Was tut ein Evolutionsbiologe

Wer kann mir diesen Begriff erklären und vor allem auch das Berufsbild, das sich dahinter verbirgt. Wo kann man sich dazu ausbilden lassen und vor allem, unter welcher Prämisse; Studium etc.? MvFG und vielen Dank im Voraus.

Ein Evolutionsbiologe ist ein Biologe, der in einem Forschungszweig tätig ist, welcher sich mit der mit biologischen Aspekten der Evolutionstheorie auseinander setzt. Die Evolutionstheorie ist bis anhin keinesfalls bewiesen, in den letzten Jahren (und Jahrzehnten) gab es hier immer wieder Rückschläge. So gibt es z.B. das Miller-Urey-Experiment welches in den letzten 60 Jahren mehr Fragen als Antworten aufgeworfen hat. (Dieses Experiment generiert Aminosäuren, welche die Bausteine von Proteinen sind, welche wiederum die Bausteine von Zellen sind - Ohne Zellen kein Leben).
Der Ausbildungsweg ist also folgender: Studium in Biologie oder noch besser in Biochemie bis MA. Danach einen Anstellungsträger suchen, der in diesem Bereich tätig ist.
Zu beachten ist vielleicht noch das: Die Industrie hat kaum Interesse in diesem Bereich Forschung zu treiben. Es ist der Staat, der hier finanziert. Wie lange er das noch in diesem Rahmen macht, wie jetzt, ist fraglich.
Insofern gibt es auch eine Prämisse: Du musst an die Evolutionstheorie glauben. - Aber auch sonnst lohnt es sich Biologie zu studieren. Ich selbst erkenne immer wieder die Handschrift Gottes beim Betrachten und darüber nachdenken von „biologischem“.
Gruss aus der Schweiz. Hämi

Hallo Tyrol,
Evolutionsbiologe ist kein bestimmter Beruf sondern mehr ein Gattungsbegriff. Die Evolutionstheorie durchzieht die gesamte Biologie. Sie ist inzwischen (Kreationisten außen vor) eine der mit am besten bestätigte Theorie in den Naturwissenschaften. Innerhalb dieser Theorie gibt es viele Felder, die laufend weiter erforscht und vorangetrieben werden. So untersucht der Paläontologe an Hand von Fossilien die Evolution der Organismen. Mit Methoden der Molekularbiologie kann der Verlauf der Evolution und damit die Verwandtschaft von Organismen durch Analyse der Erbinformationen (z.B. der Mitochondrien, X-Chromosom, Y-Chromosom, etc.) bestimmte werden. Andere Biologen erforschen, warum und wie sich neue Spezien entwickeln. Für alle diese Bereiche ist ein Studium der Biologie die Voraussetzung. Im Laufe eines solchen Studiums wird man sich dann für bestimmte Bereiche spezialisieren. Google doch auch einmal Evolutionsbiologie, Gruß, Günther

Hallo Tyrol,

also ein Evolutionsbiologe untersucht, meines Wissens nach, Lebensformen und deren Entstehung aus anderen Lebensformen.
Den Unterschied zu „normalen“ Biologen würde ich darin sehen, dass ein Evolutionsbiologe sich nicht ausschließlich für momentanen Zustand der untersuchten Spezies interessiert, sondern mehr für deren evolutionäre Herkunft und evtl. für deren künftige Entwicklung.
Evolutionsbiologie ist an sich kein wirklicher Beruf, von daher sieht es mit einer Ausbildung dafür schlecht aus. Innerhalb eines Studiums der Biologie kann man sich aber gewiss auf Evolutionsbiologie spezialisieren.

Grüße.
Ameise

Hallo Tyrol,

es handelt sich dabei um keinen eigenständigen Beruf, sondern um eine schwerpunktliche Ausrichtung innerhalb des Berufes des Biologen. Es gibt daher auch leider kein allgemeingültiges Berufsbild.

D.h.wenn du dich in diese Richtung interessierst, dann hast du erstmal das Abitur zu machen, um Biologie studieren zu dürfen. Während des Biologie-Studiums hast du dann zunächst allgemeine Praktika, Vorlesungen und Seminare, auch zu Nebenfächern wie Mathematik oder Chemie. Dies stellt dann die Basis dar, um Biologie „so richtig“ zu studieren. In eingeschränktem Maße kannst du in diesem Abschnitt deinen Interessen entsprechend schon mal das eine oder andere in dieser Richtung belegen. Die entscheidende Ausrichtung kommt aber erst kurz vor Abschluß des Studiums, vor allem auch mit der Wahl der Prüfung und dem Abschlußthema. Dann bist du erstmal „Bachelor“ und kannst in alle Bereiche der Biologie vordringen.
Dann kommt noch die Ausbildung zum „Master“. Eigentlich kannst du erst zu diesem Zeitpunkt die Weichen stellen für deine spätere Laufbahn. Durch geeignete Wahl an Spezialvorlesungen und Praktika hast du hier die Möglichkeit, deiner beruflichen ViKa einen entsprechenden Anstrich zu geben.
Endgültig in die Fußstapfen eines Evolutionsbiologen bist du aber erst mit der Promotion getreten.

