Die drei KleinKo-Parteien wollen keine Neuwahlen. Bei allen dreien bestünde die Gefahr, dass der Absturz der letzten Wahl noch vertieft werden würde. Und da geht es immerhin um das Kernelement repräsentativ-parlamentarischer Demokratie: Das eigene Hinterteil auf einem längerfristig wärmenden Sitz.
Der ein oder andere Direktkandidat könnte seinen Sitz (an einen Koalitions"freund") verlieren. Das ein oder andere Prozent ginge (wahrscheinlich) verlustig. Innerparteiliche Konflikte um die Spitzenkandidaten würden verschärft geführt und sie damit wahrscheinlich beschädigen. Die SPD hätte am meisten zu verlieren. Ein Absturz unter die psychologisch wichtige 20%-Marke (was nicht wenige Umfragen hergeben) würde wohl die Depression final verfestigen und jedes bisherige Erneuerungsgeschwafel (von Spitze/Vorstand) erübrigen. Dann würden … dann müssten alle Köpfe (durch Rücktritt) rollen oder es käme zum innerparteilichen „Bürgerkrieg“. Erneuerung brächte nur eine programmatische „Revolution“ von unten mit neuem Personal an der Spitze.
Bei der FDP bin ich mir nicht sicher, ob sie zu Neuwahlen bereit wäre. Zu schwer wiegt noch der „Schwarze Peter“, den CDU/CSU und Grüne ihr wg. der gescheiterten Sondierung zur Mißgeburt Jamaika zuschoben. Mit tatkräftiger Unterstützung der meisten Medien.
Beifall für Neuwahlen kämen von der Linkspartei, den Grünen (am lautesten) und der AfD (evtl. noch lauter). Die drei würden noch am ehesten profitieren. Natürlich nur im Interesse der Demokratie. Das eigene Hinterteil, dem nun doch ein zuvor entgangener, wärmender Sitz winkt, spielt keinerlei Rolle.
Gruß
vdmaster