Grüß Dich.
ewig gestriger…
Schon die Anrede strotzt vor Fehlern und Frechheit, aber gut.
Der Lehrer hat zu lehren
ja
und zu erziehen.
Nein dafür sind die Eltern zuständig.
Falsch, das hat übrigens mit DDR nichts zu tun. Die DDR war nur ein Beispiel für einen Staat, der in dem Punkt korrekt gehandelt hatte.
Der Staat hat einen starken Erziehungsauftrag, denn der Staat sind wir. Die Gesellschaft hat Interesse daran und Recht darauf, Einfluß auf die Erziehung aller Kinder zu nehmen. Denn die Gesellschaft muß sich schließlich mit dem einzelnen Kind herumschlagen, spätestens wenn das Kind irgendwann erwachsen wird. Umgangsformen, Allgemeinbildung als kulturelles Gut und als deutsche Tradition, Berufswahl, Engagement für die Gesellschaft - dafür haben die Eltern der Gesellschaft Rechenschaft abzulegen und die Gesellschaft hat kulturelles und ökonomisches Interesse daran, das Genannte für alle Gesellschaftsmitglieder gleichermaßen zugänglich zu machen.
Des weiteren muß das wichtigste Prinzip der modernen demokratischen Gesellschaft vom Staat überall durchgesetzt werden: die Chancengleichheit. In Anbetracht dessen, daß sich unser Land freiheitlich nennt, bleiben erstaunlich viele Kinder bereits im Krippenalter zurück und mit dem gesellschaftlichen Leben und den Aufsteigschancen armer Leute sieht es ziemlich duster aus.
Die Schule ist Lehr- und Erziehungseinrichtung, nicht weniger.
Und um Deine Unwissenheit zu erhellen: Die Erziehung in der DDR gehörte zu den großen Pflichten der Eltern, und Eltern, die sich nicht um die Kleinen kümmerten, konnten rasch mit dem Staatsapparat wegen „asozialem Verhalten“ kollidieren. Der Konsens war: Der Staat ergänzt und erweitert die Erziehung, sobald das Kind in das Schulsystem eintrat. Daß das mit der Zeit auf Grund der politischen Elemente und der kommunistischen Ideologie immer verzerrter wurde, steht auf einem ganz, ganz anderen Blatt. Das ist nicht Gegenstand einer objektiven Strukturdebatte.
Die Erziehungsmöglichkeiten von Eltern und Familie sind zudem offensichtlich begrenzt und verpuffen ohne staatliche Erziehung. Selbst die besten Eltern können den Kindern keine pädagogisch-intellektuell fördernde Nachmittagsbetreuung wie eine solide Tagesschule (Westdeutsch: Ganztagssschule) bieten. Selbst die besten Eltern können den Kindern keine ausreichende kollektive Sozialisation unter anderen Kindern bieten. Kinder gehören unter Kinder. Von Beginn an.
Soviel zur jetzigen Idiotie, Erziehung läge ausschließlich bei den Eltern. Das war in der Geschichte der Menschheit zu keiner Zeit so und der Affentanz darum ist lächerlich. Eltern müssen Vorleistungen erbringen - der Volksmund wußte schon vor 500 Jahren „Was Du kannst nicht in den frühen fünf Jahren an Benimm ins Kinde bringen, ist nicht mehr zu biegen.“, doch der Wirkungsrahmen von Eltern und Familie sind begrenzt. Im modernen Staat hat folgerichtig nach Großfamilie und Dorf der Staat die Aufgabe der Kindererziehung übernommen. Mit DDR oder staatlicher Vereinnahmung der Kinder wie in der Sklavenhaltergesellschaft Spartas hat das überhaupt nichts zu tun.
Ich weiß aber immer noch nicht wie ich Aussagen dieser Art von
dir hier mit diesen aus einem anderen aktuellen Posting von
dir übereinbekomme, das scheinen zwei verschiedene Reinerleins
zu sein?!
