Was war vor dem Urknall

Hallo Wissende,

irgendwie kann ich mir nicht vorstellen was vor dem Urknall war. Einfach „NIX“ will mir nicht in den Kopf.

Vor allem, wie soll aus „NIX“ auf einmal dieser „Zustand bei dem alle physikalischen Gesetze versagen“ entstanden sein. Woher?
–> siehe Wiki (Das Universum begann mit einem Zustand, bei dessen Beschreibung die bekannten physikalischen Gesetze versagen. Aus sehr elementaren Überlegungen folgt jedoch, dass die Dichte zu Beginn etwa 10^94 g/cm3 und die Temperatur etwa 10^32 K betragen haben muss ).

Alles was danach kam kann man sich ja wenigstens einigermaßen vorstellen.

Mal rein hypothetisch:
Man würde zum Rand des Universums reisen und dann noch einen Meter weiter. Wo wäre man dann? Wieder im „NIX“ ?

Ich hoffe ihr könnt mir das wenigstens ein wenig vorstellbar machen.

MfG Maximus

Hallo, Maximus,

es hilft nicht. Das ist der Inhalt der Urknalltheorie, dass es kein vorher gibt.
Somit sind deine Frage innerhalb der Hypothese unsinnig, ja sogar unstatthaft.

Das muss man fressen, egal, wie es würgt im Hals.

Man würde zum Rand des Universums reisen und dann noch einen Meter weiter. Wo wäre man dann? Wieder im „NIX“ ?

Es gibt keinen Rand des Universums!
Auch das ist ein Axion der Urknalltheoerie.

Gruß Fritz

Hi,

irgendwie kann ich mir nicht vorstellen was vor dem Urknall
war. Einfach „NIX“ will mir nicht in den Kopf.

Stell dir vor, alles sei schon immer und ewig so dagewesen. Dann käme doch zwangsläufig die Frage: „Das hat alles niemals angefangen? Das kann ich mir nicht vorstellen.“

Mal rein hypothetisch:
Man würde zum Rand des Universums reisen und dann noch einen
Meter weiter. Wo wäre man dann? Wieder im „NIX“ ?

Ich hab mal irgendwo aufgeschnappt:
Selbst wenn beweisen wäre, daß das Universum an einer roten Backsteinmauer enden würde, käme jemand und fragte: „Und was kommt dahinter?“ :wink:

Gruß Ulrich

Das ist keine Lüge sondern eine sachzwangreduzierte Ehrlichkeit. (Dieter Hildebrandt)

Mal rein hypothetisch:
Man würde zum Rand des Universums reisen und dann noch einen
Meter weiter. Wo wäre man dann? Wieder im „NIX“ ?

Mal rein hypothetisch:
Man würde zum Norpol reisen und dann noch einen Meter weiter nach Norden.
Wo wäre man dann?

Gruß
Oliver

Schöne Analogie!
Moin,

Mal rein hypothetisch:
Man würde zum Norpol reisen und dann noch einen Meter weiter
nach Norden.
Wo wäre man dann?

Gefällt mir. Merke ich mir :smile:

Gruß,
Ingo

Über dem Nordpol muss die Freiheit …

Man würde zum Norpol reisen und dann noch einen Meter weiter nach Norden.
Wo wäre man dann?

Man schebte einen Meter über dem Eis. :wink:

Gruß Fritz

Hi,

darauf kann Dir kein noch so Gescheiter eine Antwort geben. Unsere gesamte Alltagserfahrung, die gesamte Wissenschaft, einfach alles ist in dieses Universum eingebettet. Die Naturwissenschaften können nur beschreiben, nichts erklären oder gar Sinn stiften.
Begriffe wie „davor“ oder „danach“ sind aus unserer Alltagserfahrung entlehnt. Sie sind Bestandteil des Universums. Was „davor“ oder „danach“ war, ist eine sinnlose Frage, weil diese Begriffe nur in unserem Universum existieren. Du kannst Dir hier ausdenken was Du willst. Manche ziehen Gott zu Rate. Ein bekannter Wissenschafter sagte einmal „In der Religion steht Gott am Anfang aller Überlegungen, in der Wissenschaft am Ende aller Überlegungen“.

Gruß
Moriarty

Oliver hat es ja schon auf den Punkt gebracht. Die Frage, was vor dem Urknall war, ist in den meisten kosmologischen Modellen so sinnvoll wie die Frage, was nödlich vom Nordpol ist.

