Was tun, wenn KInd Schimpfwörter sagt?

Hallo,

da müssen wohl alle Kinder durch. Eltern auch. Bei Zweijährigen macht es kaum Sinn, ihnen den Gebrauch zu verbieten oder groß darüber zu diskutieren. Die plappern einfach noch nach was sie neu hören, das ist ev. mehr Übung der Aussprache.

Wenn die Kinder älter sind, lernen sie schon im Umgang mit anderen, dass Schimpfworte nicht immer angebracht sind, aber dann kann man als Eltern auch Einfluss nehmen. Aber die „Kacka-Phase“, in der alles was eklig ist besonders in Angriff genommen wird, gibt es wohl auch. Hundehaufen werden genau betrachtet und kommentiert, Spinnen etc. ev. auch. Ist vielleicht nötig, um festzustellen, wo Ekel angebracht (gesund) ist und wo nicht.
Im Grundschulalter, als meine Kinder mit z.B. „Hure, Ficken etc.“ um sich warfen, fragte ich sie, was die Worte bedeuten. Ich musste es ihnen schließlich erklären, sie hatten keine Ahnung.
Das hat schon ein bißchen Nachdenken und anderes Umgehen mit Schimpfwörtern bewirkt - war jedenfalls mein Eindruck. Vielleicht war es ihnen auch nur peinlich, nach dem Sinn gefragt zu werden und dann dumm da zu stehn.

Nimms locker, alles völlig normal.

Gruß, Paran

Hallo,
unsere Kleine (2 Jahre) kam heute mit dem Wort „Assloch“ aus der Kita nach Hause. Ich habe es einfach mal überhört und nicht wirklich kommentiert, da ich so perplex war. Habt ihr Tipps, wie ich das nächste Mal reagieren soll, wenn sie wieder ein Schimpfwort sagt? Hat jemand in der Community damit schon Erfahrung gemacht? dankeschön

Hallo,

auch ich möchte das Überhören als beste Reaktion empfehlen.

Wenn das Kind dann etwas älter ist, ist auch das Spiel mit der Frage nach der Bedeutung (von Wörtern, die ihm eher nicht geläufig sein dürften) gut.

Kleine Anekdote dazu: Meine Tochter kam vor vielen Jahren (damals 3 oder 4) mal aus dem Kindergarten, und alles war „Kackapisi“. Ich klärte einmal darüber auf, dass ich diese Ausdrücke in der Alltagssprache nicht so besonders schön fand und ignorierte sie konsequent. Nach zwei Tagen war das Ganze erstmal ausgestanden - bis meine Mutter übers Wochenende zu Besuch kam. Diese nämlich nahm JEDES Auftreten dieses Ausdrucks (muss man bei einem anderen Erwachsenen ja von Neuem ausprobieren!) zum Anlass für ausführliche Ermahnungen. Und das ganze Wochenende wurde das alles immer schlimmer. Als meine Mutter wieder nach Hause gefahren war, verschwand der Spuk so schnell wie vorher.

(Dass meine Mutter, wie in so vielen Fällen, es dann auch für nötig befand, vor dem Kind mit mir über meine Erziehungsmethoden zu diskutieren, war nur noch ein Schmankerl am Rande).

Gruß, Karin

Hallo da wird im laufe der Zeit immer mehr kommen und man sollte darüber hinweg sehen . Wenn man darauf eingeht dann wird es ja erst richtig lustig und wird immer schlimmer .
viele Grüße noro

Mit dem Überhören hast Du es schon richtig gemacht. Damit wird dem Wort keine Aufmerksamkeit gegeben, was sonst weiteres Interesse erzeugen könnte :wink:

Beatrix

Ich glaube nicht, dass eine 2jährige überhaupt weiß, dass dieses Wort eine Beleidigung ist. Wenn sie es immer wieder sagt (das hört sie im Kindergarten, da werden künftig noch ganz andere Worte kommen), muss man ihr das sagen, dass andere dann beleidigt sind. Nicht zu sehr darauf abheben, sonst wird das erst richtig interssant. In diesem Alter wollen Kinder gerne mal ausreizen, was sie sich so erlauben können. Wenn es überhand nimmt, muss man ihnen sagen, dass man diese Worte zuhause nicht hören will. lg Lilo

Hallo @KUHmax,

Denke Du hast da die beste Lösung gefunden. Bei uns war das genauso. Deine Erfahrung deckt sich übrigens mit der Theorie der Lerngesetze. Eines lautet: „Erfolg verstärkt ein Verhalten!“ Und was ist das für ein Erfolg, wenn sich da ständig jemand ärgert. So ein kleines Wort, und so ein Theater. Das mit dem einmal erklären haben wir auch gemacht und dann keine Reaktion mehr. Später haben wir mit unseren Kindern noch einmal darüber geredet und gefragt, warum sie das gesagt hätten. Ja weil das andere zu ihnen auch gresagt hatten und dann wollten die halt sehen, wie die Erwachsenen reagieren. Ganz einfach.

Also cool bleiben, so wie es unsere Heute (21 und 23 Jahre) auch noch sind, ohne jemals Schimpfworte zu gebrauchen.