Grüß Dich.
Das Ding hier war doch abgeschlossen, oder nicht?
[…]dass knoten oftmals später platzen
[…]potentielle gymnasiasten auf der realschule sitzen
[…]„einmal dumm, immer dumm“
[…]sag mir doch mal, warum aus dem mädchen mit der 3,6 keine gute lehrerin werden soll.
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Für solche Knoten ist der späte Bildungsweg (zweiter Bildungsweg) zuständig, den ich mehrfach betonte.
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Und? Ich ging sogar als normaler Schüler mit normalen Schülern acht Jahre in die gleiche Schule. Das hat gut getan und Dein Einwand ist überholtes Denken in Begriffen des gegliederten Schulsystems.
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Das habe ich zu keiner Zeit behauptet;, das wurde nirgends geäußert.
Fakt ist, daß viele andere Länder ausschließlich die besten und geeignetsten Abiturienten zum Lehrerstudium zulassen. Die DDR war lediglich das Beispiel, wozu ich unmittelbar Lebenserfahrung beisteuern kann.
Fakt ist, die Debatte um Noten ist die Pseudodebatte des Bildungssystems schlechthin. Der Ansatzpunkt war: Würde das Schulsystem besser funktionieren, hätten Noten die sehr hohe und sehr verläßliche Aussagekraft, an die wir als Schüler gewöhnt waren.
Daß die Abiturnote beispielsweise die Aneignung von Faktenwissen beurteilt, ist doch kein Fehler der Abiturnote, sondern daß ist ein eklatanter Mangel des Schulsystems, vor allem der Lehrerausbildung und der Lehrpläne. Und um den schönen Satz zu bringen: Zu meiner Zeit hat es das tatsächlich nicht gegeben.
- Fakt ist, das Abitur bescheinigt nicht nur schulische Leistungen, sondern soll die charakterliche Reife erziehen und einschätzen.
Wer sich mit 17 oder 18 so doof benimmt und allesvernichtende 3,6 zaubert (Jesus Maria, das ist eine 4+ !), der hat generell im Studium nichts verloren.
Fakt ist, das Leben ist kein Garten Eden, wo ständig noch eine Chance und noch eine Chance und noch eine Chance und noch eine Chance für Dummköpfe arrangiert wird. Wer bestimmte Dinge zur falschen Zeit versaut, hat schlicht und ergreifend Pech gehabt. Das ist einerseits Binsenweisheit des Lebens und andererseits wertvolles erzieherisches Prinzip für Kinder. Viele Schieflagen im jetzigen Schülerverhalten sind Konsequenz der fehlenden Disziplin, Strenge und Durchsetzung von Autorität g e g e n die Kinder.
Wo sollen die Schüler bitte lernen, daß ein Zug abgefahren sein kann, wenn nicht in der Schule? Das ewige sanftmütige Hinterhertragen, feige Aufschieben und gebetsmühlenartige Wiederholen von Anforderungen und Konsequenzen, ohne daß strikte Einziehen von Normen, Grenzen, Strafen und Lob & Tadel zu pflegen, hat die jetzige und die kommende (!) Schülergeneration völlig verkorkst.
Eine 3,6 ist so ein Fall. 3,6 heißt knapp bestanden und über längere Zeiträume auf allen Gebieten der Allgemeinbildung so gut wie nichts gelernt zu haben und/oder sich dem Alter entsprechend unreif zur Erlangung der Würde der Reieprüfung gezeigt zu haben.
Solchen Leuten muß einfach das Studium bzw. das Lehrerstudium verweigert werden. Einem Anlauf über den späten Bildungsweg steht ja nichts im Wege, sofern dann die fachlichen Leistungen und die charakterliche Reife zum Lehrer nachgewiesen werden kann.
Übrigens sprach ich nie davon, die Sache ausschließlich an die Endzensur des Abiturs zu hängen, doch das ist selbstverfreilich die naheliegendste Hürde.
Wie ich bereits ausführte: Wir brauchen nicht nur gute Lehrer, wir brauchen konstant gute Lehrer in großer Anzahl!
Im Sinne der Kinder muß es vom Standpunkt des Systems aus betrachtet werden: Der eine pädagogische Ausnahmefall, der unter fünfzig Nieten zu finden ist und der wegen schlechter Leistungen im Abitur unter den Tisch fällt, rechtfertigt ü b e r h a u p t nicht, im Gegenzug Unmengen schlechter Abiturienten wie eine wilde Horde auf unsere Kinder loszulassen!
Was soll das sein? Prinzip Hoffnung oder angewandte Statistik?
„Ein Guter findet sich schon!“ was?
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: deutliche Restriktion des Lehrerstudiums, so daß wir für die Kinder die besten Akademiker bekommen. Die, die den Lehrerberuf aus der Vielzahl beruflicher Perspektiven bewußt und voller Stolz g e w ä h l t haben, und die eben nicht - wie augenblicklich - auf Lehramt studieren, weil die desolaten Abiturleistungen den Zugang zu den eigentlichen Wunschberufen verhindern.
Der eine Ausnahmefall kann den zweiten Bildungsweg einschlagen.
Überall funktioniert das prima, außer in Deutschland. Typisch.
Da müssen abstruse Grundsatz(schein)diskussionen geführt werden. Da müssen mitleidvoll irgendwelche nichtrepräsentativen Einzelfälle aufgebauscht werden, die überhaupt nicht den statistischen Zustand der Lehrerausbildung und des Schulsystems widerspiegeln. Fehlt bloß noch die Bildung eines Ausschusses oder Rates oder Komitees, wo dann Aberjahrtausende getagt und dumm gequatscht wird und schlußendlich nichts Produktives als Ergebnis erscheint. Dann wäre die Problematik perfekt deutsch geregelt.
Ich warte freudig auf die nächste Diskussion, die im übertragenen Sinne keine 5 Minuten entfernt sein kann, wo sich dann wieder das Maul zerissen wird über die inkompetente Lehrerschaft und wer eigentlich diese Idioten in die Klassenzimmer gelassen hat.
Mit fröhlich-optimistischen Grüßen