Hallo!
Kieser und andere Konzepte sehen den Faktor Kraft als entscheidend an, d.h. die Rückenmuskulatur wird vor und nach dem Training gemessen-bei 50% der Leute finden sich weniger Schmerz und mehr Kraft.
Daraus haben diese Konzepte abgeleitet: mehr Kraft=weniger Schmerz. Lässt sich auch gut so vermarkten und klingt für Laien auch einleuchtend.
Steigt man tiefer in das Thema ein findet man aber ganz andere Sachen:
damit unser Gehirn eine Last (z.B. bei heben) gut abfangen kann ist es wichtig das es viele Informationen zur Verfügung hat; und die kriegt es nur wenn die Muskulatur gut koordiniert ist. Und Koordination trainiert man anders als besagte Konzepte.
Als Vergleich: zuerst muss man das gehen lernen-sonst kann man keinen Marathon laufen. Komisch dass die meisten Erwachsenen immer gleich voll einsteigen wollen ohne sich ein gutes Fundament aufgebaut zu haben.
Koordinationstraining ist auch unschlagbar was Langzeiterfolge und „Rückfallraten“ angeht. Das Training muss ständig weitergeführt werden-sonst kommen die Probleme (sofort) wieder; beim Koordinationstraining lernt das Gehirn dazu und vergisst das auch nicht wieder-deshalb kann man nach 4-12 Wochen das ganze wieder aufhören und hat trotzdem für mindestens 3 Jahre Ruhe.
Natürlich ist Training an sich sinnvoll-wir brauchen Bewegung um zu (über)leben;
aber wenn man sich schon die Mühe macht dann auch bitte so dass es Sinn macht. Dann spart man sich nämlich die Rückschläge und Enttäuschungen die man sonst öfter mitkriegt.
Tschüss
Matthias
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