Was stellt eine zeugfabrik her?

Guten Tag,

bei uns gibt in der stadt gibt es eine seit langem stillgelegte „zeugfabrik“, wo mehrfach brannte die letzten 2 jahre (sucht nach zeugfabrik, brannt, dann findet ihr artikel dazu).

mir ist aber schleierhaft, was diese fabrik hergestellt hat. ichkenn ja spielzeug, werkzeug, aber nur zeug? weder suchmaschinen noch wikipedia konnte mir helfen. evtl. gibt es hier ja jemanden, der meine frage klären kann. danke vorab, ROLF

http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Zeugfabrik

hallo

ein ölzeug ist eine art segeltuch mit einer wasserdichten beschichtung (meist auf ölbasis, daher auch der name).

bettzeug ist die alte bezeichung für ein leintuch oder bettlaken. wiederum ein dünner stoff aus irgendeinem gewebe.

vermutung: zeug ist die alte bezeichnung für eine dünnen, gewebten stoff bzw. ein tuch. stimmt der link vom vorposter, dann halt aus wolle.

lg
erwin

Hallo, Rolf,
ich bin über zeug t, dass es sich um eine Textilfabrik handelte.
Wenn es sich um die Zeugdruckerei in MG-Mülfort dreht, so wurden dort Stoffe bedruckt. Was da und wie es gemacht wurde, liest Du am Besten hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeugdruckerei

In dieser Gegend war Textilindustrie bis vor einigen Jahren noch die Haupterwebsquelle.

Gruß
Eckard

Hallo !

Töpferware.

mfgConrad

Hallo,

Noch ein Aspekt:

Als Zeug haus wird ein Gebäude bezeichnet, in dem Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände gelagert und instandgesetzt wurden.

Obwohl mir der Begriff Zeugfabrik nicht geläufig ist, so *könnte* es wohl sein, dass altertümlicherweise eine Waffenfabrik gemeint ist.

Allerdings glaube ich auch eher, dass es eine Textilienfabrik war: Unter „Digitale Texte der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ findet sich das Buch „Friedrich der Große als Beförderer des Gewerbfleißes“ (http://www.digitalis.uni-koeln.de/Matschossf/matscho…). Auf Seite 63 beginnt der Artikel „Andere Zweige der Textilindustrie“:

Die Tuch- und Leinenindustrie führt der Minister Hertzberg in seiner
Rede in der Akademie der Wissenschaften 1786 als die zur größten Vollkommenheit gelangten Zweige der preußischen Industrie an, und Friedrich II. selbst schrieb in seiner Denkschrift vom I. Oktober 1741): „Die Mark versendet ihre Tücher, ihre Serge- und Etaminestoffe nach Braunschweig, Leipzig, Frankfurt und Breslau auf die Messen, auch nach Spanien, wo einige Arten unserer Etaminestoffe Käufer finden. Die schlesische Leinwand geht zum Teil nach England, von wo englische Händler sie nach Amerika führen."
[…]
Wie man früher in Schlesien wohl Sommer und Winter auf dem Lande einen
Leinenrock getragen hatte, so trug man an anderen Orten Sommer und Winter seinen Tuchrock. Noch der Vater Friedrichs des Großen hat seinen Sohn, der ihn um ein leichtes Sommerkleid bat, mit der Begründung abgewiesen, das sei eine französische, aber keine
brandenburgische Mode. Die armen Frauen hatten sich damals besonders gern mit buntgedruckten Kattunen bekleidet, da man aber Kattun in Preußen noch nicht herstellen konnte, so verbot Friedrich Wilhelm I. 1721 alle diese Stoffe. Hohe Geldstrafen, ja sogar das Halseisen war auf Benutzung von Kattun gestellt. Das hatte sich alles geändert.
In der Altstadt Magdeburg wurden 1748 neben 49 Tuchmachermeistern schon 98 Meister des Zeug- und Baschmaehergewerbes gezählt; neben Hugenotten arbeiteten hier auch bereits Einheimische. Das Geschäft von D i e s i n g, das später der Kriegsrat G o ß 1 e r fortführte, beschäftigte 1746 100 Stühle und 600 Arbeiter, und in den Marken sollen 1747 1273 Meister der Zeugindustrie neben 3313 selbständigen Tuchmachern tätig gewesen sein.
Auch der Zeugmaeherei hat der König sein ganzes Interesse zugewendet. In diesem Zusammenhange sei des Königs Bemühungen gedacht, eine Zeugfabrik in Luckenwalde einzurichten1). Schon 1717 hatte Friedrich Wilhelm I. die ersten Tuchmacher nach Luckenwalde gezogen. Seinem Sohn aber war es beschieden, aus bescheidenen Anfängen eine blühende Industrie in Luckenwalde zu entwickeln. 1740 zählte man dort 38 Tuchmacher mit 22 Gesellen und 2 Lehrlingen, 1785 waren bereits 111 Tuchmachermeister beschäftigt. In den Jahren 1741 bis 1754 hat Friedrich II. allein 89 Familien angesiedelt.
[…]
Die Zeugmacher aber baten selbst den König, er möchte eine Fabrik nach Geraer Art erbauen, d. h. ihnen anstatt des Geldes Webstühle und
anderes Handwerkszeug kostenlos überweisen, dann aber gemeinsam den Verlag und die Fertigstellung der Vorarbeiten organisieren. Der König erfüllte ihren Wunsch und ließ in den Jahren 1782 bis 1785 eine Wollzeugfabrik, die heutige Parisersche Fabrik, die jetzt noch im Volksmund „die große Fabrik" genannt wird, errichten.
.

