Was tun gegen das Unrecht in dieser Welt?

Mahlzeit zusammen,

was kann man eigentlich gegen das Unrecht in dieser Welt tun? Klar, zunächst einmal: Nicht selber etwas Unrechtes tun. Das wäre also die passive Variante. Wie sähe denn aber die aktive Lösung aus? Wenn ich selber etwas Rechtes tue, wird das Unrecht in der Welt doch nicht weniger. Nun könnte man ja sagen: Gehe hin zu denen, die Unrecht tun und bringe sie davon ab. Prima! Leider wird das Unrecht vielfach von sehr mächtigen Organisationen oder Institutionen, - von oben herab ausgeübt. Und nicht selten sind das Einrichtungen, die sogar einen gesellschaftlichen Status haben (z.B. Politik, Konzerne, Banken, Behörden, Gerichte, Regierungen, Machthaber, usw.). Welche Chanchen hat denn da die Gerechtigkeit? Selbst wenn man sie organisieren würde…

Die Parallele ziehe ich zum „Umweltschutz versus Umweltverschmutzung“. Hierin fällt es den Menschen wesentlich leichter, sich zu organisieren, Umweltsünder anzuprangern (auch im Kleinen) und selber Bäume zu pflanzen (oder ähnliche Projekte umzusetzen). Aber bei der Durchsetzung von Gerechtigkeit? Oder liegt das daran, dass die Masse gar nicht so ein- deutig erkennt, was für sie bzw. für den Einzelnen Unrecht bedeutet? Ist das Unrechts- empfinden so derart unterschiedlich, weil wir im Gegensatz zu der Umweltfrage hierbei nicht alle im gleichen Boot sitzen (d.h. nicht alle gleichermaßen betroffen sind)?

Danke und Gruß,
Yedi386

hallo,

ganz einfach mehr Solidarität.

Übrigens interessiert sich niemand für den Umweltschutz.Warum wir Deutsche fleißig Müll trennen und Solaranlagen betreiben? Das liegt am nachschmeißen von Staatsgeldern .Würde diese Quelle versiegen, wäre es blitzschnell aus mit Umwelt schonen.

Gruß

Sohn Mannheims

Hallo Sohn Mannheims,

na ja, also z.B. Greenpeace ist ja nicht gerade in Deutschland gegründet worden. Bitte mal weltweit denken… Wenngleich die Organisation im Vergleich (Ländergröße/Bevölkerung) mit Deutschland seine mitunter finanzstärkste Ländervertretung hat. Auch brauchen sich die deutschen Greenpeace-Aktionen nicht gerade hinter anderen Greenpeace-Aktionen im internationalen Vergleich zu verstecken. Das stimmt schon. Ich glaube, wir Deutschen sind aber schon seit jeher sehr umweltbewusst und erfindungsreich, Fördergelder hin- oder her.

Aber hinsichtlich der Gerechtigkeit in der Welt? Wie sähe denn da eine von Dir vorgeschlagene Solidarität in der Praxis tatsächlich aus? Bitte auch hier mal weltweit denken… Wie soll das funktionieren? Das klappt ja nicht einmal auf Länderebene. Ich habe immer den Eindruck, dass ein Einzelner oder auch eine einzelne Gruppe dem/der Unrecht widerfahren ist, damit mehr oder weniger allein dasteht. Also auch mit der Bewältigung und/oder mit dem anschließenden Kampf um Gerechtigkeit. Ist ja eigentlich auch logisch, denn andere sind ja nunmal nicht betroffen. So kann z.B. eine Behörde, ein Gericht, ein Machthaber oder eine Bank viele einzelne Leute verar… bzw. schädigen. Wen juckts? Solange man nicht selber betroffen ist. Und vor allem, so lange die große Mehrheit nicht betroffen ist. Es betrifft meist Schwache und Minderheiten (oder eben Einzelne). Zugegeben, solidarisiert man sich gegen ein Gericht, gegen einen Oberbürgermeister, gegen eine Militärdiktatur, usw. kann man wenigstens mehr Druck ausüben…

Gruß,
Yedi386

Hallo,

nun ja, ich hege da so meine Zweifel am europäischen Umweltschonaktivisten.
Greenpeace - jaaa, da scheiden sich meiner Meinung nach die Geister.
Ich denke wir Menschen haben so eine niedliche Vorstellung von der Natur.
Da retten wir die Viktoriabarsche oder die grauschimmeligen Langhalstauchschildkröten in der vollen Überzeugung nun die Welt vor dem Untergang bewahrt zu haben - aber übersehen glatt das der pfeilförmige Weissdornschildplattfisch verschwunden ist und mit ihm der langbeinige Graufussreiher.Wir können gar nicht wissen , dass die erwähnten Barsche und die Schildkröten den gesamten Bestand an Plattfisch fressen, die Räuber also plötzlich in der Überzahl sind.Und ohne Plattfisch gibt es nunmal keinen Reiher.Und ohne Reiher…
(Für die Existenz der benannten Tierarten(ausser Viktoriabarsch!) kann ich natürlich nicht garantieren, soll ja nur als anschauliches Beispiel der Zusammenhänge dienen.:smile:)

Was war da noch…ach ja die Solidarität!Was für ein altes Wort.

Solidarisch bin ich wenn ich als Unternehmer/Bürger dafür sorge dass ich soviel Lohn s e l b s t bezahle dass der Mensch/Arbeitnehmer/Bürger davon leben kann;
solidarisch bin ich als Arbeitnehmer/Bürger wenn ich für meinen Hausbau/renovierung immer und grundsätzlich eine Rechnung ausstellen lasse;
Solidaritätsbedacht ist der Staat(Verwaltung), wenn er a l l e Zugangswege zu Bildung und Engagement für jeden aktiv offen hält;
Solidarisch und umverteilend handelt der Staat wenn er für die Sozialversicherung von j e d e n Bürger einen Obulus verlangt;
Eine solidarische Gesellschaft weiss , dass es immer ein Grundstock an Menschen geben wird die nicht am Erwerbsleben teilnehmen können/werden.Sie stigmatisiert nicht.

Und eine solidarische Gesellschaft begreift, dass ungezwungene Liberalität, wie im vergangenen Jahrzehnt, unausweichlich zu extremen Verwerfungen führt.Sie akzeptiert deswegen die gezielten regulativen Eingriffe des Staates und weiss um deren Schutzfunktion.

Ja, es gibt noch vieles zu sagen über eine solidarische Gesellschaft.
Wir sind davon Lichtjahre entfernt.
Beobachten wir uns doch nur einmal bei der Debatte zur europäischen Union.

Grüße

Sohn Mannheims

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