Du siehst, der „Evolutionsbiologe“ ist kein vordefinierter Beruf, sondern kristallisiert sich im Laufe des Studiums immer mehr heraus.

Als Anstellungsmöglichkeiten gibt es leider nicht allzu viele: alle potentiellen Arbeitgeber der Industrie für Biologen kommen hierfür nicht in Betracht. Eigentlich bleiben nur zwei Möglichkeiten, nämlich an der Uni zu bleiben oder ein Naturkundemuseum.

Eventuell kommt auch ein Quereinstieg aus der Geologie in Betracht: falls du dort den Schwerpunkt Paläontologie hättest.

Falls du noch Fragen hast, melde dich einfach nochmal.

Grüße
Peter

Hallo.
Also wenn dus genau wissen willst kann ich dir diesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Evolution
und diesen:
http://www.evolutionsbiologen.de/
Link empfehlen. Da steht alles ganz genau drin.
Evolutionsbiologie muß man studieren, es ist eine spezifizierung des biologiestudiums. Sprich du mußt dafür abitur haben und dann an der uni erstmal biologie studieren, später kannst du dich dann spezialisieren.
Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Gruß
Ina

Man studiert Biologie und spezialisiert sich entsprechend.
Ein Evolutionsbiologe hat die Evolutionsprinzipien verinnerlicht (gerade, weil relativ simpel, lauern hier Verständnisgefahren - die logischen Folgerungen sind nämlich nicht ohne. Viele durchaus gebildete Biologen machen hier immer noch gern Fehler, kaum jemand ist dagegen gefeit - so ist die leicht als völlig falsch erkennbare Mär von der „Erhaltung der Art“ - grusel, schauder - selbst bei Bio-Profs immer noch nicht gänzlich vom Tisch).

Arbeitsfeld ist, die biologische Vielfalt aus evolutionärer Sicht zu erklären. Meist mündet das im „Warum“. Letztlich kann man sagen, dass jedwedes biologische Phänomen eine evolutionäre Ursache haben muss, wie „schräg“ (=unerklärbar) es auch erst erscheinen mag.
Sogar Darwin selbst hatte Probleme mit einigen Phänomenen (wie z.B. Insektenstaaten), die er vorsichtig aus seiner Theorie herausnehmen wollte (was gar nicht nötig ist).

Daneben „baut“ der Evolutionsbiologe moderne Stammbäume, die logisch falsifizierbar als Ergebnis der sog. Phylogenetik (Stammbaumkunde) höchsten wissenschaftlichen Prinzipien folgend vorliegen.

Um tiefer in die Evolution einzusteigen, ist die „Entstehung der Arten“ (Kurztitel) von Darwin gar nicht schlecht.
Deutlich moderner sind die hervorragenden, populärwissenschaftlichen Werke von Richard Dawkins wie z.B. „Der blinde Uhrmacher“ u.a.

Soweit ich das mit Bedauern sehe, ist Evolution in der Botanik keine „gängige Lehre“. Es ist also sinnvoll, sich auf Zoologie zu spezialisieren, und das an einer Uni, die evolutionäre Schwerpunkte gesetzt hat - Berlin, Tübingen, Freiburg, …

Allerdings ist die Evolutionsbiologie keine Wissenschaft, die kurzfristige Ergebnisse bringt, und somit eines der großen „Leidensfelder“ der üblen Wissenschaftskultur der letzten Regierungen. Wie hier wichtigste Professuren, die Deutschland zur absoluten Nr. 1 in diesem Feld gemacht hatten, weggestrichen wurden und werden, lässt einen gruseln.

Die deutsche Grundlagenforschung versinkt hier leider im Mittelmaß, was sich in den nächsten Jahrzehnten durchaus rächen dürfte.
Eine Empfehlung, ernsthaft Evolutionsbiologie als Berufsfeld anzustreben, kann ich da leider nicht geben.

Gruß

Ulli Ramps

Ich dneke er arbeitet vorallem im Akademischen bereich (sprch auf der Uni);

Natürlich lässt sich das wissen das du während dem studium der evolutionsbiologie lernst auch ander weitig einsetzen.