Es gibt allerdings Modelle, in denen das Sinn macht. Dazu gehört beispielsweise ein pulsierendes Universum. Da war vor dem Urknall ein Universum, bei dem die Expansion irgendwann umgekehrt wurde, so dass es in einem sogenannten Big Crunch kollabiert ist. Das würde sich dann endlos wiederholen. Allerdings wurde mittlerweile mit sehr großer experimenteller Sicherheit nachgewiesen, dass wir nicht in einem solchen Universum leben. Unser Universum wird nicht nur nich in sich zusammen fallen, sondern mit ständig wachsender Geschwindigkeit expandieren.

Ich sehe allerdings eine Möglichkeit, bei der auch in einem solchen Universum etwas vor dem Urknall gewesen sein könnte - nämlich ein beschleunigt wachsendes Universum wie unseres. Wenn die Expansion schnell genug ist (und momentan sie es so aus, als würde sie über alle Grenzen wachsen), dann werden Quantenfluktuationen stabilisiert. Dabei bilden sich spontan Bereiche hoher und niedriger Energiedichte.

Das ist bereits Bestandteil aktueller kosmologischer Modelle und Voraussetzung dafür, dass die Materie überhaupt zu den heute bekannten Strukturen verklumpen konnte. Ohne die Stabilisierung von Quantenfluktuationen während der Inflationsphase würde die Materie den Raum homogen ausfüllen.

Je höher die Expansionsgeschwindigkeit, um so größer sollten die Energieunterschiede werden. Ich könnte mir daher vorstellen, dass bei ständigem Wachstum der Expansionsgeschwindigkeit winzige Bereiche des Universums auch die Energiedichte des Urknalls erreichen können. Die hohe Energiedichte würde dann dafür sorgen, dass die Expansion dieser Bereiche gegenüber dem umliegenden Raum sehr stark abgebremst wird und sich dann möglicherweise so fortsetzt, wie wir das von unserem Universum kennen.

Das verführerische an dieser Hypothese besteht darin, dass man die Inflationsphase nicht postulieren muss. Sie ergibt sich automatisch - nämlich aus der rasanten Expansion eines sterbenden Vorgängeruniversums. Außerdem gibt es hier keinen Anfang und kein Ende. Unser Universum wäre als eines von unendlich vielen durch Quantenfluktuationen in einem Vorgängeruniversum entstanden, das seinerseits auf dieselbe Weise entstanden ist usw. Auch unser Universum würde auf diese Weise irgendwann unendlich viele Nachfolgeuniversen erzeugen. Das wäre auf unvorstellbar großen räumliche und zeitlichen Skalen ein stationäres Universum (oder besser: Multiversum, weil es unzählige kausal entkoppelte Bereiche beinhaltet, die man als Universen bezeichnen kann).

Leider übersteigt es erheblich meine Fähigkeitden, das Ganze durchzurechnen. Möglicherweise braucht man dazu wegen der Kombination der (aus der ART folgenden) beschleunigten Expansion und den (aus der QM folgenden) Quantenfluktuationen sogar eine vereinheitlichte Theorie, über die wir momentan noch nicht verfügen.

Die Frage, was vor dem Urknall war, ist also keineswegs vollkommen unsinnig. Sie ist allerdings im aktuellen kosmologischen Standardmodell gegenstandslos.

Hi Maximus,

diese hier schon so oft gestellte Frage ist müßig. Denn die physikalische Urknalltheorie geht gar nicht bis zu einem räumlich-zeitlichen NULLpunkt zurück. In der sogenannten Planck-Ära 10-44 sec 10-33 cm ist (vorläufig) Schluß mit Physik. Jenseits dieser Grenze sind die physikalischen Begriffe „Raum“ und „Zeit“ (btw. auch „Kausalität“ usw.) nicht mehr anwendbar: „vorher“ und „nachher“ sind daher in diesem Bereich bereits nicht mehr physikalisch sinnvoll unterscheidbar.

–> siehe Wiki (Das Universum begann mit einem Zustand, bei
dessen Beschreibung die bekannten physikalischen Gesetze
versagen. Aus sehr elementaren Überlegungen folgt jedoch, dass
die Dichte zu Beginn etwa 10^94 g/cm3 und die Temperatur etwa
10^32 K betragen haben muss ).

Eben. Und diesen Zustand nennt man Planck-Ära (siehe oben).

