Hi,
ich habe mir mal erlaubt, hier ein Minus zu verteilen, wegen Übergeneralisierung und Leichtfertigkeit.
Ja, Hypnose ist nichts, was man im Selbstversuch alleine und ohne Begleitung unternehmen sollte, aus all den Gründen, die Du genannt hast.
Sonstige Entspannungsverfahren, Yoga, Mediation etc. betrifft das nicht. Ich hab mich selbst bis Ende Juni in einer psychosomatischen Klinik befunden, wegen DEpressionen. Entspannungsverfahren sind zentral in der Behandlung von Depressionen, uns sie sind nicht esoterisch, und sie sind wirksam. Depressionen sind nicht einfach mal traurig sein. Depression heisst, sich selbst nicht zu mögen, oder sich selbst sogar zu hassen. Ich persönlich finde Sonne schrecklich. Sie ist permanent fröhlich und schon dadurch übt sie Druck aus und macht mir deutlich, wie wenig freundlich ich zu mir bin. Und solche dummen Sprüche wie du grad (hoffentlich unabsichtlich) produziert hast, helfen nicht: einfach mal spazierengehen und Sonne an meine Haut lassen macht alles nur noch schlimmer. Ich bin umgeben von Menschen, die das mit dem Glücklichsein viel besser drauf haben. Ich reiße mich schon zusammen und strenge mich an, damit ich den Leuten nicht auf den Senkel gehe - aber es hilft nicht.
Was hilft, ist Tai Chi. Ich bin mit mir alleine, tue etwas was ich kann: die Aufgabe ist nur, so gut zu sein, wie ich es heute kann. Ich muss nicht so gut sein, wie Aprilfisch es heute möchte und wie meine Kollegen es heute möchten. Ich muss nur mir selbst genügen. Und ja, ich bin nicht in der Lage, dieses Gefühl, diesen Abstand zu anderen, selbst zu erzeugen. Ich lerne es. und ich kann es hoffentlich morgen ein bisschen besser als heute…
Meditation tut das gleiche, es bringt einen dazu, sich auf sich selber zu konzentrieren und sich mit seinem Unterbewussten, diesen ganzen Automatismen, nach denen wir handeln, zu beschäftigen - anders können wir nur schwer an sie ran. Man kommt durch Meditation, auch Yoga oder Tai Chi, früher oder später an sehr, sehr unangenehme Orte. Dafür braucht man Begleitung - aber da reicht ein guter Freund, oder das Gespräch mit dem Therapeuten am nächsten Tag.
So haben wir es in der Klinik gemacht, es wurde uns keinerlei Warnung mitgegeben. Und das hier sind nur meine Schilderungen - ich brauche keine Medikamente. Die werden in D nur vergleichsweise selten verschrieben, vor allem dann, wenn es notwenidg ist, um Suizid oder selbstverletzendes Verhalten zu verhindern, oder wenn der Patient so deprimiert ist, dass er sich ohne Medikamente gar nicht auf die Therapie konzentrieren kann. Die Therapie sind die Sitzungen mit dem Psychotherapeuten, die Entspannungsverfahren, ERgotherapie, Tagebuch führen, … die Medikamente sind keine Therapie, sie unterstützen nur.
die Franzi