Was tun gegen Spannungsspitzen durch Drehstrommotor

Ich habe einen sehr starken Drehstrommotor eines Aufzugs, angeschlossen an N, L1, L2, L3. Wenn dieser anspringt, dann führt das im „normalen“ Wechselstromkreis (N, L1) zu Spannungsspitzen dergestalt, dass die Spannung ganz kurz von 240V auf 80-120V absackt, einen Bruchteil einer Sekunde. Angeschlossene Lampen flackern also. Im Übrigen gibt es keine Beeinträchtigungen. Das ganze ist schon immer so, sodass ich annehme, es ist normal.

Jetzt meine Frage: Kann man das Problem der flackernden Lampen lösen, indem man den Normalen Wechselstromkreis auf L2 oder L3 legt, also auf eine der anderen beiden Phasen, oder indem man die Phasen des Drehstrommotors wechselt? Weiß jemand, ob das eine Auswirkung haben könnte? Also ich kann das nicht einfach probieren, sondern müsste es sehr aufwändig in Auftrag geben. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob das zumindest in der Theorie eine Lösung des Problems sein könnte, da ich keine Erfahrung mit dem Anschluss solcher Motoren habe und ob man dabei hinsichtlich der Phasen auf irgendetwas acht geben müsste. Evtl. erzeugt ein solcher Elektromotor in allen drei Phasen (L1, L2 und L3) diese Spannungsspitzen und nicht nur in einer. Jedenfalls halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der Motor schon immer falsch angeschlossen ist, falls es hierbei etwas derartiges zu beachten gäbe.

Hallo!

Der Motor belastet alle drei Phasen gleich, daher werden solche Wechselspielchen vermutlich wenig bringen.

Allerdings sind die Spannungseinbrüche schon nicht unerheblich. Das könnte darauf hinweisen, daß die Verkabelung etwas dünn ausgelegt ist, und besser verstärkt wird. Alternativ gibt es Möglichkeiten, nen Drehstrommotor sanfter anlaufen zu lassen.
Aber das müsste man sich alles mal genauer anschauen.

Hallo,

du hast massive SpannungsEINBRÜCHE, nicht Spitzen.
Der Motor belastet alle drei Außenleiter, durch Wechsel der anderen Verbraucher wird sich keine Besserung einstellen.

Derartige Spannungseinbrüche deuten auf eine nicht normgerechte Installation hin.
Ich verstehe auch nicht so ganz, warum der Motor scheinbar ungeregelt direkt angeschaltet wird.
Das belastet ja auch die Mechanik.

Etwas grössere Lifte haben schnell mal Anlaufströme von 400-600A.

Die Frage ist ob der Spannungsabfall auch schon direkt am Zähler zu messen ist?

Falls es dort auch auf rund100V einbricht, ist die Zuleitung zum Zähler zu schwach, dann müsste man evtl. mit dem Energieversorger reden. Und auch abklären ob es nur an dem Stück zwischen Hauseingang und Zähler liegt.

Wenn die Spannung am Zähler einigermassen stabil bleibt, müsste man getrennte Leitungen für Lift und Licht vom Zähler her verlegen.

Die andere Möglichkeit wäre es den Anlaufstrom des Lift-Motors zu begrenzen, Stichwort: Sanftanlauf. Das ist aber auch nicht unproblematisch, weil für den Lift wiederum spezielle Vorschriften gelten und der Sanftanlauf ein Eingriff in die Steuerung ist. Da könntest du als erstes den Lift-Techniker fragen, wenn er das nächste mal kommt um den Service zu machen.

MfG Peter(TOO)

Was verstehst du unter „stark“? Wieviel kW hat der denn? Um was für ein „Aufzug“ handelt es sich?

Nunja…das ist eher eine Stromspitze die zum Einbrechen der Spannung führt.
Der Anlaufstrom eines Drehstrommotors beträgt das ca. 6-8fache des Nennstromes.

Nein!!! nicht mal versuchsweise! du änderst damit die Drehrichtung und richtest Schaden an!
Offensichtlich hat dein elektrischer Anschluß zu wenig „Bums“
Um eine klarere Diagnose stellen zu können fehlen noch ein wenig Informationen wie:
Grösse des Motors (Typenschild)
Was für ein Aufzug soll das sein? (Bild)
Wie sieht dein Elektroanschluß aus? (Größe, Zustand etc.)

Anlaufstrombegrenzung wäre technisch kein Problem…fragt sich nur ob es zulässig ist in die Steuerung einzugreifen. (Sinn und Zweck des Aufzugs)

Gruß

Danke für die Antworten. Ich habe inzwischen ein paar Details klären können:

  • es ist ein Personenaufzug von 1988
  • der Aufzugsmotor hat 5,5 kWh und keinen Sanftanlauf, also die Steuerung schaltet ihn ein, dann dreht er sich, und sie schaltet ihn ab, dann dreht er sich nicht mehr; an/aus - mehr gibt es nicht
  • es gibt einen Hauptanschluss (Strom) mit 160 A, an dem zwei „Abnehmer“ angeschlossen sind und zwar einmal über einen „Hauptverteiler vor den Zählern“ mit 80 A und einer Leitung mit NYM 3x 35/16, an welchem nach dem Zähler NUR der Aufzugsmotor und die Aufzugssteuerung angeschlossen ist, und einen weiteren Hauptverteiler vor den Zählern mit 100 A, an welchem nach dem Zähler dann das (flackernde) Licht usw. angeschlossen ist.

Also der Aufzug hat eine eigene Absicherung und eine eigene, sehr dicke Leitung. Zudem klingen 5,5 kWh für mich nicht so viel, selbst wenn es beim Anlaufen ein vielfaches sein sollte, denn die 80 A Absicherung würde ja bald 15x akzeptieren.

Dann musst du mal mit deinem EVU reden!
Da scheint dann schon der Hausanschluss einzubrechen.
Vor dem Zähler kannst du nicht messen, da alles verplombt ist (sein sollte).
Möglicherweise ist da auch irgendwo eine Klemme lose?

Den Sanftanlauf/Strombegrenzung gibt es auch zum dazwischenschalten, der käme dann zwischen Schütz und Motor. Frag mal den Liftmonteur.

MfG Peter(TOO)