Hier der Versuch einer Antwort!!! Leider erst heute, ich war über Pfingsten unterwegs.
Zitat Wikipedia „Transzendetalphilosophie"
„Der Begriff Transzendentalphilosophie umfasst philosophische Systeme und Ansätze, die die Grundstrukturen des Seins nicht durch eine Ontologie (Theorie des Seienden), sondern im Rahmen des Entstehens und Begründens von Wissen über das Sein beschreiben. Indem transzendentale Ansätze die Bedingungen der Erkenntnis untersuchen, die vor jeder Erfahrung (a priori) im Subjekt liegen, wird die Metaphysik als universelle Grundlagentheorie durch die Erkenntnistheorie ersetzt. Die Transzendentalphilosophie ist somit auch Kritik der herkömmlichen Metaphysik.“
Die Kritik der reinen Vernunft beschreibt die Bedingungen der Möglichkeiten menschlichen Erkennens. Kants generelle Sichtweise war: Wir können nur das erkennen, was wir denken können. Unser Denken begrenzt unsere Fähigkeit der Erkenntnis. Nicht „diffuse“ Ideen, die uns von Gott gegeben wurden, wie Platon es uns im Höhlengleichnis erklären wollte, sind Grundlage unserer Erkenntnis, sondern ein für alle Menschen gleiche Ausstattung an Denkschemata (Denkvermögen) gepaart mit einem Anschauungsvermögen befähigt uns die Welt der Erscheinungen in bestimmter Weise zu verstehen. Dieses Verständnis können wir dann an der Wirklichkeit überprüfen. Erkennen nach Kant ist: eine Modellannahme treffen und dann prüfen.
Achtung: Dies ist seine, also Kants Annahme des menschlichen Denk- und Erkenntnisschemas. In seinem Werk „Kritik der reinen Vernunft“ versucht er dies zu belegen also nachzuweisen. Dazu stellt er die bekannte Frage: Wie sind synthetische Urteile a priori möglich? Sprachregelung: Ein synthetisches Urteil ist ein sog. Erweiterungsurteil, was die Erkenntnis über einen Begriff eben ergänzt bzw. erweitert. Im Gegensatz dazu sieht Kant das analytische Urteil, was einen Begriff lediglich auf andere Weise erläutert. A priori heißt vor aller Erfahrung bzw. ohne alle Erfahrung.
Weiter wird in Wikipedia ausgeführt:
„Die Konzeption Kants"
Historisch ist Kants Projekt einer Transzendentalphilosophie als methodische Reflexion auf das Erkenntnisvermögen vernünftiger Wesen (Immanuel Kant: AA XVIII, 20[4]) und als Antwort auf den Streit zwischen Empirismus und Rationalismus zu verstehen. Empiristen wie John Locke waren der Auffassung, dass nur die sinnliche Wahrnehmung Erkenntnisse liefert; ohne diese ist der Verstand ein weißes Blatt Papier, eine Tabula rasa. Die Rationalisten in der Tradition von Descartes und Leibniz, in der Kant zunächst auch stand, nahmen hingegen an, dass nur der Verstand zu täuschungsfreier Erkenntnis der Dinge fähig ist. Die unbeständigen dunklen Empfindungen werden erst durch den Verstand klar und deutlich geordnet.
In der Kritik der reinen Vernunft entwickelte Kant einen Ansatz, die sowohl den Empiristen als auch den Rationalisten widersprach, mit dem er vor allem aber auch den skeptischen Empirismus David Humes zurückweist.[5] Kants Lösung ist ein sowohl als auch. Für jede nicht-analytische Erkenntnis bedarf der Mensch ebenso der Begriffe, die er im Verstand bildet, wie der sinnlichen Anschauung. Sinnlichkeit und Verstand sind die beiden einzigen, gleichberechtigten und voneinander abhängigen Quellen der Erkenntnis. „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (Immanuel Kant: AA III, 75[6])“
Ganz grob gesprochen stellt Kant mit der Kategorientafel ein Ordnungsschema für Urteile auf und behauptet damit, dass dieses Set an Urteilen eindeutig und hinreichend ist, um zu synthetischen Urteilen a priori zu gelangen. Dies muss er mittels Deduktion beweisen.
Bemerkung: Kant sah sich nach dem Erscheinen der ersten Fassung der Kritik der reinen Vernunft im Jahre 1781 mit vielen Fragen, Kommentaren und Verständnisschwierigkeiten konfrontiert, dass er im Jahre 1784 eine überarbeitete Fassung herausbrachte. Heute werden beide Fassungen zusammen betrachtet, jeweils mit A bzw. B gekennzeichnet.
Transzendental
Zitat: Schülerduden „Die Philosophie“ BI 1985 seite 426ff
„… Vielmehr ist transzendental primär ein Begriff, der sich auf ein Grundvermögen des Bewusstseins bezieht, die Außenwelt erfassen zu können. Dieses Vermögen ist nach Kant als ein vor aller Erfahrung im Bewusstsein vorfindliches Apriori anzusehen, aufgrund dessen wir das Empirische gleichsam in einem Umkehrschritt in Richtung Verstand und Vernunft transzendieren. Philosophie wird so in Abkehr von der Tradition primär als Methode des Denkens definiert. Das entscheidende dieser Methode ist, nicht mehr die Gegenstände der Erfahrung, quasi im platten Analogieverfahren naiv als identisch den Objekten der Erfahrung selbst hinzunehmen, sondern sich reflexiv dem erkennenden Subjekt bzw. seiner Erkenntnisleistungen zuzuwenden. Dies drückt Kant in dem … Satz aus: „… die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung und haben darum objektive Gültigkeit in einem synthetischen Urteil a priori.“ Als wichtigste Aufgabe auf diesem kritisch-analytischen Weg betrachtet Kant dabei die Begründung der Kategorien sowie der reinen Anschauungsformen des Bewusstseins. In der „Kritik…“ unterscheidet Kant zwischen dem der dem philosophischen Gewicht nach bedeutenderen „transzendentalen Elementarlehre“ und der „Transzendentalen Methodenlehre“,. Erstere gliedert sich in „transzendentale Ästhetik“ (sie hat es im Wesentlichen mit den die gesamte „Kritik …“ erst ermöglichenden reinen Anaschauungsformen Raum und Zeit zu tun) und „transzendentale Logik“ (ihr Kernstück ist die Begründung des synthetischen Urteils a priori). Die „transzendentale Methodenlehre“ bringt eine historische wie metaphysische Bestimmung dews Begriffs „reiner Vernunft“. …
Soweit erst einmal meine Ausführungen bzw. Zitate. Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Gruß Karl-Georg Krüger