Unser Sohn war bis vor 1 Monat in der Kinderpsychiatrie wegen einer Angststörung. Keine kognitiven Auffälligkeiten, fällt aber durch, weil er NICHTS schreibt = 6. Er nimmt nicht mal den Stift in die Hand. Noch ist er in seiner alten Grundschule, aber die geben langsam auf. Alternativen wie bei Asperger-Kindern (Computer/ mdl. Abfrage) wurden diskutiert. Da er aber scheinbar keinerlei Interesse an Hilfe hat, möchte ihm auch keiner mehr helfen. Wir wissen nicht mehr weiter und möchten ihn nur ungern auf eine Erziehungshilfeschule geben. Verfahren wegen Einzelfallhelfer läuft, ist aber völlig offen und dauert zu lange.
Wie bekommen wir ihn dazu, eine schlichte Wenn-Dann-Beziehung herzustellen: Schreibe, dann geht alles besser.
Hallo Stehaufweibchen,
leider bin ich kein Fachmann für Kinder- und Jugendpsychiatrie und nach AD(H)S sieht deine kurze Beschreibung auch nicht aus.
Ich gehe davon aus, dass in der Klinik eine umfangreiche Diagnostik gelaufen ist, psychisch und somatisch. Ich bin verwundert, dass dort nicht mal eine Verdachtsdiagnose gestellt wurde, die dann verifiziert werden sollte, stationär oder ambulant.
Deine Frage am Schluss ist eher verzweifelt, weil nicht zielführend. Wenn euer Sohn schreiben könnte, würde er es wohl tun.
Insofern tut es mir Leid, dir nicht weiterhelfen zu können und wünsche euch allen eine gute Zukunft.
Freundliche Grüße
Jorge
Liebes Stehaufweibchen,
tut mir Leid, das zu hören. Dies übersteigt jedoch bei weitem meine Kompetenzen.
Viel Glück
Edward Rodolfi
Schon mal über eine blockade nachgedacht ?
Das könnte ein guter heilpraktiker oder kynesiologe lösen das problem.
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Hallo,was ist bisher klinisch abgeklärt worden?
Hält Ihr Sohn z.B. Augenkontakt?
Ist ein evtl. Autismus abgeklärt worden?
Brauchen mehr Informationen , um evtl. zu helfen.
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Asperger war lange Zeit im Gespräch, ist aber ausgeschlossen worden, weil er auf Therapien und Medikamente anschlägt. Er hat eine diagnostizierte Angst- und damit einhergehende Zwangsstörung kombiniert mit einer Depression.
Wir warten auf einen Einzelfallhelfer, der ihn jeden Tag in der Schule begleiten soll. Aber solange muss er sich allein durchkämpfen und schreibt eben nicht. Mndl. ist alles im grünen Bereich. Sobald er ein Wort schreiben soll, wird er wütend. Dann gibt es wieder Zeiten, wenn er hintereinander weg einen Text schreibt und man ihn kaum wieder erkennt, aber da muss ich auch wirklich permanent neben ihm sein. Er reagiert in der Schule nicht auf Zuspruch oder Motivation, geschweige denn auf Drohungen. Seine Lehrerin ist topp, sie hat eine Engelsgeduld, sieht aber auch ihre Grenzen. Auf Grundlage einer Aspergerhandreichung gibt sie ihm mehr Zeit, setzt ihn nicht mehr unter Druck als nötig, versucht Alternativen etc. Da aber von ihm auf emotionaler Ebene nichts zurück kommt (Mitleid/ Empathie etc. ), kann sie auch kaum noch etwas in ihn investieren.
Alles deutet auf Autismus, die Symptome sind nahezu gleich (auch in einem breiten Spektrum jenseits des nicht-Schreiben-Könnens/ Wollens), aber uns wurde immer wieder widerlegt, dass es so ist. Als Ursache sehen die Ärzte eindeutig Angst, aber eine Ursache/ Auslöser konnte nicht gefunden werden.
Hallo,
mein Sohn ist 11, und bei ihm wurden vor Jahren ADHS und Asperger Syndrom diagnostiziert. Es traten phasenweise starke Angststörungen auf, die u.a. mit Trichotillomanie und Agoraphobie einhergingen. Er ist bis heute in ärztlicher Behandlung. Eine auffällige Veränderung jedoch konnte ich erst nach einer Art „Sitzung“ bei einer Frau feststellen, die auf „energetischer Ebene“ arbeitet. Ich war zuerst skeptisch, ließ mich aber aufgrund einer Empfehlung eines Bekannten darauf ein.
Es lief folgendermaßen ab: Wir trafen uns zum Gespräch ohne meinen Sohn. Ich erzählte von seinen Ängsten und Schwierigkeiten, und sie erklärte mir ihre Arbeitsweise. Sie nannte es „Chanelling“.
Sie beschrieb, sie gehe mental auf die Suche nach der Seele (oder dem Geist…?) des Patienten, nimmt also Kontakt auf und fragt, wo die Angst herkommt. Dabei „reist“ sie zum Teil in andere Leben, die der Patient angeblich durchlebt hat. Dort liegen ihrer Meinung nach stets die Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten, die man mit Erlebnissen des jetzigen Lebens nicht erklären kann. Sobald sie die Gründe kennt, „lädt“ sie neutrale Globulis energetisch mit heilenden Kräften auf.