Alles was danach kam kann man sich ja wenigstens einigermaßen vorstellen.

Wirklich? :smile:

Gruß

Metapher

Axiom
*duckundwech*

hi maximus

ich gebe auch mal meinen senf dazu bei…

irgendwie kann ich mir nicht vorstellen was vor dem Urknall
war. Einfach „NIX“ will mir nicht in den Kopf.

stell dir vor, du gehst auf die bank und eröffnest ein gehaltskonto. wie sah das konto 5 minuten bevor es angelegt wurde, aus?

gemäß aktueller theorie wurde das universum inkl. raum und vor allem zeit erst beim urknall geschaffen (wobei urknall ein saublöder ausdruck ist und mehr verwirrt als er hilft). es gibt also kein „davor“, da „davor“ und „danach“ untrennbar mit der zeit-dimension zusammenhängen, die während des urknalls geschaffen wurde.

natürlich darfst du dir trotzdem gedanken machen, was „davor“ war - nur kann dir mit heutigem wissensstand einfach keiner eine fundierte anwort geben. aus sicht der physik (wiederum: HEUTIGER wissensstand!) ist alles vor dem urknall für unser aktuelles universum völlig unerheblich.

Vor allem, wie soll aus „NIX“ auf einmal dieser „Zustand bei
dem alle physikalischen Gesetze versagen“ entstanden sein.
Woher?
–> siehe Wiki (Das Universum begann mit einem Zustand, bei
dessen Beschreibung die bekannten physikalischen Gesetze
versagen. Aus sehr elementaren Überlegungen folgt jedoch, dass
die Dichte zu Beginn etwa 10^94 g/cm3 und die Temperatur etwa
10^32 K betragen haben muss ).

hier ein netter artikel zum thema, der nicht allzukompliziert ist:
http://unendliches.net/german/index.htm?urknall.htm

auch nicht schlecht:
http://lexikon.astronomie.info/kosmos/index.html

Mal rein hypothetisch:
Man würde zum Rand des Universums reisen und dann noch einen
Meter weiter. Wo wäre man dann? Wieder im „NIX“ ?

aktueller stand der wissenschaft ist, dass das universum bereits von anfang an unendlich gross war. selbst wenn du die expansion des universums aufhalten könntest und mit zig-facher überlichtgeschwindigkeit immer geradeaus fliegst, wirst du also niemals den „rand“ des universums erreichen - einfach, weil es keinen gibt.

das problem mit unendlichkeiten ist, dass sie den normalen menschlichen geist überfordern - unendlichkeiten folgen eigenen gesetzen die mit „hausverstand“ nicht nachvollziehbar sind.

kleines beispiel:
es gibt u.a. die menge der natürlichen zahlen (also 1, 2, 3, 4, … bis unendlich) und die menge der rationalen zahlen, die alle möglichen brüche darstellt. sowohl die menge der natürlichen zahlen als auch die der rationalen zahlen ist unendlich gross. die menge der rationalen zahlen ist nach hausverstand aber grösser, da bereits zwischen 1 und 2 unendlich viele brüche liegen. tatsächlich sind die beiden mengen aber EXAKT gleich gross - mathematisch beweisbar aber leider nicht mit hausverstand nachvollziehbar.

ich denke mal, dass es unmöglich ist, den urknall selbst mit allem drumherum zu verstehen - man kann sich ledliglich mit den denkmodellen (auch theorien genannt) anfreunden, die versuchen, die vorgänge beim urknall zu beschreiben. sprich: man kann nur das denkmodell verstehen, nicht den urknall selbst.

ein denkmodell ist dann gut, wenn die vorhersagen, mit mit hilfe dieses modells getroffen werden, sich mit den messungen decken und keinen widerspruch ergeben. dass heisst allerdings noch lange nicht, dass das modell deshalb „richtig“ ist. in 200 jahren wird man möglicherweise über den heutigen wissensstand schmunzeln.

lg
erwin

Hallo Fritz,

Man würde zum Norpol reisen und dann noch einen Meter weiter nach Norden.
Wo wäre man dann?

Man schebte einen Meter über dem Eis. :wink:

Eher 1m unter dem Eis.
Die Magnetnadel zeigt am magnetischen Nordpolnach unten (Inklinations-Kompass).

