Was tun, wenn man die Kollegin hasst?

Hallo zusammen,

ich arbeite im Moment in einer Abteilung mit ca. 15 Personen (die meisten weiblich). Allerdings muss ich nur mit einer Person, sehr „eng“ zusammen arbeiten.
Bedeutet, wir „teilen“ uns die Arbeit. Hier tritt schon das erste Problem auf: Ich mache 80 % der Aufgaben und sie vertreibt sich die Zeit mit telefonieren und mit Kollegen tratschen. Trotz allem muss ich mir den ganzen Tag ihr Geheule anhören, wie viel sie doch zu tun hätte - alles wird ständig dramatisiert und hochgespielt.
Ein weiteres Problem ist: Sie redet den lieben langen Tag. Normale Umgangsformen (ich lasse meinen Gegenüber aussprechen bzw. unterbreche ihn nicht, quatscht bei anderen Telefongesprächen rein, mischt sich in sämtliche Gespräche ein, … = zusammengefasst hat sie ein unglaubliches Mitteilungsbedürfnis) kennt sie nicht.
Mit unserem Vorgesetzten habe ich darüber schon gesprochen - allerdings keine Veränderung.
Mittlerweile bin ich schon so weit, dass ich mich völlig (auch von der Gruppe) abgrenze und jeglichen Kontakt zu ihr meide.
Ein letztes Problem habe ich noch mit ihr… Sie ist dumm. Das mag sich jetzt für manchen sehr theatralisch anhören, allerdings hat es sich mehrmals in verschiedenen Situationen deutlich bestätigt.

So nun zu meiner Frage, wie gehe ich mit so einer Person am besten um?

Hi!

Love it, change it or leave it.

Kannst du etwas an ihr ändern? Wohl kaum.
Kannst du etwas an dir ändern? Deine Einstellung ihr gegenüber zum Beispiel?
Dann wäre das eine Möglichkeit.
Wenn beides nicht geht: Such dir einen anderen Job.

Du hast mit dem Vorgesetzten gesprochen, der will nichts ändern.

Hast du mit ihr mal gesprochen? Wie hat sie reagiert?
Wie hast du dich ausgedrückt? Von ihren Fehlern gesprochen oder von deinen Bedürfnissen?
Du kannst versuchen, ihr deutlich zu machen, welche Bedingungen du für deine Arbeit brauchst.
Verwende dafür Ich-Botschaften, also sprich über deine Bedürfnisse, nicht über ihre Fehler.
Mach mit ihr ein paar Grundregeln aus.
Und dann lass nichts anderes mehr zu - hör einfach nicht mehr zu, wenn sie zu viel erzählt.

Es kommt auch drauf an, wie gut du dich dagegen abgrenzen kannst. Das gelingt dir umso besser, je weniger du erwartest, dass sie etwas daran tun muss. Das wird sie nämlich nicht, weil sie es nicht kann.

Vielleicht wirst du sie besser erreichen, wenn du dich einmal auf ein privates Gespräch mit ihr einlässt und mal nachhakst, warum sie so unzufrieden ist? Diese Frau erzählt vielleicht so viel, weil sie gesehen werden möchte mit ihren Nöten und Bedürfnissen. Wenn dir gelingt, ihr zuzuhören und sie als Mensch, der in Not ist, wahrzunehmen, braucht sie vielleicht nicht mehr soviel jammern.

Verurteilen ist halt immer leicht. Und auch dumme Menschen haben eine Daseinsberechtigung.

Oder du suchst dir einen Job bei klügeren Leuten. Wäre für dich dann auch klüger.

Gruß, Diva

:thumbsup:

… naja :blush: - scherz :wink:

Hast Du in entsprechender Situation schon mal coram publico zu ihr gesagt: „Kannst du nicht endlich mal deine blöde Fresse halten?“

Glaub mir, ich habe schon des Öfteren darüber nachgedacht. Aber ich werde mich hüten, denn ich habe immer noch ein wenig Respekt vor ihr. Der schwindet zwar von Tag zu Tag, aber naja :stuck_out_tongue_winking_eye:

Hallo Diva,

danke für deine konstruktive Antwort.

Da ich schon mit meinen Kollegen gesprochen habe, weiß ich dass ich im „Recht“ bin und somit an meiner Einstellung nichts ändern will. Es gab vor mir schon Kolleginnen, die die selben Probleme mit ihr hatten. Die Lösung bestand immer darin, aus der Abteilung weg zu kommen. Darin liegt nun auch mein bestreben.

Dadurch, dass man es mir sehr schnell anmerkt, in welcher Verfassung ich mich befinde, habe ich irgendwann allen Mut zusammen genommen und habe sie mir bei einem Käffchen zur Seite genommen (3 mal in großen Abständen) und habe das Thema zur Sprache gebracht.
Meine Aussagen waren vielleicht nicht durchweg in ICH-Botschaften formuliert, aber im Großen und Ganzen war meine Botschaft:
„Es fällt mir unglaublich schwer mich zu konzentrieren, wenn ständig im Büro über Privates geschnattert wird. Ich fände es Klassen, wenn wir uns mehr auf die Arbeit konzentrieren könnten (dazu zählt auch Arbeitsteilung) und in den Pausen über Privates reden würden.“
Sie hat folgendermaßen reagiert: weinend stand sie vor mir. Ihre Antwort darauf kann ich heute nicht mehr wiedergeben, aber ihr Verhalten in der darauffolgenden Zeit hat mir gezeigt, dass sie absolut gar nichts verstanden hat.

Manchmal helfen aber nur ganz deutliche Worte unverblümt formuliert.

Bei mir im Büro sitzt eine Person, der ich ab und zu sehr deutlich mitteilen muss, dass sie sich mal etwas zurücknehmen möge, da sonst am nächsten Tag ihr Schreibtisch auf dem Flur steht.

Gelegentlich muß man einfach mal mit der dicken Keule kommen, Beiseitenehmen hat ja offenbar nichts gebracht