Hi!
Nach dem Atombomben-Abwurf auf Haifa werden wir weiter sehen…
…und wer soll die bitte werfen?
Beispielsweise die Glaubensbrüder aus Pakistan, um den „ewigen Stachel im Fleische des Islam“ endgültig zu beseitigen.
Ich glaube auch dass es für
Israel nicht rosig aussehen würde, aber ich wehre mich
entschieden gegen ein blutrünstiges Zerstörerbild von Arabern
die mit Säbeln zwischen den Kiefern und Atombomben unterm Arm
alles platt machen was ihnen nicht gefällt.
Vielleicht solltest du dein Augenmerk mal auf jene Regionen richten, wo die islamisch-arabische Welt unter sich ist.
Sudan, Staatsform „Islamische Republik“, vollführt seit Monaten im Westen und Süden seines Landes Kriegsaktionen, die durchaus als Genozid bezeichnet werden können.
Somalia ist auf dem direkten Wege in eine „Islamische Republik“ (islamistische Milizen haben Anfang Juli Mogadischu unter ihre Kontrolle gebracht), und die Schreckensmeldungen mit „Sharia-Unterfütterung“ nehmen zu. So wurden vor kurzem Jugendliche durch islamistische Milizen erschossen, weil sie es wagten, sich ein Fußballspiel der WM in Deutschland anzuschauen. Der Oberste Islamische Gerichtsrat hat Film und Fernsehen untersagt (AP-Meldung vom 5.7.2006). Aufgrund der Machtübernahme durch islamistische Milizen haben äthiopische Truppen die Grenze nach Somalia überquert - übrigens zeitgleich zu den Ereignissen im Libanon, nur kümmert das niemanden in der Welt, nicht mal die arabischen Medien (dpa-Meldung von 21.07.2006).
Vielleicht würde der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten
sich weiter entwickeln.
Das auf jeden Fall. Der Iran will noch immer die vorherrschende Macht im Nahen und Mittleren Osten werden, am besten mit Kontrolle über alle größeren Erdölquellen, um dann eine entsprechende Rolle auf der Weltbühne zu spielen.
Die arabische Welt ist restriktiv und rassistisch. Es gibt zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen trotz „Umma“ tiefe Abneigungen. So war es für die „weißen Muslime“ in Nordafrika und Arabien nie ein Problem, „schwarze Muslime“ aus den Gebieten südlich der Sahara als Sklaven zu halten. Saudi-Arabien hat bekanntlich erst 1963 die Sklaverei gesetzlich verboten. Ob es wirklich keine Sklaven mehr gibt, darf mehr als bezweifelt werden.
Vielleicht würde ein großer arabischer Freihandelsblock
entstehen, mit den Saudis als führendes Land.
Das auf gar keinen Fall. Das Grundprinzip der arabischen Kultur ist das Clan-Wesen (was man sehr gut im zerfallenden Irak sowie in Afghanistan beobachten kann). Statt eines gemeinsamen Blocks mit wirtschaftlicher Prosperität wird es zu Dutzenden von kleinen Brandherden kommen, weil jeder Clan-Chef sein Teil abhaben will.
Dieses Clan-Prinzip - man kann es auch mafiös nennen - zeigte sich z.B. beim Geldfluss der Ordnungskräfte in Palästina. So erhielt die PLO aus EU-Mitteln Kapital, um seine Ordnungskräfte zu bezahlen. Diese Gelder flossen durch so viele sich selbst bedienende Hände, dass der palästinensische Polizist auf der Straße völlig unterbezahlt war und sich einen Nebenjob suchen musste, um über die Runden zu kommen. Warum sollte sich diese Bakschisch-Mentalität ändern, wenn sich die Großmächte und Europa da raushalten? Sie dürfte m.E. verstärkt werden.
Ein weiteres nicht zu verachtendes Problem der arabischen Staaten - unter dem wir Europäer über kurz oder lang auch leiden werden - ist die demographische Entwicklung, die nicht der die dortige Wirtschaft in Einklang zu bringen ist. Allein auf der arabischen Halbinsel leben etwa 120 Millionen Menschen (ohne Israel). Ein Drittel davon ist unter 18 Jahre. Macht also 40 Millionen. Bei einer 50/50-Teilung der Geschlechter macht da 20 Millionen männliche Jugendliche, die innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre auf den Arbeitsmarkt drängen. Wie will z.B. ein Land wie Saudi-Arabien, wo es jetzt bereits schon Arbeitslosigkeit gibt, in dieser kurzen Zeit Millionen von Arbeitsplätzen aus dem Boden stampfen?
Die Folgen werden innere Unruhen, bürgerkriegsähnliche Zustände und ein ernormer Migrationsdruck Richtung Europa sein.
Im Iran entsteht derzeit ein ähnlicher Druck, weil die Bevölkerungsstruktur der auf der arabischen Halbinsel in etwa entspricht. Auch der Iran benötigt dringenst mehr Arbeitsplätze für seine Jugend. Nicht ohne Grund sucht der Iran außenpolitische Konflikte, um von diesem innenpolitischen Problem abzulenken.
Dies ist meine Antwort auf das genannte Szenario. Und die lokalen Brände dürften sich sehr schnell ausweiten.
Grüße
Heinrich