Man kann als Eltern entscheiden, ob man die Gründe erfahren möchte oder nicht. Falls ja, sollte man sich darauf gefasst machen, dass (sofern man an Reinkarnation glaubt) das geliebte Kind, also die geliebte Seele, schon Entsetzliches erlebt hat, was noch nicht verarbeitet wurde. Man sollte sich also genau überlegen, ob man es wissen möchte oder nicht.
Ich weiß, klingt alles ganz schräg und ein wenig nach Hexenküche, doch seit dieser Behandlung hat mein Sohn sowohl Trichtot. als auch Agoraph. überwunden.
Natürlich gibt es für solche kleinen Wunder keinen handfesten Beweis, sobald etwas im Spiel ist, das man nicht wirklich erklären kann. Aber wenn man schon viel versucht hat und zu keinem rechten Ergebnis gekommen ist, dann wird man wahrscheinlich offener für solche Dinge. Mir ist es jedenfalls so ergangen.
Ich hoffe, Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben.
Alles Gute für Ihren Sohn wünscht
SG (libellenquark)
Hallo libellenquark,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Natürlich bin ich skeptisch, wenn ich das höre, aber es hilft schon, wenn ich weiß, dass andere ähnliche Probleme haben. Außerdem weiß ich nach erfolgreichem Googeln, was Trichotillomanie und Agoraphobie sind. Wieder was gelernt.
Danke für die ehrliche und nette Antwort und alles Gute für Ihre Familie.
stehaufweibchen
Hallo,
ich habe bei Schreibblockade bei meinen Schülern in zwei Fällen Erfolg mit einer paradoxen Intervention gehabt (http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxe_Intervention). Es handelte sich um Fälle, bei denen nicht mit dem Stift in der Hand geschrieben wurde.
Grobe Vorgehensweise:
Zunächst wird dem Schüler das Schreiben in allen Fächern untersagt. Ausdrücken darf er sich nur mündlich. Das gilt auch für zu Hause und somit für die Hausaufgaben!
Mit der Zeit gibt man immer mehr Möglichkeiten frei, erlaubt z.B. Druckereikasten und Computer zu nutzen. Stiftnutzung bleibt strengstens verboten!
Da das Kind (ich habe Erfahrungen mit 2. und 3. Schuljahr gesammelt) die Belobigungen der Mitschüler mitbekommt und seine eigenen Gedanken nur unvollständig präsentieren kann (das Drucken Buchstabe für Buchstabe ist enorm aufwändig!), bekommt es bald Lust zu schreiben, weil es sich sich ohne diese Ausdrucksform arg eingeschränkt fühlt. Dem Schreibenwollen habe ich zunächst nicht stattgegeben, aber als ich den unbedingten Wunsch nach Schreiben verspürte, habe ich dem Kind einen schönen Stift geschenkt und das Schreiben erlaubt. Das klappte dann auch ziemlich gut und dauerhaft.
Das hört sich vielleicht paradox an hat aber Erfolg gehabt. Es kostet natürlich einige Mühe, den Schüler am Stoff der Klasse zu halten, aber ohne zu schreiben läuft das auch nicht reibungslos.
Vermutlich kommt der Tipp ein wenig spät, ist aber für andere Interessierte vielleicht eine Möglichkeit, eine Schreibblockade früh zu lösen.
Hallo,
ich habe bei Schreibblockade bei meinen Schülern in zwei Fällen Erfolg mit einer paradoxen Intervention gehabt (http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxe_Intervention). Es handelte sich um Fälle, bei denen nicht mit dem Stift in der Hand geschrieben wurde.
Grobe Vorgehensweise:
Zunächst wird dem Schüler das Schreiben in allen Fächern untersagt. Ausdrücken darf er sich nur mündlich. Das gilt auch für zu Hause und somit für die Hausaufgaben!
Mit der Zeit gibt man immer mehr Möglichkeiten frei, z.B. Druckkasten und Computer. Da das Kind (ich habe Erfahrungen mit 2. und 3. Schuljahr gesammelt) die Belobigungen der Mitschüler mitbekommt und seine eigenen Gedanken nur unvollständig präsentieren kann (das Drucken Buchstabe für Buchstabe ist enorm aufwändig!), bekommt es bald Lust zu schreiben, weil es sich sich ohne diese Ausdrucksform arg eingeschränkt fühlt. Dem Schreibenwollen habe ich zunächst nicht stattgegeben, aber als ich den unbedingten Wunsch nach Schreiben verspürte, habe ich dem Kind einen schönen Stift geschenkt und das Schreiben erlaubt. Das klappte dann auch ziemlich gut und dauerhaft.
Das hört sich vielleicht paradox an hat aber Erfolg gehabt. Es kostet natürlich einige Mühe, den Schüler am Stoff der Klasse zu halten, aber ohne zu schreiben läuft das auch nicht reibungslos.
Vermutlich kommt der Tipp ein wenig spät, ist aber für andere Interessierte vielleicht eine Möglichkeit, die Schreibblockade früh zu lösen.