Lesen und Denken sollten Dir in Zukunft helfen.
Ich habe dort klar ersichtlich das Diplomstudium West beschrieben. Das Präteritum ist dem Umstand geschuldet, daß die Diplomstudiengänge ad acta gelegt worden sind. Abgeschafft. Ausgestorben.
Der Abschnitt zur DDR kommt sehr viel später und ich habe ihn vom Rest ausreichend abgegrenzt.
Deine unbelesene und affektierte Polemik zerschlägt sich damit augenblicklich. Uns hätte die Universität die Hölle heiß gemacht, wenn wir das Vordiplom mit 4 abgeschlossen hätten. Das System gab schlußendlich sehr viel Geld für uns aus; die guten Bedingungen für den Besuch und den Abschluß der Erweiterten Oberschule und dann das sichere (garantierte) Studium.
Was Du offenkundig überhaupt nicht begreifst, ist der Unterschied zwischen Schule und Universität. Gut, der war zu meiner Zeit weniger ausgeprägt als im Hochschulsystem seit 1990, trotzdem ist das Abitur der höchste allgemeinbildende Abschluß, während das Studium völlige Spezialbildung ist.
Das Prüfungsprozedere, die Anforderungen, die Lehre und die Lehrenden sind völlig anders als am Gymnasium.
Würdest Du Dich mit dem Prüfungsalltag von Ingenieurstudenten auskennen, würdest Du nicht solchen selbstherrlichen Unfug erzählen.
Es ist leider nicht mehr so wie zu meiner Schul- und Studienzeit, daß Noten objektive Leistungs- und Erziehungsmesser sind, sondern hier ist die Universität die willkürlichste Bildungseinrichtung, die Deutschland kennt. Die Professoren müssen keinerlei pädagogisches Geschick nachweisen, Ingenieurpädagogen wie zu Ostzeiten gibt es nicht mehr, lehrunerfahrene Assistenten diffundieren in die Professuren hinein und wieder hinaus. Kontrolle und Maßregelung kennt die universitäre Lehre in Deutschland nicht.
Ein Vordiplom 4,0 - auch hier bist Du sensationell am einfachen Lesenkönnen gescheitert: Ich sprach von Vordiplom und nicht von Diplom - ist daher kein Beinbruch und ohne besonders große Aussagekraft. Das fügt sich in dem Sinne prima zum Rest des Bildungssystems. Dieses ist dermaßen kaputt ist und hängt schief in der Weltgeschichte, daß sich in den Köpfen der Menschen erschreckenderweise festsetzen konnte, daß Noten angeblich keinen Wert, keine Aussagekraft und keine Objektivität enthielten.
Das ist völliger Unsinn, denn ich habe über viele Jahre das Gegenteil erlebt; es muß allerdings handwerklich gut gemacht werden. Das heißt, Lehrer müssen in Sachen Zensierung gut ausgebildet werden, also vor allem methodisch und weltanschaulich. Denn wer keine Ahnung hat, wie gelehrt werden muß (=Methodik) und was die Bildungsideale des Systems sind, der verbockt selbstverfreilich die Notengebung.
Also Lehrer die 5 Jahre vor Studienabschluß schlechte Schüler
waren geht gar nicht, aber Ingeneure, die das Studium mich ach
und Krach bewältigt haben sind ok?
„Okay“ gibt es im Deutschen nicht, die Übersetzung dieses Anglizismus ist „in Ordnung“ und mein Beruf heißt Ingenieur. Mit i.
Und siehe oben: Lies richtig! Ich sprach vom Vordiplom, nicht von Diplom.
