Was verdient der Handel an Technikartikel ?

Wir haben über Preise von Technikartikeln diskutiert und wie sich diese
zusammensetzen. Auch die Recherche im Web ergab dazu extrem unter-
schiedliche Angaben mit Margen zwischen 3% und 70% vom Gerätepreis.
(Neuware, keine Auslaufmodelle, keine Jubiläumsrabatte, …)

Angenommen ein neues Produkt kommt auf den Markt.
(B2B, Unterhaltungsindustrie, Marketing, starke Nachfrage).
Die Produktionskosten liegen bei 2000 €, der UVP netto beträgt 6000 €.

Wie viel verdient dabei der Händler?
Ist eine Rabattstaffel in Höhe von 10% bis 20% realistisch ?
(Rabatt in % vom Netto-UVP je nach Abnahmemenge)

Sofern Distributoren zwischengeschaltet sind, wie viel erhalten diese?

Wie hoch ist z.B. die Marge bei z.B. TV-Geräten oder Beamern bei Media markt, Saturn und Co.

Hallo Peter,

eine einfache Antwort scheitert schon daran, dass Du hier ganz viele Dinge in einen Topf wirfst.

So haben Handelsmargen überhaupt nichts mit Produktionskosten zu tun, denn der Handel kauft beim Hersteller oder Distributor zu Einkaufspreisen. Und diese Einkaufspreise sind auch nicht konstant.
Neben mengenabhängigen Rabatten gibt es schon vom Hersteller aus Veränderungen im Lebenszyklus eines Produktes. Und dann werden auch immer Sonderaktionen vereinbart, bei denen der Händler größere Sonderposten für Werbeaktionen erwirbt und sich direkt oder indirekt an der Werbung beteiligt. So etwas passiert gerne, wenn Lagerbestände abgebaut werden müssen, weil neue Modellreihen im Anmarsch sind. Oder der Hersteller produziert bewusst für Aktionen des Händlers größere Lose.

Im Elektronikbereich (Computer und braune Ware) sind die Margen bei den Geräten gering, während beim Zubehör oder Nischenprodukten ordentlich aufgeschlagen wird.

Ciao, Allesquatsch

Hallo Allesquatsch,

danke für die Antwort.
Wir haben uns bei dem Gespräch ein fiktives Produkt ausgedacht (zuschneidbare OLED-Folie :slight_smile: und wollten eine Tortenskizze erstellen, wie sich der Preis zusammen setzt. Ganz simpel nach dem Motto: Herstellungskosten, Gewinn des Herstellers und die Marge für den Handel. Das diese Michmädchenrechnung nicht klappt, ist klar.

Aber ich hätte vermutet, dass der Wiederverkäufer wenigstens so um die 10-20 Prozent verdient, Er muss das Produkt kaufen, lagern, bewerben und hat dadurch zusätzliche Kosten. Sonst bleibt ihm ja fast nichts. Aber bei PCs oder TV-Geräten sind scheinbar Margen auch bei neuen Modellen im einstelligen Bereich normal.

Ich glaube, beim nächsten Einkauf im Mediamarkt gebe ich dem Marktleiter 'nen Euro :wink:

Tschüss,
Peter

Hallo Peter,

viele Hersteller zahlen eine extra Provision, wenn ihr Produkt verkauft wird. Die Margen vom Distributor zum Verkäufer sind nicht dolle und hängen natürlich auch vom Produkt ab.
Ein allgemeingültiges Tortendiagramm, wie du es dir vorstellst, gibt es nicht.

Data

Hallo Peter,

Du musst auch noch mal zwischen der Marge und dem Deckungsbeitrag unterscheiden.
Die Marge ist der Anteil am Verkaufspreis, den der Händler als Gewinn hat.

Der Deckungsbeitrag ist der Unterschied zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis (ohne Mehrwertsteuer). Der enthält nicht nur die Marge, sondern auch die ganzen Kosten, die noch anfallen: Personal, Gebäude, Versicherungen, Logistik, Werbung. Das sind dann bei Geräten vielleicht 15 - 30%.
Für Zubehör wesentlich höher. Ich kann mich entsinnen, dass manchmal am Verkauf eines Videorekorders weniger verdient wurde als am mitgekauften 5 Meter SCART-Kabel.

Ciao, Allesquatsch