marketing zu gehen, da ich es mag mir kreative Konzepte auszuarbeiten (nicht sehr tiefgründig^^) , wobei ich dann mir niemals sicher sein würde ob ichs nicht doch wegen dem Geld gemacht hab.
Von dem Gedanken Leher zu werden haben mich die vielen psychischen Wracks die ich in meiner Schullaufbahn kennengelernt hatte abgehalten.
Nachdem ich jetzt meine Gesamtsituation geschildert habe wollte ich einfach mal euch fragen, was ihr so von meinen Plänen haltet oder ob ihr vllt auch ein Studienfach kennt, dass zu mir passt.
Ich hab heute saulange gearbeitet und fall jetzt erstmal ins Bett :smile:
Danke für eure Hilfe :smile:

Hi soahhi,

ich fass mal zusammen:

  • spirituell interessiert
  • es macht Spass rumzuwerkeln
  • interessiert an fremden Kulturen
  • probierst gern Dinge aus
  • es gefällt anderen Menschen zu helfen
  • Markting (Ausarbeitung von Konzepten)

Alle Interessen in einem Studium zu vereinen wird nicht hinhauen.
Deshalb solltest Du Dir klar werden was die höchste Priorität hat.

Bsp.: Wenn es Dir am wichtigsten ist Menschen zu helfen wäre Markting wohl nichts für Dich.

Wenn es Dir jedoch am wichtigsten ist Deine Kreativität einzubringen dann sind fremde Kulturen wohl auch nicht so richtig vereinbar.

Sind zwar jetzt blöde Beispiele aber ich denke Du weisst was ich damit sagen will.

Evtl. wäre Wirtschaftspsychologie etwas für Dich. Ist meineswissen aber auch sehr Marketinglastig.

Klar ist Geld nicht das wichtigste aber spielt doch irgendwo eine elementare Rolle, das solltest Du nicht vergessen.

Vielleicht wäre auch was im sozialen Bereich was für Dich wie Du ja schon sagtest. Vielleicht nicht als Therapeut sondern vielleicht als Social-Worker oder so (was dem Therapeuten ja sehr nahe kommt).

Genieß erstmal die Zeit die Du hast und vielleicht kommt ja noch „der“ Einfall.

Wünsch Dir viel Erfolg

Gruß
Markus

Hallo,

Wie man vllt raushört sind meine Interessen recht vielseitig-

Da bist du nicht alleine. Gerade deshalb solltest du einen systematischen Weg im Dschungel der tausend Möglichkeiten gehen und nicht darauf hoffen, dass hier zufällig jemand auftaucht, der aus seiner mehr oder weniger reichen Erfahrung den einen oder anderen Tipp gibt. Und, verlasse dich nicht auf zufällige Einfälle (denke an deinen begrenzten Horizont). Gehe zunächst zu http://www.studienwahl.de/de/orientieren.htm und laß dich darauf ein, hier Zeit zu investieren. Du wirst sicher Schwerpunkte bei deinen Interessen setzen müssen. Manches läßt sich auch eher als Hobby realisieren. Guck dir hier einzelne Berufe an: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/. Schau dort genau nach, was zu deinen Interessen paßt und auch, was du ablehnst. Du hast auch noch die Möglichkeiten, die Berufsberatung und/oder die Studienberatung der Hochschulen zu nutzen.

Gruß
Otto

Kulturanthropologie und Entwicklungssoziologie
Moin,

von diesem Studiengang in Utrecht/NL habe ich vor kurzem zufällig erfahren:
http://www.uu.nl/university/international-students/E…
Vielleicht gibt’s so was ja auch in Deutschland.

Dann gibt es auch Fachleute für Menschen wie Dich: studierwillig, aber entscheidungsunfähig (nimm die Formulierung nicht zu ernst ;-»).
Die nennen sich z.B. Potenzialfinder (wahrscheinlich gibt’s noch eine Menge anderer Bezeichnungen) und sie sind spezialisiert darauf, Kompetenzen und Potenziale von Menschen aufzudecken und sie beim Finden eines Studiums und Berufsziels zu beraten.
Vielleicht weiß jemand aus der jüngeren Generation Genaueres als ich über diese Experten.

Grüße
Pit

Hallo und Danke für die schnellen Antworten,
@Otto
Vermutlich hast du Recht, besonders, dass mit dem begrenzten Horizont- ich kam mir nur auf all diesen Websites immer etwas überfordert vor und verlor daher schnell die Motivation, aber vielleicht krieg ich das in den Griff wenn ichs systematischer angehe.
@Pit:
Der Studiengang klingt interessant und von der privaten Beratung hab ich schon gehört, aber habe sie bis jetzt gar nicht in Betracht gezogen- ich behalts im Hinterkopf für meine Rückkehr nach Deutschland.
@Markus:
Ja ich weiß ich sollte das Geld nicht vernachlässigen, aber eben auch nicht meine persönlichen Wünsche und Bedürfnisse- schließlich verdient man ja auch dann am besten, wenn man das tut, was einem am meisten motiviert.

Bei Therapeuten find ich ne sehr grobe Lohnspanne von 30- 60 T€… nicht gerade sehr hiflreich, ist eben wie immer stark von Alter/Position/Potenzial abhängig.
Ach und keine Angst ich genieß die Zeit hier- es ist wunderschön :smile:

Also ich werd stürz mich jetzt malt weiter in Psychologie bis ich das Gefühl hab nen einigermaßen Realitätsgetreuen Einblick gewonnen zu haben und wenns mir dann nicht zusagt schau ich weiter auf studienwahl.de, bis ich was hab :smile:
Hoffe die Plackerei wird sich lohnen…

Vielen dank für eure Hilfe,
Soahhi