Was war vor dem Urknall?

Noch eine astronomische Frage, die mich schon lange in Grübeln bringt. Natürlich ist zu meiner Frage nichts konkretes bekannt - wie auch?
Eure Meinungen und Theorien würden mich interessieren.
Selber vermute ich ja, dass das Universum „dass zuvor existierte“ sich wieder verdichtet hat und dann mit dem Urknall das momentate Universum entstanden ist.

Selber vermute ich ja, dass das Universum „dass zuvor existierte“ sich wieder verdichtet hat und dann mit dem Urknall das momentate Universum entstanden ist.

Ja, ja, so wird dass wohl gewesen sein.

Da auch die Zeit, wie wir sie kennen, mit dem Urknall erst entstanden ist, ist die frage nach „vor dem Urknall“ physikalisch nicht beantwortbar.

Wo ist eigentlich Dr Stupid geblieben ? Hat er den Urknall von WWW nicht überstanden ? Schade, denn er hat doch auch immer wunderbare Antworten und Einsichten gebracht.
Udo Becker

Hallo

Die beste Antwort dazu ist IMHO dieses Zitat:

„Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.“ - Douglas Adams, Das Restaurant am Ende des Universums. Ullstein, 1994. ISBN 3-548-22492-X. Deutsche Übersetzung von Benjamin Schwarz. Seite 9 f.

CU
Peter

Hallo.

Vor dem Urknall war Mittwoch (guckst du hier)

Spaß beiseite:
„Es gab eine Zeit, da alles nicht war. Da war nicht Sand noch See, nicht das Meer und die Erde, nicht der Himmel mit seinen Sternen. Im Anfang war nur Ginnungagap, das gähnende, lautlose Nichts. Da schuf Allvaters Geist das Sein, und es entstand im Süden Muspelheim, das Land der Glut und des Feuers, und im Norden Niflheim, das Land der Nebel, der Kälte und Finsternis. Aus dem Norden, in Niflheim, entsprang ein tosender Quell, aus dem zwölf Ströme hervorbrachen. Die stürzten in den Abgrund, der Norden und Süden trennte, und erstarrten zu Eis…“

Abgesehen davon, daß der Abgrund vielleicht besser Osten und Westen hätte trennen sollen, ist das doch eine sehr schöne Vorstellung…

Der langen Rede kurzer Sinn: Das weiß niemand, und es steht in den Sternen, ob es jemals jemand wissen wird. Lassen wir der Schöpfungsgeschichte wenigstens noch dieses Rückzugsgebiet!

Gruß

Michael

Hallo Michael,

das sah Richard Wagner auch so und baute seinen Opernzyklus: „Der Ring des Nibelungen“ darauf auf.
Besorge dir vielleicht: „GEOkompakt“ Heft Nr. 29. Ab Seite 146 finden sich einige weitere Vorstellungen zum Thema: „Was war vor dem Urknall?“
Ob sie so schön sind wie die der nordischen Sagenwelt, kannst du entscheiden.

Gruß

Tankred.

Hallo,

warum so überheblich?

Viele gleichzeitig bestehende, zusammenfallende und sich ausdehnende Universen würde doch so manche Sackgasse der Physik „öffnen“.

Ich halte das für eine ähnlich gute Erklärung wie das (mindestens) 12 dimensionale Universum, welches Physiker für ihre Theorien heute benötigen.

Gruß
Tycoon

Wie schon erwähnt, ist der Urknall der Beginn von Raum, Zeit, Energie und Materie. Da macht es keinen Sinn, von „davor“ zu sprechen.

Trotzdem versucht der Mensch natürlich, dieses Problem zu umschiffen. Dann ist es eben ein „Außerhalb“ oder sonstwas. Aber auch das hilft nicht weiter, weil die Struktur von Raum, Zeit, Energie und Materie noch nicht genug verstanden sind. Wenn sie uns je verständlich werden. Die Stringtheorien und die Schleifenquantengravitation sind jedenfalls noch nicht so weit gediehen, dass sie verrifizierbare oder falsifizierbare Voraussagen machen.

Zu den Bedingungen im Urknall, als wohl auch Zeit und Raum gequantelt waren, weiß man nichts genaues. Und erst recht nichts über die Umstände, die zu seiner Entstehung führten. Kausalität ist sowieso eine recht menschliche Sichtweise.

Ich persönlich glaube, dass unser Universum eine 3+1-dimensionale Blase in einem höherdimensionalen Über-All ist, und dass nur in unserem Universum diese Dimensionen „aufgerollt“ sind, wie die Stringtheorien behaupten. Aber dieser Glaube ist genau so maßgeblich wie der an Klapperstorch und Zahnfee.

Hallo tycoon,

auf welchen Post hast du denn mit deinem

geantwortet?
Dein Kommentar steht zwar unter meinem, paßt aber sicher nicht dorthin.
Was soll an meiner Bemerkung: „Ja, ja, so wird dass wohl gewesen sein.“ überheblich sein?

Gruß

Tankred

Hallo,

der Post sollte da schon hin.

Deine Bemerkung wirkt auf mich wie: Is scho recht, Chekov.

Wenn das anders gemeint war, kannst du mein Geschreibsel gerne ignorieren.

Gruß
Tycoon

Da war kein zuvor im Sinne einer Zeit, denn die ist stets an Materie gebunden. Mehr läßt sich da wohl nichts sagen, denn es gibt keine materiellen Relikte, die vor dem Urknall existieren.

Man beobachtet bis jetzt eine Energiedichtezunahme, je weiter weg man blickt bzw. je weiter man in die Vergangenheit zurückschaut.
Man schlussfolgert daher , dass es einen Anfang gab. Man kann ihn aber nicht nachweisen.
…was auch nicht verwunderlich ist, wenn man sich der Bedeutung der Zeit für uns klar macht. Zeit ist nicht irgendwas Übergeordnetes, was man sich einfach mal so zurechtlegen kann wie man will. Zeit hat nicht irgendwo eine Grenze oder einen Anfang, bei dem man sagen könnte: Jetzt hört die Uhr auf zu ticken.
Man kann also schlecht sagen, dass die Zeit zum Zeitpunkt x begonnen hat. Das wäre so, als würde sich ein Programm selbst entwickeln. Aus unserer Sicht war das Universum immer da. Das ist eben nur unvorstellbar. Unser Hirn sagt uns, alles hat ein Anfang. Und es ist beruhigend, dass auch das Universum einen hat.

Man stelle sich vor, das Universum hätte unendlich viele Anfangsmöglichkeiten. Schrecklicher Gedanke.

Was die Erforschung des Universums angeht, sind wir einen Schritt weiter als die Urmenschen, auch wenn uns unser Hochmut immer glauben macht, wir stehen kurz vor der Erleuchtung.

Hier findest du eine gelungene literarische Aufbereitung des aktuellen (offiziellen) Wissenstandes:

https://www.xinxii.com/gravitation-p-342372.html