Was tun, wenn man Immobilie unbedingt haben will?

Hi!

Also, da ich selbst Architektur studiert habe, selbst auch schon mal ein paar Immobilienwertgutachten gemacht habe und in einem Haus in der gleichen Straße aus dem gleich Baujahrzehnt wohne, das wir kürzlich kernsaniert haben (ich weiß also um die Kosten, die da auf einen zukommen), habe ich schon ein bisschen Ahnung.
Hier im Ort (ich beobachte das schon länger), sind in letzter Zeit Häuser zu höheren Preisen verkauft worden, die um einiges schlechter waren.

Verliebt habe ich mich aber tatsächlich in das Haus, das stimmt. :smile:

LG, Amaryllis

Hallo

Also, da ich selbst Architektur studiert habe, selbst auch
schon mal ein paar Immobilienwertgutachten gemacht habe und in
einem Haus in der gleichen Straße aus dem gleich Baujahrzehnt
wohne, das wir kürzlich kernsaniert haben (ich weiß also um
die Kosten, die da auf einen zukommen), habe ich schon ein
bisschen Ahnung.
Hier im Ort (ich beobachte das schon länger), sind in letzter
Zeit Häuser zu höheren Preisen verkauft worden, die um einiges
schlechter waren.

Ja, wenn das so ist, dann brauchst du in dieser Richtung keinen guten Rat (mehr).

Verliebt habe ich mich aber tatsächlich in das Haus, das
stimmt. :smile:

Dann zahl die 220.000 Euronen möglichst schnell, damit Dir kein Anderer das Objekt vor der Nase wegschnappt.

Gruß
Jörg Zabel

schliesse ich mich auch an…

1 Like

Eigentlich hatte ich mir eher ernsthafte Tipps erhofft, wie ich nun taktisch am besten vorgehen könnte… schade…

Hallo Max,

was würdest Du mir denn empfehlen, was ich jetzt bieten soll.

Die anderen nehmen mich leider nicht so ganz ernst.

LG, Amaryllis

Hallo,

Eigentlich hatte ich mir eher ernsthafte Tipps erhofft, wie
ich nun taktisch am besten vorgehen könnte…

Gut, da gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) dem Makler Dein Maximum (220.000 Euro) als Angebot mitteilen und „sofort“ zuschlagen. Da kannst Du eher sicher sein, das Objekt auch zu bekommen. Risiko wär ja keins dabei, wie Du schreibst, ist es den Preis allemal wert.

2.) dem Makler die 200.000 Euro bieten und abwarten, wie es weiter geht. Du könntest 20.000 Euro (plus die nötigen „Nebenkosten“) „sparen“, hast aber das Risiko, daß ein anderer Ineressent die Preise genau so gut wie Du kennt und mehr bietet.

Eine dritte oder gar vierte Möglichkeit sehe ich nicht (mehr).

Ist das jetzt „eher ernsthaft“ genug?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo

da du die örtlichen Gegebenheiten besser kennst als wir musst du im Endeffekt auch allein entscheiden.

Wie ich schon schrieb ist ein Gutachter-Preis nicht bindend und ich würde nicht einsehen, warum ich mehr bieten sollte. Aber anscheinend ist die Lage so gut, du willst das Haus unbedingt…

Aber gleich um 20.000 höher zu gehen, würde ich nicht machen.

Die Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen.

Gruß

Hallo

wieso nehmen wir dich nicht ernst?

Wir haben doch unsere Meinungen und Ansichten kundgetan, dass dir diese nicht entsprechen, daran können wir leider nichts ändern.

Du bist doch anscheinend auf dem Laufenden und weißt, dass andere Häuser in dieser Lage für noch mehr Geld weggegangen sind, was wir ja nicht wissen können - wenn man es nicht sagt.

Und, wie sehr ihr das Haus wollt und zu welchem Preis, das könnt nur ihr beantworten.

Gruß

Hallo

was würdest Du mir denn empfehlen, was ich jetzt bieten soll.

Das ist aus der Ferne ganz schwer zu beurteilen. Da können tausend kleine Faktoren eine Rolle spielen, die hier überhaupt nicht zur Sprache gekommen sind.