Mir schein, das Wort „Zeug“ mit den Ableitungen „Zeugmacher“, „Zeugfabrik“, „Zeughaus“ usw. wurde im alt- bzw. mitteldeutschen für alles Mögliche verwendet, so dass sich die genauere Bedeutung wohl jeweils nur im Kontext erschließt.

Vielleicht solltest Du dazu nochmal eine Frage im Deutschbrett formulieren?

LG
Jochen

Töpferware.

Mit Sicherheit nicht.

Hallo,

bei uns gibt in der stadt

Mönchengladbach vermutlich, richtig?

gibt es eine seit langem
stillgelegte „zeugfabrik“, wo mehrfach brannte die letzten 2
jahre (sucht nach zeugfabrik, brannt, dann findet ihr artikel
dazu).

http://www.rp-online.de/public/bildershowinline/regi…

mir ist aber schleierhaft, was diese fabrik hergestellt hat.

Im Artikel steht ‚Zeugdruckerei‘ und die machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeugdruckerei

Gruß
loderunner

nur so nebenbei
Moin,

wenn Du was von w-w-w wissen willst, dann solltest Du nicht schreiben

(sucht nach zeugfabrik, brannt, dann findet ihr artikel
dazu)

sondern die Google-Suchergebnisse oder ein paar genaue Links in Deine Frage einpacken. Das erleichtert genaue Antworten und macht weniger Arbeit.

Grüße
Pit

Aha, Du mußt es ja wissen.

Nein, DU musst es offensichtlich wissen.

Nach allen anderen Angaben, die die übrigen Diskussionsteilnehmer übrigens auch mit Quellen belegt haben - eine Sache die dir übrigens komplett fremd zu sein scheint - bedeutet Zeugfabrik entweder eine Tuch/Stoff-Fabrik oder eine Waffenfabrik.
Die Abstammung der Begriffe kannst du ja hier ohne Probleme nachlesen:
http://de.wiktionary.org/wiki/Zeug
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeug_(Milit%C3%A4rtechnik)

Von „Töpferware“ habe ich in diesem Zusammenhang noch nie was gehört und konnte einen Zusammenhang auch nicht durch Recherche irgendwie erhärten.

Und was ist mit der Waffenfabrik?

Seit wann stellen Waffenfabriken Töpferware her?

Bezüglich Zeughaus,

Hier in OÖ wird als Zeughaus ein Feuerwehrhaus bezeichnet.
Wenn eine Zeugfabrik also Textil herstellt, würde das mit den Feuerwehrschläuchen passen.
Ist aber nur eine Vermutung.

LG Praseodym