Schüler, die in ihrer Orientierungsphase
Die Abiturstufe ist keine Orientierungsphase. Zu meiner Zeit fand Berufsberatung seit frühester Kindheit statt! Im DFF (Deutscher Fernsehfunk) gab es wiederkehrende Sendungen, die kindgerecht die Berufe vorstellte. Das übernahm später sogar der „Abendgruß“ (= das Sandmännchen). Die Schule verknüpfte ab der 1. Klasse mit Hilfe von Ausflügen in die Betriebe und mit geeigneten Beispielen im Lehrstoff die Schulwelt mit der Arbeitswelt. Es fand Berufsberatung am Nachmittag in den Arbeitsgemeinschaften statt, vor allem sehr intenstiv für die Mädchen zur Hinlenkung auf MNT-Berufe. (Was große Erfolge zeigte.)
Dann gab es noch wiederkehrende Beratungen in den Schulen durch das „Amt für Arbeit und Berufsberatung“. Und dann gab es für die potentiellen EOS-Schüler noch die Berufs- und Studienberatung während des Auswahlverfahrens in der 8. Klasse.
Wer die Abiturstufe als Orientierungsphase sieht, hat in Sachen Berufsberatung mit der Jugend alles falsch gemacht, was falschzumachen ist. Kinder müssen mit 14 spätestens mit 16 wissen, was werden soll. Das ist weder Überforderung noch Frühreife, sondern das geht wunderbar, wenn das Schulsystem unseres Landes nicht diese totale Macke hätte, daß Schule Schule ist und Berufsausbildung Berufsausbildung. Schule ist keine einseitige, fachliche Lehranstalt, sondern Schule ist Lehr- und Erziehungsanstalt, Mittelpunkt des täglichen Lebens der Kinder und Mittelpunkt der Gesellschaft. Nicht weniger.
Man kann ein Abi mit 3,5 haben und trotzdem in Philosophie 15
Punkte, weshalb soll man dann nicht Philosophielehrer werden
dürfen.
Reifezeugnis heißt gutes Können, eigenverantwortliches, überlegtes Handeln, Verständnis für übergreifende Wissensysteme, Können, Studiertauglichkeit für alle Fächer, Studierfähigkeit für alle Fächer und vor allem allseitige Allgemeinbildung.
Dein beschriebener Fall dürfte meiner Meinung nach auf Grund der Einseitigkeit kein Reifezeugnis erhalten dürfen und keinen Zugang zum Lehrerstudium. Er müßte sich über Jahre auf seinem Fachgebiet beweisen und könnte es dann über den späten Bildungsweg („zweiter Bildungsweg“) probieren, wenn er dann die Anforderungen bewältigt.
Was Du beschreibst, ist typisch für die Abiturdebatte und nach wie vor indiskutabel: die Auflösung des Abiturs in Differenzierung, Neigungen, Kurssystem. Nein, Danke. Das habe ich mir inzwischen 20 Jahre angeschauen müssen; Dünnbrettbohrerabi, unterirdisches Niveau, exorbitante Abiturientenquoten, Nichtvergleichbarkeit der Abschlüsse.
Und in der BRD ging es
damals in den Schulen auch noch anders zu als heute.
Merkwürdig. Das höre ich desöfteren, aber die Fakten und zudem die Erfahrungen vieler Menschen sprechen für ein recht niedriges Niveau - schon damals.
Das war in deinem angeblich so tollen
System DDR nicht so, denn da konnte man noch so gut in der
Schule sein, wer sich z.B. in staatsfeindlichen Organisationen
wie der Kirchen engagierte oder sich nicht wenigstens
andeutungsweise für die Partei interessierte, hatte keine
Chance auf ein Studium.
Das ist großer Unfug. Meine Eltern waren nicht in der Partei und nicht im MfS involviert. Ich auch nicht. Studieren durfte ich trotzdem, denn wir waren „Arbeiterklasse“. (Westdeutsch: „bildungsferne soziale Unterschicht“)
Du quatscht hier Unsinn anderer Leute nach, die wie Du keinerlei Ahnung vom Alltagsleben in der ehemaligen DDR haben, und sich arrogant-ignorant einbilden, angeblich irgendwas zu wissen.
Du solltest Dich ernstlich schämen im Jahre 20 n.d.W…
Tschüß