Grundsätzlich habe ich den Eindruck, daß der Makler das Objekt alles andere für einen Renner hält. Sonst hätte er nicht schon beim ersten Gespräch so bereitwillig damit herausgerückt, daß der Verkäufer sich auf 180 000 herunterhandeln lassen würde. (Eine Information, die dir übrigens der Verkäufer im direkten Gespräch mit Sicherheit nicht so schnell gegeben hätte.)

Anscheinend glaubt der Makler nicht unbedingt, daß der Preis von 200 000, den der Verkaufer haben will, sich mit dem Objekt erzielen lässt. Deswegen geht er bereits zu Beginn mit dem Preis runter. Ok, alternativ besteht auch die Möglickeit, daß der Makler einfach nur dämlich ist und keine ahnung hat - aber das musst Du selbst beurteilen.

Bei einer „normalen“ Verkaufsverhandlung würde ich so vorgehen, wie Irene-Marie vorgeschlagen hat. Ich würde also warten, bis ich das Gutachten habe, dann dem Makler erklären, daß 180 000 für die Bruchbude noch zu viel sind („Ich habe das Gutachten von einem Experten prüfen lassen!“) und 170 000 bieten. Und dann abwarten.

Ob ihr das Haus dann wirklich bekommt, ist allerdings nicht sicher. Der Verkäufer wird sich niemals sofort darauf einlassen, es wird also sich länger hinziehen. Am Ende einigt man sich dann vielleicht bei 175 000 oder 180 000 (was kein Problem ist, denn genau deswegen hat man ja 170 000 geboten), aber vielleicht kriegt auch jemand anderes das Haus.

Jetzt handelt es sich hier aber nicht um eine normale Verhandlung - sondern Du willst das Haus unbedingt haben. Das wird leider nicht ohne Geld bewerkstelligen zu sein. :smile:

Der Verkäufer möchte 200 000 Euro - das ist mehr, als der Wert nach Gutachten und anscheinend auch mehr, als der Makler für machbar hält. Diese Situation ist nicht ungewöhnlich - mein Vater hat sie als die Standardsituation seines Berufs beschrieben. :smile: Sein Job habe im wesentlichen darin bestanden, Verkäufer davon zu überzeugen, daß ihre Preisvorstellungen überzogen sind. :smile: Bei Privatverkäufern sind es oft emotionale Gründe ("… mein Elternhaus, in dem ich so glücklich war …), Institutionen möchten manchmal einen bestimmten Gekldbedarf decken ("… wir brauchen 200 000 Euro für das neue Vereinsheim, also soviel muß der Verkauf schon bringen …")

Warum der Verkäufer 200 000 Euro haben will, ist eigentlich egal - das ist sein Preis, und damit könnt ihr ihn glücklich machen. Ich würde 200 000 bieten, aber befristet für maximal sieben Tage. Ich würde dem Makler sagen, daß das Haus weniger wert ist, mir aber gefällt, daß ich bereit bin, zu diesem Preis zu kaufen - aber nur sofort. Und daß ich kein Interesse mehr habe (oder nur noch 170 000 Euro zahlen will), wenn sich das länger hinzieht. :smile: Eine Garantie ist das auch nicht, aber der Makler ist jetzt in Zugzwang.

Das Spiel kann auch mit 190 000 funktionieren, ist aber deutlich riskanter - der Verkäufer kann sich viel eher querlegen („Da kommt sichger noch einer, der das bietet, was ich will“).

lg,
Max

er will sie, also gebt sie ihm. Ich würde deshalb genau 200 000 bieten, befristet für maximal sieben Tage.

Hallo Max,

danke für die klaren Worte.
Magenschmerzen bereiten sie mir natürlich schon.
20.000 Euro mehr ausgeben als unbedingt nötig wären, ist halt eine Sache, die man nicht so leicht über´s Herz bringt.
Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass das am ehesten so funktioniert. Lieber wäre mir natürlich die 190.000-Euro-Variante. Aber ich glaube irgendwie nicht, dass der Verkäufer darauf eingehen würde. Der Makler vielleicht schon, aber das hilft ja nichts.