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hallo Maximus
Das ist eine Frage, die nicht nur dich, sondern viele Millionen Analysiker und Skeptiker beschäftigt. Unter anderem auch mich (die Frage hätte Original von mir stammen können, nur habe ich es hier schon aufgegeben danach zu fragen).

Die Sache sich „Nichts“ vorzustellen übersteigt den Menschlichen Geist.
Stellen wir uns einen Großen Saal vor und darin alle Galaxien dieses Universums. Dann erwarten wir hinter diesem Saal einen weiteren Raum, ein Haus, eine Stadt, Eine Erde, ein Universum, das sich wieder in einem Raum befinden muß…
Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, das es plötzlich „Bumm“ gemacht hat und plötzlich waren da unzählige Stoffe vorhanden, die sich dann irgendwann - zumindest - auf der Erde wiedergefunden haben und dort zu einer halbwegs intelligenten Lebensform herangewachsen sind. Natürlich war dafür auch kein „Alter Mann“ zuständig, der einmal in die Hand geklatscht hat und gut ist (obwohl… Das Gegenteil lässt sich auch nicht unbedingt beweisen).

Für mich ist Fakt, das die Menschen vor „wenigen“ Jahren noch gedacht haben, das die Erde eine Scheibe ist, oder zumindest der Mittelpunkt des Weltraums. Davon ist man ja schon wieder ab und hat neuere Theorien entwickelt. Und ich 600 Jahren lacht man wieder über diese und sagt „Naja… Der Gedanke war schon nicht schlecht“.

Wir werden es sowieso nie erfahren (in nächster Zeit). Und alles was hier so „zitiert“ wird, ist auch nur aus den Köpfen irgend welcher anderer Menschen entstanden, die mit „Millionen Jahren“ umherwerfen das bloß niemand auf die Idee kommt dieses anzuzweifeln :smile:

Also: Erwarte keine richtige Antwort

Gruß
Andreas

aus sicht der physik (wiederum:
HEUTIGER wissensstand!) ist alles vor dem urknall für unser
aktuelles universum völlig unerheblich.

Ich würde das vorsichtiger formulieren: Mit dem heutigen Wissensstand lässt sich nicht entscheiden, ob Ereignisse vor dem Urknall Auswirkungen auf unser Universum haben könnten. Meines Wissens wurde beispielsweise für ein pulsierendes Universum nicht bewiesen, dass es unmöglich ist, Informationen über den Big Crunch und den darauffolgenden Big Bang hinweg zu retten. Über dieses Szenario hat Stanisław Lem übrigens einen ganzen Roman geschrieben („Die Stimme des Herrn“).

Die Sache sich „Nichts“ vorzustellen übersteigt den
Menschlichen Geist.

ich bin nicht sicher, ob man das muss. man muss sich ja nicht selbst foltern. kein raumzeit-universum heißt nicht: nichts. unendlich dichte masse ist zum beispiel raum- und und möglicherweise sogar raumzeitlos.

wenn man unsere abhängigkeit von der zeit betrachtet und einmal die rolle eines 4-d-wesens annimmt, existiert unser universum - und für uns wird es immer existieren, auch wenn es den anschein hat, es begann einst und es endet irgendwann.

Hallo Maximus,

irgendwie kann ich mir nicht vorstellen was vor dem Urknall
war. Einfach „NIX“ will mir nicht in den Kopf.

„Vorher“ war alles anders :smile:

Wir sind so, wie wir sind, weil unser Universum so ist, wie es ist.

Wir sind auf 3 räumliche Dimensionen begrenzt und die Zeit bewegt sich für uns nur in eine Richtung.

Alles was sich ausserhalb dieser 4 Dimensionen abspielt ist für uns nicht erfassbar und führt höchstens zu geisterhaften Erscheinungen (z.B. die Bildung von Teilchen und Antiteilchenpaaren aus dem „Nichts“ im Vakuum).

Die aktuelle Superstring-Theorie arbeit mit einem „Raum“ welcher 11 Dimensionen hat.

Das Problem ist, dass wenn wir uns an einen Zeitpunkt vor dem Urknall oder ausserhalb unseres Universums begeben würden, wir gar nicht mehr existieren würden, da dort eine ganz „andere Physik“ gelten muss.

Wir sind also in unserem Universum gefangen, wie eine Luftblase in einem Aquarium. Verlässt die Luftblase das Wasser, existiert sie nicht mehr …

MfG Peter(TOO)

Danke an alle
owt