Ich habe übrigens auch den Eindruck, das der Makler denkt, das Haus geht nie im Leben für 200.000 weg. Der wird sich bald wundern, wie die Leute ihm die Tür einrennen. Allein das Grundstück ist schon 150.000 Euro wert. Und das Haus hat 2 Wohnungen, die man nach lediglich Tapezieren für bestimmt jeweils 500 Euro kalt vermieten kann. Das ist doch der Wahnsinn!

Ich besorge mir am Montag aber erstmal einen Grundbuch-Auszug. Nicht dass noch irgendwelche Auflagen auf dem Grundstück sind. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum das Haus so billig ist.
Der Makler rückt auch so lange nicht mit dem Gutachten raus (er hatte es nicht bei der Besichtigung mit und hat es noch nicht wie versprochen geschickt… ok, ist ja auch erst 3 Tage her), das kommt mir irgendwie komisch vor. Hast Du eine Vermutung, warum er das macht?

Ich habe echt schon schlaflose Nächte wegen der Sache.

LG, Amaryllis

hi amaryllis,
ohne mir jetzt den ganzen strang durchgelesen zu haben:

ich habe einmal einen zuschlag bekommen, obwohl ich 10000,-- unter einem anderen angebot lag. ich konnte den verkäufer überzeugen, dass die abwicklung ruck-zuck über die bühne gehen wird:smile:, indem ich einen rechtsanwalt in die kaufverhandlungen mit eingebunden habe, der für die notwendigen papiere und sicherheiten im vorfeld gesorgt hat.

gruß h.

Hi,

erst wenn das Gutachten vorliegt, würde ich überhaupt ein echtes Angebot machen. Ich traue Dir zwar zu, dass Du mit einem Architektenstudium schon Ahnung von der Sache hast, aber ein echtes Gutachten gibt oft mehr her als der angehende Käufer zu sehen glaubt.

Vergiss nicht, das Gutachten wurde vom Verkäufer beauftragt. Normalerweise sind diese Gutachten öfter „Auftraggeberfreundlich“. Und wenn das, wie Du sagst schon zu billig ist, muss es dafür einen im Gutachten dokumentierten Grund geben. Ein Gutachter (sofern es ein echtes Gutachten ist und keine Wertermittlung irgendeines Architekten) wird immer die aktuellen Verkehrswerte zugrundelegen -sprich die Kaufpreissammlung für das direkte Umfeld. Da der Wert des Umfeldes anscheinend höher ist, müssen echte Mängelabschläge vorhanden sein. Und bist Du Dir sicher, alle (Bau-)Mängel erkannt zu haben?

Grüße

Hallo Amaryllis,
wie ich schon sagte: Aus der Ferne lässt sich das alles sehr schwer beurteilen. Was ich schreibe, halte ich für den Allgemeinfall füt zutreffend - im Einzelfall kann trotzdem vieles anders sein.

Ich habe übrigens auch den Eindruck, das der Makler denkt, das
Haus geht nie im Leben für 200.000 weg. Der wird sich bald
wundern, wie die Leute ihm die Tür einrennen.

Das ist für mich der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Einer von euch beiden muß sich irren. Wer das ist, kann ich nicht sagen. Tendenziell würde ich dem Makler hier die größere Marktkenntnis zutrauen, zumal das Gutachten wohl das gleiche sagt. Aber ist vielleicht er auch ortsfremd oder unerfahren. Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen.

Der Makler rückt auch so lange nicht mit dem Gutachten raus
(er hatte es nicht bei der Besichtigung mit und hat es noch
nicht wie versprochen geschickt… ok, ist ja auch erst 3 Tage
her), das kommt mir irgendwie komisch vor. Hast Du eine
Vermutung, warum er das macht?

Nein, keine Ahnung. Dazu bräuchte ich echt eine Glaskugel.

Gruß,
Max

Hallo Max!

Neuster Stand: Wir haben das Gutachten bekommen und noch einen Termin mit dem Makler gemacht. Am Donnerstag macht er einen Termin mit mehreren Interessenten (oh Mann…, jetzt schon mehrere Interessenten!) und wir gehen auch hin.

Irgendwelche Tipps, wie wir uns da verhalten sollen?

Wir haben bis jetzt noch kein Konkretes angebot gemacht besorgen uns bis Donnerstag aber schon mal eine Finanzierungszusage der Bank, nur so um unsere Liqidität zu beweisen.

LG, Amaryllis